... newer stories
Dienstag, 7. Februar 2012
The Whisperer in Darkness
hypnosemaschinen, 00:13h
USA 2011, Regie: Sean Branney

Der Wissenschaftler Albert Wilmarth ist auf Folklore spezialisiert und begeistert darüber, gerade ein verloren geglaubtes Manuskript alter Legenden aufgefunden zu haben. Die Briefe, die ihm ein Farmer aus Vermont über merkwürdige Wesen schreibt, die dieser gesehen haben will, nimmt er indes nicht für voll. Eines Tages steht jedoch dessen Sohn vor der Tür und zeigt ihm vage Fotografien. Als der Sohn plötzlich verschwindet und die Briefe einen immer dringlicheren Ton anschlagen, entschließt sich Wilmarth, nach Vermont zu reisen...

Nach dem äußerst gelungenem Call of Cthulhu habe ich das neueste Werk der H.P. Lovecraft Historical Society äußerst ungeduldig erwartet. War der erste Film noch analog zum Enstehungsjahr der Erzählung 1928 noch als Stummfilm realisiert, gibt es diesmal einen Film im Stil des Jahres 1931 zu sehen - nun, fast. Bildformat und Ausleuchtung erinnern eher an die 50er Jahre, aber hier sollte man nicht kleinlich sein: Whisperer in Darkness ist ein wahres Freudenfest für Freunde des klassischen phantastischen Kinos und aufgeschlossene Lovecraftianer - Ja, man hat einige Änderungen und Ergänzungen vorgenommen, aber das finde ich durchaus legitim: Bei Lovecraft gibt es halt blasse Protagonisten, wenig Action und keine Frauen. Dafür hat man den langsamen Spannungsaufbau aufrecht erhalten und vor allem viel Wert in die Erzeugung der passenden Atmosphäre gelegt. Die Kamera fängt tolle Bilder voller Schatten ein und Score, Locations und Sets tun ihr übriges. Ein erster Lieblingsfilm im neuen Jahr!

Die mit Extras vollgestopfte Doppel-DVD kann direkt beim Erzeuger bestellt werden. Schaut man sich die Making Ofs an, wird der Film gleich noch sympathischer, denn hier war offensichtlich nur eine winzige Crew am Werk, die wenig Geld, aber viel Enthusiasmus mit an den Set brachte - wo gibt es das noch, daß einer der Hauptdarsteller notfalls auch noch eine Leinwand fest hält, weil sonst keiner mehr eine Hand frei hat...und das Resultat dann auch noch wirklich was hermacht.

Der Wissenschaftler Albert Wilmarth ist auf Folklore spezialisiert und begeistert darüber, gerade ein verloren geglaubtes Manuskript alter Legenden aufgefunden zu haben. Die Briefe, die ihm ein Farmer aus Vermont über merkwürdige Wesen schreibt, die dieser gesehen haben will, nimmt er indes nicht für voll. Eines Tages steht jedoch dessen Sohn vor der Tür und zeigt ihm vage Fotografien. Als der Sohn plötzlich verschwindet und die Briefe einen immer dringlicheren Ton anschlagen, entschließt sich Wilmarth, nach Vermont zu reisen...

Nach dem äußerst gelungenem Call of Cthulhu habe ich das neueste Werk der H.P. Lovecraft Historical Society äußerst ungeduldig erwartet. War der erste Film noch analog zum Enstehungsjahr der Erzählung 1928 noch als Stummfilm realisiert, gibt es diesmal einen Film im Stil des Jahres 1931 zu sehen - nun, fast. Bildformat und Ausleuchtung erinnern eher an die 50er Jahre, aber hier sollte man nicht kleinlich sein: Whisperer in Darkness ist ein wahres Freudenfest für Freunde des klassischen phantastischen Kinos und aufgeschlossene Lovecraftianer - Ja, man hat einige Änderungen und Ergänzungen vorgenommen, aber das finde ich durchaus legitim: Bei Lovecraft gibt es halt blasse Protagonisten, wenig Action und keine Frauen. Dafür hat man den langsamen Spannungsaufbau aufrecht erhalten und vor allem viel Wert in die Erzeugung der passenden Atmosphäre gelegt. Die Kamera fängt tolle Bilder voller Schatten ein und Score, Locations und Sets tun ihr übriges. Ein erster Lieblingsfilm im neuen Jahr!

Die mit Extras vollgestopfte Doppel-DVD kann direkt beim Erzeuger bestellt werden. Schaut man sich die Making Ofs an, wird der Film gleich noch sympathischer, denn hier war offensichtlich nur eine winzige Crew am Werk, die wenig Geld, aber viel Enthusiasmus mit an den Set brachte - wo gibt es das noch, daß einer der Hauptdarsteller notfalls auch noch eine Leinwand fest hält, weil sonst keiner mehr eine Hand frei hat...und das Resultat dann auch noch wirklich was hermacht.
... link (3 Kommentare) ... comment
Sonntag, 5. Februar 2012
Prokletinja
hypnosemaschinen, 00:05h
Jugoslawien 1975, Regie: Branko Pleša

Ein Mann, der alleine in seiner Hütte in der sumpfigen Wildnis wohnte, wird schrecklich verstümmelt aufgefunden. Ein Gericht soll seine Todesursache klären, als Basis dient sein Tagebuch und die Aussage eines Journalisten, der ihn in den letzten Tagen besucht hatte. Demzufolge war der Tote davon überzeugt, ein "verdammtes Ding" würde in der Nähe seines Hauses sein Unwesen treiben und er versuchte, es zu jagen...

Anders als Tobe Hoopers Adaption für die TV-Serie "Masters of Horror", hält sich diese Verfilmung von Ambrose Bierces Erzählung "The Damned Thing" recht nah an die Vorlage und streut mit den skurrilen Dorf-Geschworenen nur ein wenig komödiantische Elemente ein. Ansonsten wird konsequent eine unheimliche und bedrohliche Stimmung evoziert, dazu tragen neben der Musik vor allem die zahlreichen Kamerafahrten durch den Sumpf bei. Ich wiederhole mich, aber es ist schon erstaunlich, was da in den 70er Jahren fürs jugoslawische Fernsehen an zeitlosen Horrorperlen produziert wurde.
EDIT: Youtube-Video wurde mittlerweile entfernt.

Ein Mann, der alleine in seiner Hütte in der sumpfigen Wildnis wohnte, wird schrecklich verstümmelt aufgefunden. Ein Gericht soll seine Todesursache klären, als Basis dient sein Tagebuch und die Aussage eines Journalisten, der ihn in den letzten Tagen besucht hatte. Demzufolge war der Tote davon überzeugt, ein "verdammtes Ding" würde in der Nähe seines Hauses sein Unwesen treiben und er versuchte, es zu jagen...

Anders als Tobe Hoopers Adaption für die TV-Serie "Masters of Horror", hält sich diese Verfilmung von Ambrose Bierces Erzählung "The Damned Thing" recht nah an die Vorlage und streut mit den skurrilen Dorf-Geschworenen nur ein wenig komödiantische Elemente ein. Ansonsten wird konsequent eine unheimliche und bedrohliche Stimmung evoziert, dazu tragen neben der Musik vor allem die zahlreichen Kamerafahrten durch den Sumpf bei. Ich wiederhole mich, aber es ist schon erstaunlich, was da in den 70er Jahren fürs jugoslawische Fernsehen an zeitlosen Horrorperlen produziert wurde.
EDIT: Youtube-Video wurde mittlerweile entfernt.
... link (3 Kommentare) ... comment
Montag, 30. Januar 2012
Alabama's Ghost
hypnosemaschinen, 00:16h
USA 1973 Regie: Fredric Hobbs
"Surrealism, eh?" Meta-Dialogzeile

Mal wieder total bekifft, legt der Musiker/Barkeeper Alabama mit einem Gabelstapler aus Versehen eine geheime Höhle frei. Dort findet er das Vermächtnis des großen Zauberers Carter, der einst auch für Herrn Hitler tätig war und in Indien das stärkste Hasch aller Zeiten gefunden hatte. Schon als Kind von Jahrmarktszauberern beeindruckt, will Alabama die Tricks des großen Vorbilds kopieren und bekommt auch einen Vertrag für eine große Festival-Tour. Sein Vorgänger mag das nicht wirklich gutheißen und erscheint ihm ständig im Traum, das klopfende Herz vor sich hintragend...

Ich hatte ja schon öfters auf die faszinierenden Eigenarten des frühen 70er-US-Independent-Horrorkinos verwiesen, hier haben wir dann gleich noch so ein Beispiel. Es würde mich nicht wundern, wenn die Macher teilweise genauso bekifft gewesen sind wie ihr Protagonist, was zwar zu der ein oder anderen Länge führt, aber auch zu so mancher Idee, auf die man mit klarem Kopf nicht so ohne weiteres kommen würde. Vor allem das Set Design ist für das winzige Budget streckenweise vollkommen aberwitzig geraten, Highlights dabei ein Haus ohne Wände am Strand von Sausalito oder das unglaubliche Frauenfließband für Vampire. Das Finale, bei dem während eines Altamont-ähnlichen Festivals das Ende der Welt heraufbeschworen werden soll, hat mich angenehm an George R.R. Martins Roman "Armageddon Rag" erinnert. Der Regisseur drehte im selben Jahr auch das Riesenschaf-Melodram Godmonster of Indian Flats, das ich mir demnächst bestimmt auch einverleiben werde.

"Surrealism, eh?" Meta-Dialogzeile

Mal wieder total bekifft, legt der Musiker/Barkeeper Alabama mit einem Gabelstapler aus Versehen eine geheime Höhle frei. Dort findet er das Vermächtnis des großen Zauberers Carter, der einst auch für Herrn Hitler tätig war und in Indien das stärkste Hasch aller Zeiten gefunden hatte. Schon als Kind von Jahrmarktszauberern beeindruckt, will Alabama die Tricks des großen Vorbilds kopieren und bekommt auch einen Vertrag für eine große Festival-Tour. Sein Vorgänger mag das nicht wirklich gutheißen und erscheint ihm ständig im Traum, das klopfende Herz vor sich hintragend...

Ich hatte ja schon öfters auf die faszinierenden Eigenarten des frühen 70er-US-Independent-Horrorkinos verwiesen, hier haben wir dann gleich noch so ein Beispiel. Es würde mich nicht wundern, wenn die Macher teilweise genauso bekifft gewesen sind wie ihr Protagonist, was zwar zu der ein oder anderen Länge führt, aber auch zu so mancher Idee, auf die man mit klarem Kopf nicht so ohne weiteres kommen würde. Vor allem das Set Design ist für das winzige Budget streckenweise vollkommen aberwitzig geraten, Highlights dabei ein Haus ohne Wände am Strand von Sausalito oder das unglaubliche Frauenfließband für Vampire. Das Finale, bei dem während eines Altamont-ähnlichen Festivals das Ende der Welt heraufbeschworen werden soll, hat mich angenehm an George R.R. Martins Roman "Armageddon Rag" erinnert. Der Regisseur drehte im selben Jahr auch das Riesenschaf-Melodram Godmonster of Indian Flats, das ich mir demnächst bestimmt auch einverleiben werde.

... link (2 Kommentare) ... comment
... older stories