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Mittwoch, 10. November 2010
Štićenik
hypnosemaschinen, 00:24h
Jugoslawien 1973, Regie: Djordje Kadijevic
Ein junger Mann flüchtet durch eine karge Einöde, scheinbar auf der Flucht vor einem in Schwarz gekleideten Mann. In einem großen Haus mitten im Nirgendwo findet er schließlich Unterschlupf – dieses stellt sich bald als Nervenheilanstalt heraus. Der Oberarzt möchte dem Flüchtling helfen und gewährt ihm Asyl, scheint dieser doch immense Angst vor seinem Verfolger, der sich beim Arzt als sein „Aufseher“ vorstellt, zu haben. So richtig schlau wird aber auch der Doktor nicht aus seinem unverhofftem neuen Patienten...
Was war denn da los, 1973 in Jugoslawien? Da dreht ein Regisseur drei Literaturverfilmungen für's Fernsehen und jede einzige ist ein bemerkenswert originelles Kleinod des unheimlichen Films mit einer einzigartigen Atmosphäre. Was noch viel mehr verblüfft: Die drei Filme haben zwar das ein oder andere stilistische Merkmal gemein, sind aber ansonsten vollkommen unterschiedlich ausgefallen und bedienen sich jeweils verschiedener Spielarten der Phantastik. Štićenik dürfte von den dreien wohl der parabelhafteste, symbolischste sein, hier dominiert das Rätselhafte und nichts wird ausformuliert, stattdessen kann der Zuschauer sich vollkommen selbst ausmalen, was es mit dem jungen Mann und seinem finsteren “Aufseher” auf sich hat, und eine ausgeklügelte überstilisierte Bildkomposition nach der nächsten bestaunen. Auch hier hatte ich Schwierigkeiten, mich für drei Screenshots zu entscheiden. Einer der Lieblingsfilme Kadijevics muß wohl Dreyers Vampyr sein, erinnerten doch auch die Kamerafilter, die Ausleuchtung der Innenaufnahmen und die Schattenspiele bei Devicanska Svirka daran – während dieser aber noch eine Geschichte erzählte, die zahlreiche Gothic-Elemente originell variierte, haben wir es hier fast schon mit einer Nicht-Geschichte zu tun, die alleine durch die Bilder funktioniert. Die Musik und die Darsteller tragen freilich auch einiges dazu bei. Umwerfend! Und es freut mich, daß mein Review zum dritten Film im Bunde – dem wohl bekanntesten und wieder vollkommen anders ausgefallenen Leptirica – der mit Abstand meistgelesenste Eintrag in diesem Blog ist, denn das zeigt, daß die Filme keineswegs vergessen sind und durchaus auch heutzutage noch auf Interesse stoßen. Zu Recht.
Ein junger Mann flüchtet durch eine karge Einöde, scheinbar auf der Flucht vor einem in Schwarz gekleideten Mann. In einem großen Haus mitten im Nirgendwo findet er schließlich Unterschlupf – dieses stellt sich bald als Nervenheilanstalt heraus. Der Oberarzt möchte dem Flüchtling helfen und gewährt ihm Asyl, scheint dieser doch immense Angst vor seinem Verfolger, der sich beim Arzt als sein „Aufseher“ vorstellt, zu haben. So richtig schlau wird aber auch der Doktor nicht aus seinem unverhofftem neuen Patienten...
Was war denn da los, 1973 in Jugoslawien? Da dreht ein Regisseur drei Literaturverfilmungen für's Fernsehen und jede einzige ist ein bemerkenswert originelles Kleinod des unheimlichen Films mit einer einzigartigen Atmosphäre. Was noch viel mehr verblüfft: Die drei Filme haben zwar das ein oder andere stilistische Merkmal gemein, sind aber ansonsten vollkommen unterschiedlich ausgefallen und bedienen sich jeweils verschiedener Spielarten der Phantastik. Štićenik dürfte von den dreien wohl der parabelhafteste, symbolischste sein, hier dominiert das Rätselhafte und nichts wird ausformuliert, stattdessen kann der Zuschauer sich vollkommen selbst ausmalen, was es mit dem jungen Mann und seinem finsteren “Aufseher” auf sich hat, und eine ausgeklügelte überstilisierte Bildkomposition nach der nächsten bestaunen. Auch hier hatte ich Schwierigkeiten, mich für drei Screenshots zu entscheiden. Einer der Lieblingsfilme Kadijevics muß wohl Dreyers Vampyr sein, erinnerten doch auch die Kamerafilter, die Ausleuchtung der Innenaufnahmen und die Schattenspiele bei Devicanska Svirka daran – während dieser aber noch eine Geschichte erzählte, die zahlreiche Gothic-Elemente originell variierte, haben wir es hier fast schon mit einer Nicht-Geschichte zu tun, die alleine durch die Bilder funktioniert. Die Musik und die Darsteller tragen freilich auch einiges dazu bei. Umwerfend! Und es freut mich, daß mein Review zum dritten Film im Bunde – dem wohl bekanntesten und wieder vollkommen anders ausgefallenen Leptirica – der mit Abstand meistgelesenste Eintrag in diesem Blog ist, denn das zeigt, daß die Filme keineswegs vergessen sind und durchaus auch heutzutage noch auf Interesse stoßen. Zu Recht.
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