Donnerstag, 5. Mai 2011
Bad Luck Charms & Plattenlegerei am 7.5., AZ Aachen


Diesen Samstag spielen die BAD LUCK CHARMS aus New York um Kerry Martinez (U.S. BOMBS, SHATTERED FAITH) im ehrwürdigen AZ, um das Erscheinen der Vinylausgabe ihres Albums zu feiern. Im Vorprogramm die vielversprechenden BLOODSTAINS und im Nachprogramm lege ich dann Platten auf und werde dabei von Karsten Nazidog unterstützt. Eine Menge Punkrock auf einen Haufen also! Hinkommen, Bier trinken, tanzen, irgendwann umfallen.

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Dienstag, 3. Mai 2011
Pontianak (Bidan Gayah)
Malaysia 2003, Regie: Rahman Adam



Unser Protagonist, der gleichzeitig auch Dorftrottel und komisches Element des Films ist, wird nachts von komischen Geräuschen einer kichernden Frau geweckt, und hat seitdem tierisch Schiß. Die Geisterfrau begegnet ihm immer wieder, selbst in einem Büro in der Großstadt. Da hat er eines Tages einen Traum, der scheinbar die Geschichte des Phantoms erzählt...

Bürokraten starren dich an.

Pontianak-Filme werden in Singapur und Malaysia seit den 50er Jahren gedreht (ein paar Informationen zur Historie hier) – und da keine davon mit irgendwelchen Untertiteln verfügbar sind, habe ich immer noch nicht ganz geblickt, ob die Titelgestalten jetzt Eulenmenschen, Vampire oder weibliche Rachegeister sind. Irgendwas dazwischen, nehme ich an. Jedenfalls scheint es im neuen Jahrtausend einen ganzen Schwung neuer Produktionen zum Thema zu geben, und während Return to Pontianak 2001 das ganze noch ernsthaft anging, ist der Komödienanteil hier auf fast schon körperverletzende Weise erhöht. Das bessert sich ein bißchen in der zweiten Hälfte, die komplett aus einem Traum des Dorftrottels besteht, in dem er selbst nicht vorkommt und die wohl auch als so eine Art Rückblende gedacht ist. Aber auch hier scheinen die wenigen gelungenen unheimlichen Sequenzen ohne Sinn und Verstand in den Film reingetackert worden zu sein. Bißchen schade, da dann und wann trotz des schlimm synthetischen Scores tatsächlich mal Atmosphäre aufzukommen vermag und auch mal eine hübsche Bildkomposition gelingt. Die Version von 1974 bleibt daher bislang mein Favorit.

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Donnerstag, 28. April 2011
forgetters @ AZ Aachen, 27.4.2011


Ich hätte die 90er Jahre vermutlich auch ohne die Platten von JAWBREAKER überlebt, aber sie wären wesentlich schlimmer gewesen. Die Nachricht, daß Sänger/Gitarrist/Songwriter Blake Schwarzenbach nach langen Jahren mit seiner neuen Band wieder nach Europa kommt, und der Auftakt der Tour kurzfristig in 10 Minuten Fußweg von meiner Wohnung stattfindet, ließ mich dann erstmal spontan vom Stuhl fallen. Nun war erst mal jonglieren mit der Erwartungshaltung angesagt. Die auf youtube und co zu hörenden Songs der Band klangen vielversprechend, gitarrenlastiger als JETS TO BRAZIL, aber auch nach mehrmaligem Hören wollte der Funke nicht so recht überspringen: Der Sound ist durchaus OK und erinnerte an alte Zeiten, aber das Songmaterial konnte nicht die gleiche Empathie auslösen. Egal, trotzdem hin, auch wenn ich wegen der Arbeit unter der Woche nur noch selten auf Konzerte gehe, aber Schwarzenbach in Aachen, das ist ein Ausnahmefall.

Erfreut war ich daher auch, daß die Vorgruppe UNDERPARTS aus Köln relativ pünktlich angefangen hat. Die brachten dann auch eine zünftige und abwechslungsreiche Punk/HC-Show mit guten Songs und feiner Gitarrenarbeit, nur der Sänger, der zwar reichlich agil herumsprang und offensichtlich auf die Keith Morris-Schule gegangen ist, klang auf die Dauer ein wenig monoton. Trotzdem eine Band, die man im Auge behalten sollte. Einige Minuten Verwunderung über das Publikum (so viele junge und fremde Gesichter – kamen die alle aus Köln?) später legte dann der Hauptact los und zog mich bald in seinen Bann. Scheiß auf youtube-videos, das ist der Real Deal. Obwohl die Parole Midtempo fast den ganzen Gig über dominierte, funktionierten die Songs auf Anhieb und lösten sogar die ein oder andere Gänsehaut aus. Dann immer wieder herrliche Gitarren-Schrammelpassagen, Samples (u.a. Jeremy Brett als Sherlock Holmes, Margaret Thatcher und etwas, das wie ein Making of zur Fernsehserie „Flipper“ klang), drei Menschen auf der Bühne, die sichtlich miteinander harmonieren und Spaß haben, ca. 150 im Publikum, die zwar nicht tanzen, aber mitwippend und gebannt an der Bühne kleben. Ja, man kennt die Songs der Band noch nicht, sonst könnte man total ausrasten, so bleibt nur die Ehrfurcht vor der Qualität des Materials, das man für 5-7 Euro Eintritt vor den Latz geknallt bekommt.

Die sollten schnellstmöglichst ein Album mit all diesen Songs aufnehmen und veröffentlichen, damit man davon auch für länger was hat, und nicht wie bei Herrn Schwarzenbachs letzter zu früh aufgelöster Band THORNS OF LIFE sich die einzelnen Songs mühsam von irgendwelchen Live-Aufnahmen zusammenklauben muß. An alle Leser, in deren Breitengraden die Band in den nächsten Wochen auftritt: Geht da hin, sonst seid ihr doof.



Anbei noch zwei Videomitschnitte in der berüchtigt übersteuerten Soundquälität – die Band klingt hier so ähnlich wie ein Industrial-Remix von FLIPPER, weil ich wohl zu nah am Bassverstärker stand. In echt sind da viel mehr Melodien.

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