Freitag, 30. Dezember 2016
Blóðrautt sólarlag
The Crimson Sunset, Island 1977, Regie: Hrafn Gunnlaugsson



Die beiden Freunde Helgi und Dóri wollen ihren Sommerurlaub fernab ihrer Ehefrauen in einem verlassenem Fischerdorf verbringen. Der Bootsmann bei der Überfahrt erinnert Dóri aber stark an ein unschönes Erlebnis aus seiner Kindheit - zudem wurde auch der Leichnam des letzten Bewohners des Ortes, der "zurückgebliebene" Sohn einer exzentrischen Einsiedlerin, nie gefunden. Als die beiden sich bereits am ersten Tag hemmungslos besaufen, treten einige Probleme mit ihrer Wahrnehmung auf...



Nach Tilbury ein weiterer interessanter Fund aus Island. Zwar hat Blóðrautt sólarlag keine so abgefahrene Story zu bieten, aber dafür mit dem scheinbar authentischen verlassenem Fischerdorf eine großartige Location.



Die Ausgangssituation mit arroganten Städtern, die auf dem Land wie blöd rumsaufen und rumballern, erinnert ein wenig an John Boormans großartigen Deliverance, der Plot entwickelt sich dann aber eher in Richtung eines Psycho-Dramas, das viele Fragen offen lässt. Ja, da ist scheinbar noch eine dritte Person vor Ort, doch weder die Protagonisten noch die Zuschauer bekommen sie jemals eindeutig zu Gesicht.



Auch interessant, daß die Hauptfiguren hier Männer gestandenen Alters Anfang 50 sind, statt der für solche Prämissen eher üblichen Twens und Teenager. Will mal hoffen, daß noch mehr Isländisches Genre-Material (auch dieser Film war scheinbar eine TV-Produktion) mit verständlichen Untertiteln zum Vorschein kommt.



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