Samstag, 15. Februar 2014
The Scrap Dealers @ Wild Rover, Aachen, 14.02.2014


Wenn die P.G.L. Aachen zum Konzerte aufruft, sollte man ihr blind folgen, denn es ist immer für Qualität gesorgt. Von dieser Band aus Lüttich (neuer begrüßenswerter Masterplan der Veranstalter: die nahegelegenen Städte auch musikalisch zusammenzuführen) hatte ich noch nie etwas gehört, es sollte in die 60s-Garage-Richtung gehen, und das war mir durchaus recht. Beim wie immer im Rover äußerst freundlich gezapftem Murphy's stellten sich dann die ersten Erkenntnisse ein: Oha, die sind wohl noch ziemlich jung. Oha, die spielen mit drei Gitarren. Und als sie dann loslegten: Oha, die sind verflucht geil!



Ein alter Sack wie ich runzelt bei jungen Bands ja schon gerne mal kategorisch die Stirn von wegen, die sind ja nur die Kopie der Kopie von dem Original, das man einst in den 80ern gesehen hat, aber diese Jungs gaben einem neue Hoffnung, was die Jugend betrifft: Nicht nur verpflichten sie sich einem Stil, der momentan alles andere als "hip" ist, auch mischen sie alles mögliche zusammen, hauptsache es ist geil und gefällt ihnen und schaffen damit einen ganz eigenen Sound. Denkt man bei einem Song noch an die frühen Garagepunk-Bands der "Pebbles'"-Sampler, kommt beim nächsten noch Velvet Underground dazu, später dann auch noch Sonic Youth, Stooges, Fuzztones, bis dann alles in einem wundervollem Schrammelgitarren-Noise-Inferno kulminiert. Besonders hervorgehoben sei hier der Schlagzeuger, der zwar äußerlich an einen momentan bekannten Teenie-Star erinnert (kein billiges Namedropping an dieser Stelle), aber reinkloppt wie eine Wildsau. Das war schon verdammt geil, danach direkt die 7" gekauft, ein Album ist in der Mache. Momentan hat die Band wohl noch Probleme, Gigs außerhalb Lüttichs zu bekommen - falls hier Booker mitlesen: Holt sie euch, es lohnt sich.

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