Montag, 16. Juli 2012
Belle
Belgien/Frankreich 1973, Regie: André Delvaux



Mathieu ist Spezialist für Lyrik des 16. Jahrhunderts und lebt mit seiner bezaubernden Frau und Tochter im beschaulichen Spa. Eines Nachts fährt er im Hohen Venn einen Hund an und verfolgt das verletzte Tier in den Wald. Dort findet er in einer verfallenen Holzhütte eine wunderschöne Frau, die ihn aber scheinbar nicht versteht und auch nicht spricht. Die beiden kommen sich schnell näher und Mathieu plant bald, mit ihr durchzubrennen...



Die Parallelen zu Un soir, un train drängen sich förmlich auf: Auch hier wird ein Akademiker durch ein merkwürdiges Ereignis aus der Bahn geworfen, Adriana Bogdan spielt die mysteriöse stumme Schönheit und die Unmöglichkeit der Kommunikation ist Thema. Belle ist aber nicht ganz so verstörend und unheimlich wie der frühere Film des Regisseurs geraten, dazu entwickelt sich der Plot zu konventionell und es fehlen auch die gänzlich bizarren Elemente. Eine fabelhafte traumähnliche Atmosphäre wird aber auch hier heraufgeschworen, dazu tragen neben dem schwermütigen Score vor allem die zahlreichen tollen Aufnahmen der kargen Venn-Landschaft bei.

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