Samstag, 5. Oktober 2013
The Insomniac
GB 1971, Regie: Rodney Giesler



Ein älterer Familienvater liest seinen drei Kindern in einem Londoner Wohnsilo eine Gutenacht-Geschichte über die Macht der Fantasie und Träume vor, anschließend kann er aber nicht schlafen. Seine Frau möchte nicht befummelt werden und hustet, wenn er sich eine Kippe ansteckt. Da nimmt er plötzlich mitten in der Nacht ein helles Licht hinter den Vorhängen wahr.



Da draußen ist Sonnenschein, es ist warm und statt Großstadt-Tristesse ist da plötzlich eine wunderschöne ländliche Gegend voller Bäume und Wiesen. Er setzt sich ins Auto und macht eine Spritztour, trifft nur Leute mit Sonnenbrillen, einer davon lädt ihn auf eine Party auf einem Landsitz ein. Er fühlt sich sehr zur attraktiven Frau des Gastgebers hingezogen, die dann auch mit ihm durchbrennt. Gemeinsam verbringen sie schöne Stunden im Grün...



Dieser nur 45 Minuten lange Film ist die einzige fiktive Arbeit eines Regisseurs, der ansonsten nur Dokumentationen veröffentlichte. Schade eigentlich, denn die eigenartige Geschichte kann sich durchaus sehen lassen. Am stärksten ist wohl die Auflösung, bei der nicht wie bei ähnlichen Stoffen eindeutig entschieden werden kann, was denn nun die "Wirklichkeit" ist. Die blasse Realität und der bunte Traum haben sich dermaßen ineinander verknotet, daß man sie nicht mehr voneinander trennen kann. Großartig.

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