Sonntag, 9. Februar 2014
Kaidan semushi otoko
The Ghost of the Hunchback / Il Pozzo di Satana, Japan 1965, Regie: Hajime Satô



Nach einigen Monaten in geistiger Umnachtung stirbt Yoshis Mann und läßt zu ihrer Überraschung eine einsam gelegene Villa zurück, von der die Ehefrau noch nie gehört hatte. Als sie an diesem Ort, der von einem buckligem Diener bewacht wird, eintrifft, wird ihr bald klar, die Ursache für den Wahnsinn ihres Mannes gefunden zu haben...



Die meisten japanischen Geisterfilme, oder "Kaidan Eigas" basieren auf lokalen Legenden und sind durch und durch der Kulturgeschichte des Lands der aufgehenden Sonne verpflichtet. Dieses Exemplar jedoch ist deutlich von europäischen Vertretern des Genres inspiriert, allen voran The Haunting, aber auch von italienischen Gothic-Filmen wie Bava, Freda und Margheriti sie zu dieser Zeit drehten. Ziemlich passend also, daß die scheinbar einzig überlebende Fassung des Films eine italienisch synchronisierte ist, was etwas gewöhnungsbedürftig ist. Wie in den italienischen Produktionen der Zeit üblich, wurden die Namen der Verantwortlichen im Vorspann durch englisch klingende Pseudonyme ersetzt, was bei offensichtlich als Japanern zu erkennenden Darstellern noch mal extra bizarr ist. Den schönsten Namen hat hier der Kameramann Shôei Nishikawa verpasst bekommen: "Buster Egon".



Aber gerade er hat auch ein besonderes Credit verdient: Die Scope-Fotografie ist einfach nur zum dahinschmelzen, mit zahlreichen prächtigen Bildern. Großartig auch Shinjirô Ehara, der wohl beste Bucklige seit Charles Laughton und Dwight Frye, der mit seinem konsequent horizontal gehaltenem Oberkörper den Bildkompositionen noch einen besonderen Kick gibt. Regisseur Satô drehte drei Jahre später den verblüffenden, großartigen Goke - Vampir aus dem Weltall, verabschiedete sich danach aber aus der Welt des Films. Sehr schade, denn auch das hier ist ganz, ganz toll und wundervoll.





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