Mittwoch, 1. Januar 2014
Neujahrspost
Schon wieder ein Jahr rum und hiermit wünsche ich allen Lesern ein gutes 2014! Ansonsten hat sich nicht viel getan, ich habe mal mit dem Gedanken gespielt, das Layout etwas zu modernisieren, dazu fehlte aber etwas die Zeit. Ist das überhaupt gewünscht? Meinungen dazu gerne in den Kommentaren, ich bin selbst noch zwiegespalten.

Wie dieser Post am 1.1. Gewohnheit ist, gibt es auch aus Gewohnheit was zur Statistik: Mittlerweise bewegen sich 22 Texte im vierstelligen Bereich, was das angeklickt werden angeht, das freut mich sehr. Unter den Top 5 hat sich im Vergleich zu letztem Jahr nicht viel geändert, nur Un bianco vestito per Marialé ist - vermutlich wegen der schönen DVD-Veröffentlichung - nach oben gerutscht.

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Dienstag, 31. Dezember 2013
Robin Redbreast
GB 1970, Regie: James MacTaggart



Nach einer unschön geendeten Beziehung möchte die 35jährige Norah Abstand gewinnen und zieht von London in ein Cottage auf dem Land, in dem sie sonst nur vereinzelte Wochenenden verbrachte. Die Geräusche, die sie dort nachts hört, stammen wohl von Mäusen, aber die Dorfbewohner sind auch etwas seltsam: Da ist die renitente Haushälterin, die stets über alles Bescheid weiß, der merkwürdige Mr. Fisher, der häufig ums Haus schleicht, und vorgibt, nach mittelalterlichen Scherben zu suchen, sowie der gut aussehende Rob, der mitten im Wald halbnackt Karate-Übungen macht...



Dieser für die Reihe "Play for Today" produzierte Fernsehfilm wird zuweilen als Vorläufer des mittlerweile zurecht als Kultfilm geltenden The Wicker Man (1973) genannt, und in der Tat sind beide Filme gleichermaßen von heidnischen Ritualen, wie sie in dem Buch The Golden Bough beschrieben werden, inspiriert. Dramaturgisch gehen sie aber sehr unterschiedliche Wege, so daß diese Parallele keineswegs als Spoiler betrachtet werden kann. Dank dem BFI - das endlich auch sämtliche Folgen der größtenteils auf Vorlagen von M. R. James basierenden, wundervollen "Ghost Stories for Christmas" veröffentlicht hat - ist der zuvor sehr rare Film jetzt auch auf DVD verfügbar - leider nur in der überlebenden S/W-Version, er wurde wohl ursprünglich in Farbe produziert und ausgestrahlt.



Zwar sind die eingeschränkten Produktionsmittel des über weite Strecken kammerspielartigen Films stets bemerkbar - sogar ein Kirchenbesuch wird nur durch Standbilder dargestellt - aber es gelingt trotzdem, eine irritierende Atmosphäre nebst nägelkauender Spannung aufzubauen. Geschichten, die im ländlichen England spielen und über das Ende hinaus eine mehrdeutige Erzählperspektive beibehalten, sind sowieso genau meine Tasse Tee. Ganz toll!

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Donnerstag, 26. Dezember 2013
Marie la louve
Frankreich 1991, Regie: Daniel Wronecki



Als Säugling wurde Marie von einem seltsamen Fremden, der mit einem Wolfsrudel umherzog, die Gabe gegeben, Wolfsbisse zu heilen. Die Dorfgemeinschaft nutzt diese Fähigkeit zwar gerne aus, aber wie das immer so ist, sozialisieren möchten sie mit Marie nicht und halten sie für eine Hexe. Als es zu einem Todesfall kommt, eskaliert die Situation...



Stimmungsvolle Adaption einer Vorlage von Claude Seignolle, der als Volkskundler in vielen seinen Werken lokale Legenden der Sologne einfliessen ließ. Produziert fürs französische Regionalfernsehen, ist der Film scheinbar nur in Spanien auf DVD veröffentlicht worden. Von den Dialogen verstand ich daher kaum etwas, konnte aber der Handlung ganz gut folgen, weil ich die in der verdienstvollen Reihe "DuMont's Bibliothek des Phantastischen" in deutscher Übersetzung erschienene literarische Vorlage gelesen hatte.



Insofern fällt es auch etwas schwer, die schauspielerischen Leistungen zu bewerten, es hat teilweise etwas von Bauerntheater, aber das passt auch ganz gut zum Sujet. Aurélie Gibert in der Titelrolle ist jedenfalls ziemlich perfekt und spielt ihre Figur mit der benötigten Zurückhaltung. Auch sehr schön die zahlreichen, vom Grün der Umgebung dominierten Landschaftsaufnahmen, der Score ist mit seiner Verwendung von folkloristischen Themen allerdings manchmal etwas ungeschickt eingesetzt. Richtig gruselig oder horribel wird es eh selten, da die dramatischen Elemente und eine Beschreibung der damaligen Lebensumstände im Vordergrund stehen.



Aber immer wieder schön, Adaptionen von noch nicht ausgelutschten phantastischen Stoffen ausfindig zu machen.



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