Samstag, 26. Mai 2012
Okaruto
Occult / The Unidentified, Japan 2009, Regie: Kôji Shiraishi



Ein Dokumentarfilmer rollt einen drei Jahren alten Mordfall wieder auf: Dort hatte damals ein junger Mann an einem idyllischen Ausflugsziel zwei Frauen erstochen, einen Mann schwer verletzt und sprang anschließend von den Klippen ins Meer - sein Leichnam wurde jedoch nie gefunden. Bei den Interviews mit Zeugen und Hinterbliebenen kommen merkwürdige Zufälle und Parallelen zu Tage, am interessantesten ist aber wohl das überlebende Opfer: Dieses sagt nämlich aus, seit dem Angriff hätte sich sein Leben wesentlich gebessert und er würde täglich Wunder mit eigenen Augen erleben. Auch hat die Narbe von dem Angriff erstaunliche Ähnlichkeit mit einem Muttermal des Täters...



Mit Noroi legte Regisseur Shiraishi 2005 ein Highlight der letzten J-Horror-Welle vor, das bereits einige paranormale Aktivitäten vorwegnahm, aber leider ziemlich unbeachtet blieb. Hier wählt er zwar wieder das selbe Mittel der Mockumentary, erzählt aber keine Geistergeschichte, sondern eine dieser Horrorgeschichten, die gleich die komplette Weltordnung in Frage stellen wie God told me to oder Cure von Kiyoshi Kurosawa, der hier auch einen Gastauftritt hat. Das Ganze ist schon recht geschickt aufgebaut und hat zahlreiche tolle Einfälle zu bieten, erreicht aber nicht ganz die Dichte von Noroi - die Wendung im letzten Viertel ist zwar alles andere als vorhersehbar, aber auch ein wenig unbefriedigend. Da hätte man mehr draus machen können und dann wäre der Film vielleicht ein absoluter Knaller geworden. Aber auch so ist er immer noch hochgradig originell, hat zahlreiche verblüffende Momente und sollte von Freunden eher abseitiger Horrorfilme unbedingt anprobiert werden.

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