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Samstag, 11. Dezember 2010
Okinawa kaidan: Sakazuri yûrei - Shina kaidan: Shikan yaburi
hypnosemaschinen, 03:40h
Japan / Taiwan 1962, Regie: Satoru Kobayashi / Luo Hui Shaw

Ein im Fieber liegender Ehemann halluziniert, seine Frau würde ihn betrügen. Also erzählt er ihr aus didaktischen Gründen eine alte chinesische Gespenstergeschichte: Ausgerechnet bei der Beerdigung ihres Gatten verliebt sich eine Witwe in einen schönen jungen Mann, den sie bald darauf heiratet. Noch in der Hochzeitsnacht erleidet dieser einen Anfall, der laut seinem Diener nur aufgehalten werden kann, wenn man seinem Meister das Gehirn eines Toten bringt. Die Witwe begibt sich also zum Grab ihres Gatten und wir ahnen, daß das nicht gut enden kann. Über die Implikationen der Erzählung empört, will die Frau des Fiebrigen ihm beweisen, daß sie treu ist und sticht sich ein Auge aus, damit sie für keinen anderen Mann mehr attraktiv ist. Über diesen Beweis der Loyalität erfreut, genest der Ehemann recht schnell. Kurz darauf kann er aber den Anblick seiner verstümmelten Frau nicht mehr ertragen und er legt sich eine junge Geliebte zu, mit der er bald einen Plan entwickelt, die Zyklopin aus dem Weg zu schaffen, um an ihr Geld zu kommen. Auch solche Taten sollte man in Geisterfilmen tunlichst unterlassen!

Es ist immer wieder erbauend, was für Schönheiten sich in den verborgenen Ecken der Filmgeschichte verstecken. Die ästhetischen Parallelen zwischen dem japanischen und chinesischen Geisterkino aus dieser Periode waren mir ja schon vorher aufgefallen, und hier kriegt man gleich beide auf einmal. Auf Englisch übersetzt, lautet der Titel ungefähr so: Okinawa Ghost Story: Upside Down Ghost – Chinese Ghost Story: Breaking a Coffin. Während die Taiwanesen schöne alte Zeiten in Studiosets mit unermüdlich pustenden Nebelmaschinen auferstehen lassen, widmen sich die Japaner mit etwas drastischeren Bildern der Gegenwart, wobei sie aber auch nur eine Geschichte aus der alten Zeit transponieren; die zu diesem Zeitpunkt bereits mehrfach verfilmte Yotsuya Kaidan.

Gewiß, die Figuren sind allesamt grenzenlos überzeichnet und die Inszenierung greift auf das ein oder andere Klischee zurück, aber was für Bilder bekommt man hier geboten! Zu diesen gesellen sich dann auch noch einige abstruse und überraschende Sequenzen und Ideen. Es gibt wohl derzeit keine Fassung des Films mit Untertiteln, deswegen möchte ich für die Zusammenfassung oben auch nicht unbedingt die Hand ins Feuer legen oder mir ein Auge ausstechen, aber so in etwa muß das stimmen.


Ein im Fieber liegender Ehemann halluziniert, seine Frau würde ihn betrügen. Also erzählt er ihr aus didaktischen Gründen eine alte chinesische Gespenstergeschichte: Ausgerechnet bei der Beerdigung ihres Gatten verliebt sich eine Witwe in einen schönen jungen Mann, den sie bald darauf heiratet. Noch in der Hochzeitsnacht erleidet dieser einen Anfall, der laut seinem Diener nur aufgehalten werden kann, wenn man seinem Meister das Gehirn eines Toten bringt. Die Witwe begibt sich also zum Grab ihres Gatten und wir ahnen, daß das nicht gut enden kann. Über die Implikationen der Erzählung empört, will die Frau des Fiebrigen ihm beweisen, daß sie treu ist und sticht sich ein Auge aus, damit sie für keinen anderen Mann mehr attraktiv ist. Über diesen Beweis der Loyalität erfreut, genest der Ehemann recht schnell. Kurz darauf kann er aber den Anblick seiner verstümmelten Frau nicht mehr ertragen und er legt sich eine junge Geliebte zu, mit der er bald einen Plan entwickelt, die Zyklopin aus dem Weg zu schaffen, um an ihr Geld zu kommen. Auch solche Taten sollte man in Geisterfilmen tunlichst unterlassen!

Es ist immer wieder erbauend, was für Schönheiten sich in den verborgenen Ecken der Filmgeschichte verstecken. Die ästhetischen Parallelen zwischen dem japanischen und chinesischen Geisterkino aus dieser Periode waren mir ja schon vorher aufgefallen, und hier kriegt man gleich beide auf einmal. Auf Englisch übersetzt, lautet der Titel ungefähr so: Okinawa Ghost Story: Upside Down Ghost – Chinese Ghost Story: Breaking a Coffin. Während die Taiwanesen schöne alte Zeiten in Studiosets mit unermüdlich pustenden Nebelmaschinen auferstehen lassen, widmen sich die Japaner mit etwas drastischeren Bildern der Gegenwart, wobei sie aber auch nur eine Geschichte aus der alten Zeit transponieren; die zu diesem Zeitpunkt bereits mehrfach verfilmte Yotsuya Kaidan.

Gewiß, die Figuren sind allesamt grenzenlos überzeichnet und die Inszenierung greift auf das ein oder andere Klischee zurück, aber was für Bilder bekommt man hier geboten! Zu diesen gesellen sich dann auch noch einige abstruse und überraschende Sequenzen und Ideen. Es gibt wohl derzeit keine Fassung des Films mit Untertiteln, deswegen möchte ich für die Zusammenfassung oben auch nicht unbedingt die Hand ins Feuer legen oder mir ein Auge ausstechen, aber so in etwa muß das stimmen.

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Mittwoch, 8. Dezember 2010
Lange Lesenacht im L__rzeichen
hypnosemaschinen, 20:39h
Am 18.12. findet unter dem Motto "Mund um die Uhr" von vier Uhr nachmittags bis vier Uhr nachts eine lange Lesenacht im L__rzeichen statt, bei der neben geschätzten Kollegen wie Silvia Szymanski auch ich mit von der Partie sein werde. Insgesamt 24 Autoren mit jeweils einer halben Stunde Lesezeit dürften für eine Menge Abwechslung sorgen. Ich bin gespannt! Für die Nicht-Aachener Leser dieses Blogs vielleicht interessant: Das Hochschulradio Aachen sendet den Event live und die Übertragung kann auch auf ihrer Homepage im Stream verfolgt werden. Ich bin voraussichtlich kurz vor Mitternacht um ca. 23:30 an der Reihe...


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Montag, 6. Dezember 2010
Atrapados en el miedo
hypnosemaschinen, 00:39h
In Angst gefangen, Spanien 1983, Regie: Carlos Aured

Ein junges Pärchen fährt übers Wochenende mit ihren besten Freunden in ein altes einsames Haus in Deutschland und hat die Absicht, die beiden zu verkuppeln. Das Vorhaben wird etwas dadurch erschwert, daß aus einer psychiatrischen Anstalt in der Nähe ein Serienmörder entflohen ist...

Aureds letzter Film ist leider ein sehr durchschnittlicher Vertreter der "Psychopath auf der Pirsch"-Variante geworden, was ein wenig schade ist, verspricht der Vorspann mit zerlaufenden Farben, die von erstaunlich krachigem Psychedelic-Rock unterlegt werden, doch einen ganz netten Trip. Die Musik bleibt dann aber leider neben einigen erstaunlichen Tapeten das einzig Brauchbare, und beides macht den Eindruck, eher zu einem Film aus den 70ern zu gehören. In der deutschen Fassung fehlt wohl sowohl der Vorspann als auch die Verweise auf Deutschland - diese beschränken sich auch nur auf eine den SPIEGEL lesende Figur, Plakate und Ladenaufschriften kommen mir schon spanisch vor. Genau wie das Lovecraft-Zitat ("Das ist nicht tot, was ewig liegt...") am Ende, das auch nicht wirklich zum Film passen will.


Ein junges Pärchen fährt übers Wochenende mit ihren besten Freunden in ein altes einsames Haus in Deutschland und hat die Absicht, die beiden zu verkuppeln. Das Vorhaben wird etwas dadurch erschwert, daß aus einer psychiatrischen Anstalt in der Nähe ein Serienmörder entflohen ist...

Aureds letzter Film ist leider ein sehr durchschnittlicher Vertreter der "Psychopath auf der Pirsch"-Variante geworden, was ein wenig schade ist, verspricht der Vorspann mit zerlaufenden Farben, die von erstaunlich krachigem Psychedelic-Rock unterlegt werden, doch einen ganz netten Trip. Die Musik bleibt dann aber leider neben einigen erstaunlichen Tapeten das einzig Brauchbare, und beides macht den Eindruck, eher zu einem Film aus den 70ern zu gehören. In der deutschen Fassung fehlt wohl sowohl der Vorspann als auch die Verweise auf Deutschland - diese beschränken sich auch nur auf eine den SPIEGEL lesende Figur, Plakate und Ladenaufschriften kommen mir schon spanisch vor. Genau wie das Lovecraft-Zitat ("Das ist nicht tot, was ewig liegt...") am Ende, das auch nicht wirklich zum Film passen will.

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