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Samstag, 26. Oktober 2013
Dracula 3D
hypnosemaschinen, 01:32h
Italien/Frankreich/Spanien 2012, Regie: Dario Argento
Ja, es handelt sich hier um eine Adaption des berühmten Romans von Bram Stoker, die sich wie alle vorherigen Filmversionen einige Freiheiten herausnimmt, die Grundstruktur der Vorlage aber beibehält, also spare ich mir eine Zusammenfassung, da die Handlung wohl bekannt sein dürfte.
Seit der Vorführung des Films in Cannes las man viele Verrisse und dann und wann kam auch die Frage auf, ob Argento evtl. jetzt vollkommen den Verstand verloren haben mag, was für einen Regisseur von hauptsächlich Horrorfilmen ja nicht unbedingt die schlechteste Voraussetzung ist. Nun führte das Spätwerk des Regisseurs schon vermehrt zu Irritationen bei "Fans" seiner zurecht anerkannten Klassiker wie SUSPIRIA, aber mit seiner Adaption der berühmtesten Vampirgeschichte wurde das Faß wohl endgültig zum Überlaufen gebracht. Sein DRACULA ist, wie die Titelfigur, vollkommen aus der Zeit gefallen, sieht von den Kostümen, der Ausleuchtung und Ausstattung so aus wie die Vampirfilme der britischen Hammerstudios aus den späten 50er und frühen 60er Jahren, ohne jedoch die postmodernen Merkmale einer Hommage zu erfüllen: Es gibt keine Ironie, keine Meta-Ebene, nicht mal einen eigenen Stil wie etwa bei Tim Burton. Argento hat 2012 einen Dracula-Film gedreht, wie man ihn 50 Jahre vorher gedreht hätte und macht daraus ein persönliches "Best of", wie schon Coppola 1992 mit seiner Version den vorherigen Adaptionen Tribut zollte - sehr passend übrigens, daß dieser mit Twixt 2011 ebenfalls einen wunderlichen Low-Budget-Gothic-Horror-Film der Marke "mir doch egal, was ihr von mir erwartet" ablieferte.
Ein wenig in Diskrepanz zum altertümlichen Look und Aufbau des Films stehen die CGI-Effekte, die nur bedingt gelungen sind. Da wollte Dario eventuell noch abchecken, inwiefern er neben den Sex- und Splattereinlagen noch ein wenig mehr over the top gehen kann, so ganz will das aber nicht hineinpassen, aber das ist vielleicht auch zu kleinlich gedacht - es trägt schließlich auch zur großen Ambivalenz des Films bei: Viele Rezensenten sind der Ansicht, Argento kann dieses Werk unmöglich ernst gemeint haben, konkrete Anzeichen, daß es sich um eine Persiflage handelt, bietet der Film jedoch nur in winzigen Details. Ich jedenfalls, der ich die Vampirfilme der 60er Jahre so sehr mag, daß ich alle schon 3-4 mal gesehen habe, freute mich sehr, diese heimelige Ästhetik der dunklen Wälder, kargen Räume, tiefen Dekolletés und heulenden Theremins 50 Jahre später unverhofft noch einmal besuchen zu dürfen.
Ja, es handelt sich hier um eine Adaption des berühmten Romans von Bram Stoker, die sich wie alle vorherigen Filmversionen einige Freiheiten herausnimmt, die Grundstruktur der Vorlage aber beibehält, also spare ich mir eine Zusammenfassung, da die Handlung wohl bekannt sein dürfte.
Seit der Vorführung des Films in Cannes las man viele Verrisse und dann und wann kam auch die Frage auf, ob Argento evtl. jetzt vollkommen den Verstand verloren haben mag, was für einen Regisseur von hauptsächlich Horrorfilmen ja nicht unbedingt die schlechteste Voraussetzung ist. Nun führte das Spätwerk des Regisseurs schon vermehrt zu Irritationen bei "Fans" seiner zurecht anerkannten Klassiker wie SUSPIRIA, aber mit seiner Adaption der berühmtesten Vampirgeschichte wurde das Faß wohl endgültig zum Überlaufen gebracht. Sein DRACULA ist, wie die Titelfigur, vollkommen aus der Zeit gefallen, sieht von den Kostümen, der Ausleuchtung und Ausstattung so aus wie die Vampirfilme der britischen Hammerstudios aus den späten 50er und frühen 60er Jahren, ohne jedoch die postmodernen Merkmale einer Hommage zu erfüllen: Es gibt keine Ironie, keine Meta-Ebene, nicht mal einen eigenen Stil wie etwa bei Tim Burton. Argento hat 2012 einen Dracula-Film gedreht, wie man ihn 50 Jahre vorher gedreht hätte und macht daraus ein persönliches "Best of", wie schon Coppola 1992 mit seiner Version den vorherigen Adaptionen Tribut zollte - sehr passend übrigens, daß dieser mit Twixt 2011 ebenfalls einen wunderlichen Low-Budget-Gothic-Horror-Film der Marke "mir doch egal, was ihr von mir erwartet" ablieferte.
Ein wenig in Diskrepanz zum altertümlichen Look und Aufbau des Films stehen die CGI-Effekte, die nur bedingt gelungen sind. Da wollte Dario eventuell noch abchecken, inwiefern er neben den Sex- und Splattereinlagen noch ein wenig mehr over the top gehen kann, so ganz will das aber nicht hineinpassen, aber das ist vielleicht auch zu kleinlich gedacht - es trägt schließlich auch zur großen Ambivalenz des Films bei: Viele Rezensenten sind der Ansicht, Argento kann dieses Werk unmöglich ernst gemeint haben, konkrete Anzeichen, daß es sich um eine Persiflage handelt, bietet der Film jedoch nur in winzigen Details. Ich jedenfalls, der ich die Vampirfilme der 60er Jahre so sehr mag, daß ich alle schon 3-4 mal gesehen habe, freute mich sehr, diese heimelige Ästhetik der dunklen Wälder, kargen Räume, tiefen Dekolletés und heulenden Theremins 50 Jahre später unverhofft noch einmal besuchen zu dürfen.
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