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Freitag, 26. Dezember 2014
Heinrich Zschokke: Heirate niemals im Advent
hypnosemaschinen, 17:36h
Im kleinen Ort Herbesheim geht die Sage des "toten Gastes" um, der alle 100 Jahre erscheint und in der Adventszeit drei der schönsten Jungfrauen Heiratsanträge macht - doch einige Tage später findet man die Bräute mit umgedrehten Hals tot im Bett und vom fremden Galan fehlt jede Spur. Als sich der nächste Jahrestag nähert, soll die hübsche Friederike Bantes nach ihres Vaters Willen den Sohn des reichen Bankiers Hahn heiraten, der ähnelt mit seinem langen, bleichen Gesicht und der schwarzen Kleidung aber sehr dem toten Gast aus der Sage, zudem fühlt Friederike sich eher ihrem Jugendfreund Waldrich zugeneigt...
Für heutige Leser dürfte der 1821 unter dem Titel "Der tote Gast" verfasste Roman aufgrund seiner teils antiquierten Sprache und eher weniger spektakulären Handlung nicht unbedingt von großem Interesse sein, es ist aber lobenswert, daß der Herder-Verlag ihn wie einige ähnliche Werke Anfang der 1980er in seiner Taschenbuchreihe "Unheimliche Geschichten" wieder zugänglich machte. Von besonderem Wert ist hier das ausführliche Nachwort von Hildegard Gerlach, welches nicht nur den mittlerweile kaum noch bekannten Autoren, sondern auch den historischen Kontext der Geschichte genau beleuchtet, und so einige satirische Spitzen betont, die einem sonst entgangen wären. Für Freunde des ursprünglichen "Schauerromans" in der Ann Radcliffe-Tradition eine durchaus gewinnbringende Lektüre. Erstaunlich auf jeden Fall, daß der vom Autor gewählte fiktive Handlungsort "Herbesheim" bis zum heutigen Tage nicht existiert, obwohl man sich durchaus einen Ort diesen Namens vorstellen könnte - und das knapp zwei Jahrhunderte vor Google, Wikipedia und Co.
Für heutige Leser dürfte der 1821 unter dem Titel "Der tote Gast" verfasste Roman aufgrund seiner teils antiquierten Sprache und eher weniger spektakulären Handlung nicht unbedingt von großem Interesse sein, es ist aber lobenswert, daß der Herder-Verlag ihn wie einige ähnliche Werke Anfang der 1980er in seiner Taschenbuchreihe "Unheimliche Geschichten" wieder zugänglich machte. Von besonderem Wert ist hier das ausführliche Nachwort von Hildegard Gerlach, welches nicht nur den mittlerweile kaum noch bekannten Autoren, sondern auch den historischen Kontext der Geschichte genau beleuchtet, und so einige satirische Spitzen betont, die einem sonst entgangen wären. Für Freunde des ursprünglichen "Schauerromans" in der Ann Radcliffe-Tradition eine durchaus gewinnbringende Lektüre. Erstaunlich auf jeden Fall, daß der vom Autor gewählte fiktive Handlungsort "Herbesheim" bis zum heutigen Tage nicht existiert, obwohl man sich durchaus einen Ort diesen Namens vorstellen könnte - und das knapp zwei Jahrhunderte vor Google, Wikipedia und Co.
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