Donnerstag, 9. Juni 2016
Terza Visione #3 - Tag 3
Ui ui ui, das hat jetzt etwas länger gedauert, aber wäre ja albern, die Berichterstattung zum Festival unvollständig zu lassen, auch wenn es jetzt schon über 2 Monate her ist...



Beim Thema italienischer Genrefilm darf natürlich auch ein Western nicht fehlen, und so begann der Sonntag gut gelaunt mit dem äußerst kurzweiligen DREI PISTOLEN GEGEN CESARE (Enzo Peri, 1966). Die Konstellation der Figuren ist hier zwar klassisch ausgefallen, die Figuren selbst aber keineswegs: So kämpfen hier ein Typ mit Wunderknarre, ein Japaner und ein Hypnose-Franzose gegen einen Bösewicht, der einen Julius Cäsar-Fimmel hat und sein Wildwest-Heim entsprechend römisch ausgestattet hat. Spaß!



Dramatischer wurde es dann mit TRAVIATA '53 (Vittorio Cottafavi, 1953) und es war eine gute Entscheidung des Festivalteams, auch ein Melodram in den Kanon aufzunehmen: Diese Version der Kameliendame betört mit zahlreichen prächtigen Sequenzen und Bildern und zieht den Zuschauer gnadenlos in die tragische Geschichte hinein. Besonders bemerkenswert ein langer Gang der Protagonistin durch einen Zug. Wundervoll!



DANZA MACABRA (Antonio Margheriti, 1964) kannte ich bereits von DVD, aber für mich Gothic Horror-Junkie war es natürlich noch mal ein besonderes Erlebnis, diese ebenso schöne wie böse schwarze Perle auf der großen Leinwand von einer feinen 35mm-Kopie zu sehen. Prächtig auch die Einführung vom Kollegen Sano, der sich extra in ein Barbara Steele-Outfit geschmissen hatte.



Leider mußte auch dieses Festival irgendwann zu Ende gehen, das tat es aber auch prächtig mit NEW YORK RUNNER (Lucio Fulci, 1982) einem beeindruckenden Drama über einen Marathonläufer, der jeden Tag einer unheimlichen Ente begegnet. Schon länger nicht mehr gesehen, beeindruckte mich der Film bei dieser Sichtung vor allem durch seine zeitgenössisch-ranzigen New York-Bilder.

Das war ein hammergeiles Wochenende, an dem alles stimmte: Super-Filme, liebevolle Präsentation und ein ständig ausverkaufter Kinosaal voller netter Leute. Das möchte ich nicht noch einmal verpassen! Weitere Texte zum Festival von den wesentlich schnelleren und ausführlicheren Kollegen: Oliver, Udo, Mauritia, Thomas und irgendwen habe ich bestimmt vergessen.

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