Dienstag, 11. Januar 2011
Étoile
Italien 1988, Regie: Peter Del Monte



Die amerikanische Ballerina Claire (Jennifer Connelly) reist nach Budapest, um bei einer Audition vorzutanzen. Diese läßt sie aber ängstlich sausen, um bei der Flucht im Keller des Gebäudes eine alte Bühne vorzufinden, auf der sie ein paar Schritte macht. Dabei wird sie von einem merkwürdigen alten Mann beobachtet, der meint, seine verstorbene Geliebte vor sich zu haben. Es häufen sich rätselhafte Vorfälle – die junge Frau wird so lange für eine andere Frau namens Natalie Horvath gehalten, bis sie schließlich glaubt, diese zu sein und von dem alten Choreographen für die Hauptrolle in Schwanensee besetzt wird...



War irgendwie völlig an mir vorbeigegangen, daß Jennifer Connelly neben Phenomena in den 80ern noch in einer weiteren italienischen Genreproduktion aufgetreten ist. Wie es der Zufall so will, taucht diese zu einem Zeitpunkt wieder auf, an dem Darren Aronofsky mit Black Swan eine sehr ähnliche Geschichte ins Kino bringt. Die Connelly war auch im bislang besten Aronofsky, Requiem for a Dream, und da schließt sich dann wieder der Kreis. Der Film an sich ist leider ein Feuerwerk an verpaßten Gelegenheiten: Bezaubernde Hauptdarstellerin, tolle Locations und teilweise atemberaubend schöne Innendekors, aber schön allein reicht auch nicht. Étoile schafft es nur an ganz wenigen Momenten, Spannung oder Atmosphäre aufkommen zu lassen, was hauptsächlich am nicht wirklich durchdachten Drehbuch liegt – die Verwandlung Claires erfolgt viel zu schnell, da kann auch Jenny nichts mehr retten, und hat das Finale auch ein paar hübsche Ideen parat, die den Film zunehmend ins Irreale gleiten lassen, spart es auch nicht an Blödheiten. (Spoiler: Wo kommt plötzlich der schwarze Riesenschwan her? Seid ihr bescheuert?) Gegen die Kameraführung kann man nichts haben, aber die Musik von Jürgen "Lindenstraße" Knieper bringt, wenn gerade kein Tschaikowski erklingt, auch immer nur das gleiche romantische Thema, das zwar hübsch ist, aber irgendwann stört, wenn es auch für die Spannungsszenen herhalten muß. Schade drum, hier wäre einiges mehr dringewesen.

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Warum um alles in der Welt muss ich immer an "Inventing the Abbotts" (1997) denken, wenn ich den Namen Jennifer Connelly lese? Können Filme wirklich derart traumatisieren? ;)

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Hmm...
...ja, das können Filme wohl. Aber ist das nun ein gutes oder ein schlechtes Zeichen?

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Im Falle von "Inventing the Abbotts" würde ich von einem *würg*-*kotz*-Zeichen sprechen. Die Dame hat später sehr wohl in Filmen mitgespielt, die mir eigentlich gefielen. Trotzdem wurde ich jeweils von den Symptomen heimgesucht, nach denen der psychologische Fachmann "Whoknows" besagtes Zeichen benannte. ;) - Ha, beinahe so gut wie der Oedipus-Komplex!

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So schlimm?
Da ist es bei mir wohl besser verlaufen, sah sie das erste Mal, als ich etwa 17 war in Argentos Phenomena und bin seitdem verliebt. Hmm, ob das jetzt wirklich besser ist? ;)

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