Montag, 10. Januar 2011
Osobisty pamietnik grzesznika przez niego samego spisany
Memoirs of a Sinner, Polen 1986, Regie: Wojciech Has



Als Soldaten ein Grab öffnen, wollen sie eigentlich nur ein mitbegrabenes Manuskript an sich nehmen, der Leichnam besteht aber darauf, seine Lebensgeschichte selber zu erzählen. Robert wird im Sinne seiner streng religiösen Mutter erzogen, aber eines Tages erscheint ihm ein Doppelgänger, der ihm versichert, von Gott geschickt worden zu sein. Bald erteilt er dem jungen Mann einen ersten Auftrag: Er soll seinen Bruder Gustav, der ständig säuft und herumhurt, ermorden...



Lange Zeit habe ich nach diesem seltenen Has-Film gesucht, jetzt ist er glücklicherweise in Frankreich auf DVD erschienen - das war eine gute Tat! Schon in der Eingangssequenz sorgen die famose Fotografie und Jerzy Maksymiuks Musik für eine einzigartige gespenstische Atmosphäre.



Die Vorlage von James Hogg gibt allerdings nicht ganz so viele bizarre Ideen und Details her wie die Vorlagen für die eindrucksvollsten Filme des Regisseurs, Die Handschrift von Saragossa (Franciszek "Pasheko" Pieczka ist als versoffener Vater Roberts auch hier wieder dabei) und Das Sanatorium zur Todesanzeige. Auch die das Buch ein wenig beschwerlich machenden Ausflüge in theologische und philosophische Gefilde sorgen in der Mitte des Films dafür, daß ein paar Längen aufkommen. Diese sind aber schnell vergessen, wenn der Protagonist gegen Ende hin vollkommen in den Wahnsinn absteigt - wie hier Beleuchtung, Kamerafahrten und Musik zusammenspielen und den Zuschauer in ein merkwürdiges Zwischenreich katapultieren, ist wahrlich meisterhaft.

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