Samstag, 4. Juni 2011
The Eye of Satan
GB 1988, Regie: David Kent-Watson



Es herrscht Krieg zwischen Waffenschieberbanden in Manchester. Um aufzuräumen, wird der mysteriöse Hitman „Kane“ engagiert, der mit einem schwarzen Panther zusammen wohnt und überirdische Kräfte zu haben scheint. Dann ist da noch ein riesiger wertvoller Rubin, der auch das „Auge des Satans“ genannt wird und mit einem afrikanischen Kult zusammenhängt. Der Polizei fehlt ein wenig der Überblick. Mir allerdings auch.



Nicht nur in Deutschland und den USA wurde in den 80ern No Budget-DTV-Horrorkäse produziert, auch bei unseren Freunden auf der britischen Insel. In der Tat kooperierten Regisseur Kent-Watson und Hauptdarsteller Cliff Twemlow bei insgesamt 13 Filmen, wobei die meisten davon eher Actionlastig ausgefallen sind. Twemlow ist ein ehemaliger Türsteher, der hier auch als Produzent, Drehbuchautor und Komponist tätig war. Der exorbitante Schnitt dieses Machwerks stellt mehr Fragen auf, als er beantwortet. Dauernd kommen irgendwo andere Figuren her, und als man sie gerade mal unterscheiden und zuordnen kann, hat Kane ihnen schon das Genick gebrochen oder sie mit der MG zersiebt. Toll aber die satanischen Szenen, in denen vermutlich Komparsen am Mobiliar rütteln. Twemlow hat eine durchaus beeindruckende Präsenz, aber warum hat man die weibliche Hauptrolle mit einer denkbar unsympathischen Figur belegt? Warum ist der Killer mit einem sichtbar als Leihwagen erkennbaren Vehikel unterwegs? Warum steht im Abspann „Copyright E.G. Communications, Hong Kong“? Warum ist das ganze in Holland als VHS erschienen? Und was zum Teufel soll das bitteschön für ein Finale sein? So hanebüchen, albern und mißraten das hier alles aber auch ist, ich hatte so viel Spaß wie lange nicht mehr und habe schon die Fühler nach weiteren Cliff Twemlow-Vehikeln ausgestreckt.

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Donnerstag, 2. Juni 2011
Christi Himmelfahrt
Zur allgemeinen Erbauung hier ein Clip aus einem meiner Lieblingsfilme nebst religiösem Kommentar.

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Montag, 30. Mai 2011
Day of the Triffids
GB 1981, Regie: Ken Hannam



Diese sechsteilige TV-Serie hat aufgrund ihres Formats schon einen erheblichen Vorteil bei der Umsetzung von John Wyndhams weitschweifiger Vorlage, und es verwundert dann auch nicht, daß die düster-apokalyptische Atmosphäre, die in der Kinoversion aus den 60ern von den Monsterpflanzen etwas in den Hintergrund gedrängt wurde, sich hier wesentlich besser entfalten kann. Mir ist dann auch wieder aufgefallen, wie stark sich 28 days later von Wyndhams Roman hat beeinflussen lassen, was Danny Boyle in dem ein oder anderen Interview sogar freiwillig zugegeben hat. Und es besteht auch kein großer Unterschied zwischen der über Nacht erblindeten Bevölkerung, die, von Panik und vom Willen zu Überleben getrieben, sämtliche Vernunft und Moral abschüttelnd über die Straßen wanken und „die Anderen“ umzingeln, und den untoten Gesellen.



Die Defizite der menschlichen Natur stehen in dieser Umsetzung deutlich im Vordergrund, was besonders in der letzten Folge deutlich wird, als das Militär nach der Katastrophe unter dem Motto „irgendeine Ordnung muß sein“ feudale Strukturen aus vergangenen Jahrhunderten etablieren will. Trotz all dieser Untertöne ging es den Verantwortlichen jedoch in erster Linie darum, spannende Science-Fiction zu produzieren, und das ist ihnen auch vollends gelungen. Man sieht der Produktion ihre Entstehungszeit zwar deutlich an, aber die beklemmende Atmosphäre zeigt auch heute noch Wirkung. Besonders der Mittelteil, in dem die Protagonisten auf der Suche nach einem sicheren Ort durch ein England voller Leichen fahren, hat es in sich, da diese Szenen nicht auf plakative Schockeffekte setzen, sondern das Grauen aus verschiedenen sachlichen Perspektiven immer neu bebildern.



2009 hat sich das britische Fernsehen erneut des Stoffes angenommen, das Resultat kann sich aber trotz deutlich höherem Budget, das wohl hauptsächlich für einen spektakulären Flugzeugabsturz mitten in London draufgegangen ist, aufgrund eines unnötigen Hangs zu dramaturgischen Konventionen in Sachen Atmosphäre und Spannung nicht mit dieser Version messen.

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