Sonntag, 22. Mai 2011
Vedreba
Das Gebet/The Plea, UdSSR (Georgien) 1967, Regie: Tengiz Abuladze



Aus Respekt vor der Tapferkeit des Feindes schneidet Aluda diesem nicht, wie es der Brauch verlangt, nach der Tötung die rechte Hand ab. Daraufhin wird er aus dem Dorf verstossen und muß mit seiner Familie durch das Hochgebirge des Kaukasus ziehen. Auch im Feindesgebiet wagt es ein Jäger, aus humanistischen Gründen gegen die Traditionen zu verstossen und wird dafür von seinen Nachbarn zur Rechenschaft gezogen...



Ohne genauere Kenntnisse der georgischen Kultur und Geschichte ist diese Verfilmung von epischen Gedichten Wascha-Pschawelas wohl nur ansatzweise zu verstehen. Die zentrale Botschaft ist allerdings allgemeingültig: Welchen Sinn haben Hass und Krieg, wenn die einzige Begründung dafür ist, daß der Feind schon immer der Feind war, mag er noch so edel sein und nach den gleichen Prinzipien wie man selbst handeln? Die komplett in Versform oft von einem Off-Sprecher vorgetragenen Dialoge machen den Film ein wenig sperrig, das wird aber wieder ausgeglichen von den von einem eindrucksvollen symphonischen Score begleiteten, sagenhaft schönen Bildern. Hier konnte ich mich auch nicht für drei Screenshots entscheiden und hänge einfach mal eine kleine Bilderstrecke an.



















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Freitag, 20. Mai 2011
Traum vom Gesundheitswesen
Ich bin in einem Krankenhaus und möchte jemanden besuchen, finde aber das richtige Zimmer nicht. Stattdessen begegnen mir auf dem Flur und in anderen Zimmern ständig Figuren aus der "Lindenstraße" bzw. deren Darsteller. In einem Zimmer verblutet jemand, das Personal ist aber wohl gerade bei einem Privatpatienten. Ein Säugling, der in einem Bettchen auf dem Gang liegt, spricht mich plötzlich an: "Ich habe Ihnen etwas dringendes mitzuteilen...können wir irgendwo ungestört reden?" Dann wache ich auf. Wäre auch ein guter Cliffhanger für die Lindenstraße.

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Samstag, 14. Mai 2011
Cien gritos de terror
100 Cries of Terror, Mexiko 1965, Regie: Ramón Obón



Episode 1: Ein reicher Tunichtgut erwirbt ein verfluchtes Haus zu einem Spottpreis und zeigt es seiner Frau. Diese ist nur partiell begeistert und hat scheinbar ein schwaches Herz, so daß der Zuschauer ahnt, auf was es hinausläuft...die Prämisse von Episode 2 enthält verblüffende Parallelen zum unlängst hier besprochenen Till Death: Ein Mann besucht das Grab seiner Geliebten, wird aber irrtümlich in der Gruft eingeschlossen...



Schier unglaublich, wieviel tolle Genrefilme in irgendwelchen mexikanischen Archiven schlummern. Dieser hier gehört vielleicht nicht unbedingt zu den Meisterwerken, hat aber genügend Elemente um für den Genre-Aficionado interessant zu sein. Vor allem die Montage im zweiten Teil ist relativ verblüffend, einerseits durch die avantgardistischen schnellen Schnitte, andererseits durch die nicht unbedingt mit der Geschichte im Zusammenhang stehenden Motive, welche die gesamte Erzählung noch zusätzlich verrätseln: Die sehen gut aus, die Close-Ups von Stromleitungen, aber in welcher Beziehung sie zur Filmhandlung stehen, wird nicht ganz klar. Ist vielleicht auch nur so ein mexikanisches Insider-Ding.

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