Montag, 28. Juni 2010
Schalcken the Painter
GB 1979, Regie: Leslie Megahey



Leyden im 17. Jahrhundert: Der junge Maler Schalcken verliebt sich in die Nichte seines Lehrers und ist daher nicht begeistert, als dieser sie für einen Haufen Goldstücke an einen geheimnisvollen Fremden verschachert. Noch weniger begeistert ist die Nichte selbst, nachdem sie das leichenhafte, ausgezehrte Gesicht ihres zukünftigen Gemahls das erste Mal erblickt...



Auch außerhalb der "Ghost Stories for Christmas", die 1971 bis 1978 liefen und 2005 und 2006 kurz wiederbelebt wurden, adaptierte das englische Fernsehen klassische Geistergeschichten, diesmal keinen Stoff von M.R. James, sondern von dessen großen Vorbild Sheridan Le Fanu. Megahey, der davor und danach auch Filme über Maler drehte, ergreift die Gelegenheit beim Schopf und taucht den ganzen Film in ein Kerzenlicht-Halbdunkel, so daß der ein oder andere Frame auch an die Gemälde der flämischen Schule erinnert. Diese Vorgehensweise sorgt neben den hervorragenden Darstellern (u.a. Maurice Denham) dafür, daß trotz der sehr langsamen Erzählweise keine Langeweile aufkommt, da scheint ständig etwas zu lauern in diesen dunklen Flecken. Der Schock aller Schocks kommt freilich erst am Ende und man kann sich immer wieder wundern, wie weit der viktorianische Großvater der westlichen Geistergeschichte schon in die Abgründe der menschlichen Fantasie vorgestoßen ist.

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