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Sonntag, 9. Mai 2010
Lokis
hypnosemaschinen, 23:59h
The Bear, Polen 1970, Regie: Janusz Majewski
Wittenbach, Priester und Professor der Theologie, reist durch Estland, um den dortigen Aberglauben zu erforschen. Durch verschiedene Zufälle wird er Gast eines jungen Adligen, der befürchtet, sich in Zuständen äußerster Erregung in einen Bären zu verwandeln...
Was hier und dort als polnische Antwort auf die Hammer-Horror-Filme bezeichnet wird, ist eigentlich ein sehr eigenständiges Werk, das zwar einige bekannte Motive wie Kutschfahrten durch den Wald übernimmt, aber in seiner Bildsprache entschieden künstlerischer vorgeht. Zudem ist die ganze Atmosphäre, zu der neben der Landschaft, der Kamera-Arbeit, den prächtigen Farben und Wojciech Kilars hervorragendem Score auch einige folkloristische Einlagen beitragen, äußerst osteuropäisch geprägt. Zuweilen erinnerte mich der Film, durch dessen altmodisches Ambiente bereits der verruchte Geist der Moderne weht, an Witold Gobrowicz' Roman "Die Besessenen", der diese Kombination ebenfalls sehr wirkungsvoll einsetzt. Überhaupt wird trotz zahlreicher stimmungsvoller Sequenzen das Übernatürliche nie wirklich sichtbar, es liegt ständig Ambivalenz in der Luft. Ein faszinierender und rätselhafter Film, der mit verständlichen Untertiteln wohl noch zugewinnen würde. Bei den Szenen, in denen sich der verfluchte Adlige zu Alpträumen im Bett wälzt, wurde mir klar, daß Walerian Borowczyk in La Bête wohl weniger Prosper Mérimées literarische Vorlage variierte, sondern eher diese filmische Vorlage zitierte.
Wittenbach, Priester und Professor der Theologie, reist durch Estland, um den dortigen Aberglauben zu erforschen. Durch verschiedene Zufälle wird er Gast eines jungen Adligen, der befürchtet, sich in Zuständen äußerster Erregung in einen Bären zu verwandeln...
Was hier und dort als polnische Antwort auf die Hammer-Horror-Filme bezeichnet wird, ist eigentlich ein sehr eigenständiges Werk, das zwar einige bekannte Motive wie Kutschfahrten durch den Wald übernimmt, aber in seiner Bildsprache entschieden künstlerischer vorgeht. Zudem ist die ganze Atmosphäre, zu der neben der Landschaft, der Kamera-Arbeit, den prächtigen Farben und Wojciech Kilars hervorragendem Score auch einige folkloristische Einlagen beitragen, äußerst osteuropäisch geprägt. Zuweilen erinnerte mich der Film, durch dessen altmodisches Ambiente bereits der verruchte Geist der Moderne weht, an Witold Gobrowicz' Roman "Die Besessenen", der diese Kombination ebenfalls sehr wirkungsvoll einsetzt. Überhaupt wird trotz zahlreicher stimmungsvoller Sequenzen das Übernatürliche nie wirklich sichtbar, es liegt ständig Ambivalenz in der Luft. Ein faszinierender und rätselhafter Film, der mit verständlichen Untertiteln wohl noch zugewinnen würde. Bei den Szenen, in denen sich der verfluchte Adlige zu Alpträumen im Bett wälzt, wurde mir klar, daß Walerian Borowczyk in La Bête wohl weniger Prosper Mérimées literarische Vorlage variierte, sondern eher diese filmische Vorlage zitierte.
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