... newer stories
Montag, 21. Juni 2010
Vec Vidjeno
hypnosemaschinen, 01:54h
Déjà vu/Reflections, Jugoslawien/GB 1987, Regie: Goran Markovic
Der unscheinbare, schüchterne und alternde Klavierlehrer Mihail kann sein Glück kaum fassen, als die neue, junge und bildhübsche Kollegin (Anica Dobra) sichtbares Interesse an ihm bekundet und bereits nach dem ersten Date in ihr Bett schlüpfen läßt. Wären da nur nicht die Erinnerungen an seine von Tragödien und Enttäuschungen bestimmte Kindheit, die immer wieder vor seinem innere Auge ablaufen und die Unsicherheit, ob die junge Frau ihn wirklich liebt oder nur benutzen will...
Brachial düsteres Psychodrama, das den Zuschauer mit zunehmender Laufzeit immer mehr herunterzieht. Zwar gibt es zahlreiche humoristisch-satirische Momente, die vor allem die Bigotterie einiger systemtreuer Sozialisten aufs Korn nehmen – das sich einstellende Lächeln kriegt man aber im nächsten Moment direkt wieder aus der Fresse geschlagen. In schmutzigen Brauntönen begleiten wir den Protagonisten auf seinem Weg in Wahnsinn und Untergang und es wird recht bald klar: Hier gibt es keine Hoffnung, nur einen ewigen Kreislauf aus Dreck und Verzweiflung. Ich kann nicht ganz nachvollziehen, daß der Film hauptsächlich als seltenes Beispiel für den serbischen Horrorfilm rezipiert wird (ein, meiner Ansicht nach längst nicht hinreichender Grund mögen die überraschend deftigen Gore-Effekte im Finale sein), greift er doch nur hier und da die Inszenierungsstrategien des Genres auf, um sie im nächsten Moment wieder zu verwerfen oder in eine andere Richtung zu lenken. Da war Pun Mesec ned Beogradom doch viel mehr Horrorfilm, wenn auch nicht nur. Überhaupt faszinierend, was da in Jugoslawien alles für merkwürdige Hybride auf die Leinwand kamen. Aber Genre-Zuweisung hin oder her, großartig ist dieser Film auf jeden Fall. Schade, daß Anica Dobras Karriere in Richtung seichter deutscher TV-Filme abrutschte, da wäre wohl mehr drin gewesen. Aber kann ja noch werden, dann und wann taucht sie ja auch noch in etwas brauchbarem wie dem tollen Klopka auf.
Der unscheinbare, schüchterne und alternde Klavierlehrer Mihail kann sein Glück kaum fassen, als die neue, junge und bildhübsche Kollegin (Anica Dobra) sichtbares Interesse an ihm bekundet und bereits nach dem ersten Date in ihr Bett schlüpfen läßt. Wären da nur nicht die Erinnerungen an seine von Tragödien und Enttäuschungen bestimmte Kindheit, die immer wieder vor seinem innere Auge ablaufen und die Unsicherheit, ob die junge Frau ihn wirklich liebt oder nur benutzen will...
Brachial düsteres Psychodrama, das den Zuschauer mit zunehmender Laufzeit immer mehr herunterzieht. Zwar gibt es zahlreiche humoristisch-satirische Momente, die vor allem die Bigotterie einiger systemtreuer Sozialisten aufs Korn nehmen – das sich einstellende Lächeln kriegt man aber im nächsten Moment direkt wieder aus der Fresse geschlagen. In schmutzigen Brauntönen begleiten wir den Protagonisten auf seinem Weg in Wahnsinn und Untergang und es wird recht bald klar: Hier gibt es keine Hoffnung, nur einen ewigen Kreislauf aus Dreck und Verzweiflung. Ich kann nicht ganz nachvollziehen, daß der Film hauptsächlich als seltenes Beispiel für den serbischen Horrorfilm rezipiert wird (ein, meiner Ansicht nach längst nicht hinreichender Grund mögen die überraschend deftigen Gore-Effekte im Finale sein), greift er doch nur hier und da die Inszenierungsstrategien des Genres auf, um sie im nächsten Moment wieder zu verwerfen oder in eine andere Richtung zu lenken. Da war Pun Mesec ned Beogradom doch viel mehr Horrorfilm, wenn auch nicht nur. Überhaupt faszinierend, was da in Jugoslawien alles für merkwürdige Hybride auf die Leinwand kamen. Aber Genre-Zuweisung hin oder her, großartig ist dieser Film auf jeden Fall. Schade, daß Anica Dobras Karriere in Richtung seichter deutscher TV-Filme abrutschte, da wäre wohl mehr drin gewesen. Aber kann ja noch werden, dann und wann taucht sie ja auch noch in etwas brauchbarem wie dem tollen Klopka auf.
... link (0 Kommentare) ... comment
... older stories