Montag, 7. Februar 2011
Semya vurdalakov
hypnosemaschinen, 00:58h
Sowjetunion 1990, Regie: Gennadiy Klimov, Igor Shavlak
Ein Reporter wird in eine entlegene Gegend geschickt, um aus den Berichten über die sich dort häufenden merkwürdigen Todesfälle eine mögliche reißerische Story zu stricken. Unterkunft erhält er auf einem Bauernhof, den eine Familie betreibt, deren Großvater gerade gestorben ist. Er wird gewarnt, daß die Leute hier sehr abergläubisch sind, und er soll den Namen des Verstorbenen nicht erwähnen, bevor er nicht nach orthodoxem Glauben neun Tage geruht hat, da erst dann seine Seele ins Himmelreich einkehrt. Ansonsten kehrt der Verstorbene nämlich zurück und dürstet nach Blut. Kopfschüttelnd hält sich der junge Mann an die Regel, nicht aber das Kind der Familie, das beim Abendessen unverblümt fragt, wo denn der Großvater sei. Da klopft es an die Tür...
Die klassische Vampirerzählung „Die Familie des Wurdalak“ von A.K. Tolstoi wurde ja schon zwei mal von Italienern verfilmt – dem Altmeister Mario Bava in einer Episode von Die drei Gesichter der Furcht und Giorgio Ferroni in Night of the Devils. Nun also eine Umsetzung von Landsleuten, die die Geschichte wie Ferroni in die Gegenwart transportieren, was problemlos gelingt, denn in den Weiten Russlands kann man sich sehr gut noch vereinsamte, rückständige Gegenden vorstellen, in denen Unerhörtes passiert. Und die Locations wurden hier mit einer solchen Sorgfalt ausgewählt, daß dort tatsächlich alles möglich sein könnte: Karge Landschaften, verfallene Bauernhöfe, verlassene Kapellen – wer in dieser Umgebung lebt, ist nicht nur für Aberglauben empfänglich, sondern verfügt wohl auch über eine grundsätzliche Melancholie. Und so ist der Ton des Films auch einer der konstanten Trauer und Bedrohung. Quälend lang beobachten wir den Bauer an seinem Holztisch, während im Hintergrund nur die Standuhr tickt. Der Film erzählt zwar auch eine Geschichte, aber er beeindruckt vor allem durch seine stimmungsvollen Bestandsaufnahmen von Personen, die warten – warten auf ihr Ende, das dann schließlich äußerst schmerzhaft kommt. Groß.
Ein Reporter wird in eine entlegene Gegend geschickt, um aus den Berichten über die sich dort häufenden merkwürdigen Todesfälle eine mögliche reißerische Story zu stricken. Unterkunft erhält er auf einem Bauernhof, den eine Familie betreibt, deren Großvater gerade gestorben ist. Er wird gewarnt, daß die Leute hier sehr abergläubisch sind, und er soll den Namen des Verstorbenen nicht erwähnen, bevor er nicht nach orthodoxem Glauben neun Tage geruht hat, da erst dann seine Seele ins Himmelreich einkehrt. Ansonsten kehrt der Verstorbene nämlich zurück und dürstet nach Blut. Kopfschüttelnd hält sich der junge Mann an die Regel, nicht aber das Kind der Familie, das beim Abendessen unverblümt fragt, wo denn der Großvater sei. Da klopft es an die Tür...
Die klassische Vampirerzählung „Die Familie des Wurdalak“ von A.K. Tolstoi wurde ja schon zwei mal von Italienern verfilmt – dem Altmeister Mario Bava in einer Episode von Die drei Gesichter der Furcht und Giorgio Ferroni in Night of the Devils. Nun also eine Umsetzung von Landsleuten, die die Geschichte wie Ferroni in die Gegenwart transportieren, was problemlos gelingt, denn in den Weiten Russlands kann man sich sehr gut noch vereinsamte, rückständige Gegenden vorstellen, in denen Unerhörtes passiert. Und die Locations wurden hier mit einer solchen Sorgfalt ausgewählt, daß dort tatsächlich alles möglich sein könnte: Karge Landschaften, verfallene Bauernhöfe, verlassene Kapellen – wer in dieser Umgebung lebt, ist nicht nur für Aberglauben empfänglich, sondern verfügt wohl auch über eine grundsätzliche Melancholie. Und so ist der Ton des Films auch einer der konstanten Trauer und Bedrohung. Quälend lang beobachten wir den Bauer an seinem Holztisch, während im Hintergrund nur die Standuhr tickt. Der Film erzählt zwar auch eine Geschichte, aber er beeindruckt vor allem durch seine stimmungsvollen Bestandsaufnahmen von Personen, die warten – warten auf ihr Ende, das dann schließlich äußerst schmerzhaft kommt. Groß.
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