Mittwoch, 27. Juni 2012
Franz Spunda: Baphomet
Der junge Vicente Laskari tritt eine Erbschaft in Florenz an, und muß dabei feststellen, daß sein Onkel nicht nur eines merkwürdigen gewaltsamen Todes zum Opfer fiel, sondern auch in der Alchimie experimentierte und Verbindungen zu den Templern pflegte, ja vielleicht sogar deren Bocksgott Baphomet begegnete. Von der Aussicht auf Ruhm und Reichtum geblendet, begibt sich Vicente auf dessen Spuren und damit sich selbst und seine Geliebte in höchste Gefahr...



Wieder mal so ein Fall von einem Buch, daß ich vor ca. 25 Jahren einer Ramschkiste entriss (in der Bastei-Lübbe-Ausgabe: Die von Michael Görden herausgegebene Reihe "Phantastische Literatur" ragte zu Beginn der 80er und immer noch aus deren Programm heraus), und das seitdem gemütlich im Regal schlummerte. Jetzt endlich mal vorgenommen und es konnte durchaus unterhalten - der Roman von 1927 fühlte sich andererseits aber auch ziemlich angestaubt an, vergleicht man seinen Stil mit dem von zeitgenössischen Kollegen wie Gustav Meyrink oder Hanns Heinz Ewers (von Leo Perutz ganz zu schweigen). Plot, Schauplätze und Figuren gemahnen noch sehr an die klassische Gothic Novel, vor allem die Liebesgeschichte wird reichlich antiquiert integriert. Hier und dort finden sich aber auch hübsche Passagen wie die folgende:

"An solch einem müden Nachmittag, wo die Nerven wie chloroformiert die Stunden von sich abrinnen lassen, ohne daß ein Tropfen der Erinnerung an ihnen haften bleibt, ist das Herz träge und vermag keine Spannung zu ertragen. Der Totenwurm tickt im alten Holz, die Möbel knarren, und etwas Gespenstiges ist in den Zimmern."

Garantiert keine Zeitverschwendung, aber wer einen Einstieg in die reiche Periode der deutschsprachigen phantastischen Literatur des frühen 20. Jahrhunderts sucht, ist mit den oben genannten Autoren wohl besser beraten.

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Donnerstag, 21. Juni 2012
Live-Audiokommentar XXIV: Sarg zum Abschied leise Servus


Zur Juni-Ausgabe des Live-Audiokommentars begrüße ich als Gast erneut meinen Hard Sensations-Kollegen Marco Siedelmann. Statt der üblichen Geheimniskrämerei werde ich an dieser Stelle auch schon die Herkunft des Überraschungsfilms preisgeben: Er kommt direkt aus der Hölle.

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Freitag, 15. Juni 2012
Jake La Botz @ Café Kittel, Aachen, 14.06.2012


Der sympathische Singer/Songwriter und Schauspieler (u.a. demnächst in der Kerouac-Adaption ON THE ROAD und ABRAHAM LINCOLN, VAMPIRE HUNTER) war wieder in der Stadt, noch dazu umsonst und draußen, da mußte man hin! Eröffnet wurde der Abend von Max "Mille" Kreutzer von den BOOZE BROTHERS, der ein sympathisches Set gemischt aus eigenen Songs und Covers (u.a. SOCIAL DISTORTION) zum Besten gab. Heinsberg ist ja auch ziemlich weit im Westen. Dann der gute Jake, der diesmal ein etwas blueslastigeres Set spielte und mal wieder voll überzeugte. Wie schon beim letzten Mal gröhlte ich nach "Tiny" und bekam ihn. Dankeschön! Das einzig Negative an dem Abend war dann wohl, daß schon um 22:05 mitten in der Zugabe das Ordnungsamt vorstellig wurde, weil sich ein Nachbar über die Lautstärke beschwert hat. Klar, der Mann mit seiner Akustikgitarre war bestimmt lauter als die Leute, die sich Tags zuvor nach dem 2:1 gegen Holland auf der Pontstraße herumgetrieben haben. Aber egal. Let's all get small, go down the well between the tiny heaven and the tiny hell.

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