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Samstag, 28. April 2012
The Wicker Tree
hypnosemaschinen, 03:07h
GB 2010, Regie: Robin Hardy
Beth war einst ein Popsternchen, das in knappen Klamotten zweideutige Lieder für ein Zielpublikum jugendlicher Onanisten trällerte, hat aber nun den Weg zu Gott gefunden und zieht mit Country und Gospelsongs über das Land. Zusammen mit ihrem Verlobten (no sex until marriage, ist klar) geht sie auf eine Tour durch Schottland, um die dort noch zuweilen anzutreffenden Heiden zu missionieren. Die zeigen sich aber durchaus entgegenkommend...
The Wicker Man ist einer meiner Lieblingsfilme und dürfte wohl auch der Film sein, den ich überhaupt am häufigsten gesehen habe, knapp gefolgt von Theatre of Blood und Arsenic and Old Lace. Auf die schon seit ca. 2005 angekündigte Fortsetzung durch einige am Original Beteiligte war ich daher sehr neugierig. Das Projekt lief dann durch verschiedene Arbeitstitel, die Dreharbeiten mußten wegen Geldmangel verschoben werden, es grätschte das unsägliche US-Remake mit Nicolas Cage dazwischen, aber jetzt wurde der Film tatsächlich mal fertig. Leider.
Zwar verursacht der Film nicht ganz so herbe Magenkrämpfe wie Neil LaButes Version, aber auch er will von vorne bis hinten einfach nicht funktionieren: Im Vordergrund stehen komödiantische Elemente, die aus vielerlei peinlichen Klischees bestehen, die "Modernisierung" einzelner Sequenzen des Originals und der Musikeinsatz erinnern an schlimm pathetische MTV-Clips der 90er Jahre und es wirkt an manchen Stellen tatsächlich so, als hätte sich ein Team von mäßig begabten Komikern an einer Persiflage des Originals versucht. Der ein oder andere gute Song ist drin, und auch die Locations und Landschaften sind nicht verkehrt und gut fotografiert, aber die vollkommen überzeichneten Figuren machen das alles wieder kaputt. Schade, hier wäre wohl so einiges drin gewesen (Christopher Lee hat auch nur höchstens eine Minute Screentime in einer Rückblende), aber vermutlich ist es besser, man läßt in Zukunft den Wicker Man von 1973 einfach den Wicker Man von 1973 sein, denn zu einer anderen Zeit hätte ein Film mit einer derartigen Atmosphäre wohl eh nicht entstehen können, und man muß jetzt nicht mehr krampfhaft versuchen, dies zu wiederholen.
Beth war einst ein Popsternchen, das in knappen Klamotten zweideutige Lieder für ein Zielpublikum jugendlicher Onanisten trällerte, hat aber nun den Weg zu Gott gefunden und zieht mit Country und Gospelsongs über das Land. Zusammen mit ihrem Verlobten (no sex until marriage, ist klar) geht sie auf eine Tour durch Schottland, um die dort noch zuweilen anzutreffenden Heiden zu missionieren. Die zeigen sich aber durchaus entgegenkommend...
The Wicker Man ist einer meiner Lieblingsfilme und dürfte wohl auch der Film sein, den ich überhaupt am häufigsten gesehen habe, knapp gefolgt von Theatre of Blood und Arsenic and Old Lace. Auf die schon seit ca. 2005 angekündigte Fortsetzung durch einige am Original Beteiligte war ich daher sehr neugierig. Das Projekt lief dann durch verschiedene Arbeitstitel, die Dreharbeiten mußten wegen Geldmangel verschoben werden, es grätschte das unsägliche US-Remake mit Nicolas Cage dazwischen, aber jetzt wurde der Film tatsächlich mal fertig. Leider.
Zwar verursacht der Film nicht ganz so herbe Magenkrämpfe wie Neil LaButes Version, aber auch er will von vorne bis hinten einfach nicht funktionieren: Im Vordergrund stehen komödiantische Elemente, die aus vielerlei peinlichen Klischees bestehen, die "Modernisierung" einzelner Sequenzen des Originals und der Musikeinsatz erinnern an schlimm pathetische MTV-Clips der 90er Jahre und es wirkt an manchen Stellen tatsächlich so, als hätte sich ein Team von mäßig begabten Komikern an einer Persiflage des Originals versucht. Der ein oder andere gute Song ist drin, und auch die Locations und Landschaften sind nicht verkehrt und gut fotografiert, aber die vollkommen überzeichneten Figuren machen das alles wieder kaputt. Schade, hier wäre wohl so einiges drin gewesen (Christopher Lee hat auch nur höchstens eine Minute Screentime in einer Rückblende), aber vermutlich ist es besser, man läßt in Zukunft den Wicker Man von 1973 einfach den Wicker Man von 1973 sein, denn zu einer anderen Zeit hätte ein Film mit einer derartigen Atmosphäre wohl eh nicht entstehen können, und man muß jetzt nicht mehr krampfhaft versuchen, dies zu wiederholen.
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