Mittwoch, 12. Mai 2010
Traum von Weizenbiergläsern
Ich soll ein sehr reiches und hübsches Mädchen heiraten. Zur Hochzeitsfeierlichkeit komme ich natürlich zu spät, sie findet in einem riesigen Saal statt, mit Kronleuchtern und allen drum und dran. Ich habe noch meine speckige, verdreckte Weste von meinem Wochenmarkt-Job an. Die aufgemotzten Hochzeitsgäste weichen vor mir zurück wie vor einem Aussätzigen. Die Eltern der Braut schauen bestürzt, als ich versuche mich zu entschuldigen und zu erklären. Die Braut selbst scheint auch nicht begeistert zu sein, regt sich aber auch nicht besonders auf. Was mich ärgerte war, daß sie nicht nur reich und hübsch, sondern auch nett und intelligent war; weder arrogant noch ignorant, also die optimale Partie, und ich mußte es wieder versauen. Das Getuschel im Saal wird lauter, man hört vereinzeltes Lachen. Ich krieg zuviel, steige auf einen Tisch und halte eine pathetische Rede zur Verteidigung der Arbeiterklasse. Die einzigen die applaudieren sind Roberto Blanco und Tony Marshall, die aus irgendeinem Grunde auch eingeladen waren. Kurze Zeit später versuchen sie mit Weizenbiergläsern in der Hand, alle anwesenden Frauen anzumachen, sowohl mit frauenfeindlichen Sprüchen wie mit Klapsen auf den Hintern, sogar die Braut. Dann und wann finden sie auch Zeit, mich zu umarmen, und laut zu gröhlen, was ich doch für ein dufter Kerl bin, der einzig Anständige in diesem Puff hier. Später habe ich mit der Braut den Saal verlassen, die beiden Muntermacher sind uns aber durch die ganze Stadt gefolgt.

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