Dienstag, 17. Juni 2014
Bildstörung
Aufgrund eines Festplattencrashs waren die Bilder dieses Blogs vorübergehend nicht zu sehen - dank dem großartigen Support von blogger.de sind die meisten davon aber bereits wiederhergestellt. Ein paar fehlen noch, und einige sind gerade nur in etwas schlechterer Qualität verfügbar, die werde ich aber sukzessive wiederherstellen.

Und wo ich gerade einen Post mit diesem Topic verfasse, kann ich auch an dieser Stelle noch einmal auf die Filmreihe BILDSTÖRUNG hinweisen, die wir mit Hard Sensations seit Anfang des Jahres in der Raststätte Aachen veranstalten. Diesen Freitag gibt es dort Andrzej Żuławskis eigenwillig-verstörendes Meisterwerk POSSESSION zu sehen.

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Freitag, 13. Juni 2014
Live-Audiokommentar XXXVI: Die Gedanken sind Brei


Wer während der WM meint, zu viele Bälle im Kopf zu haben, kann diesen frei machen und in der Raststätte zu Aachen einem Gehirnreinigenden Überraschungsfilm fröhnen, der live kommentiert wird. Gast ist zum zweiten Mal Harald Mingers, wandelndes Filmlexikon des Aachener Filmhaus e.V.

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Sonntag, 8. Juni 2014
Rendezvous in Bray
Rendez-vous à Bray, Belgien/Frankreich/Deutschland 1971, Regie: André Delvaux



Paris 1917: Als Luxemburger ist der Pianist Julien (Mathieu Carrière) nicht verpflichtet, am Weltkrieg teilzunehmen, wird aber aufgrund seines Akzents immer häufiger für einen deutschen Spion gehalten. Er erhält eine Einladung seines französischen Freunds Jacques, ihn während eines Fronturlaubs in seiner Villa auf dem Land zu besuchen. Die kleine Ortschaft ist selbst für Kriegsverhältnisse merkwürdig menschenleer, und auch von seinem Freund ist keine Spur zu sehen, nur ein schönes, aber wortkarges Hausmädchen (Anna Karina) empfängt den Gast...



Zwischen Un soir, un train und Belle entstanden, evoziert Delvaux auch hier eine eigenartige, irreale Stimmung, die nicht durch konkrete übernatürliche Ereignisse unterfüttert wird und keine eindeutige Erklärung erfährt - wie die weißen Flecken in den zu Kriegszeiten zensierten Zeitungen kann der Rezipient selbst über ihre Bedeutung mutmaßen. Dabei kann man sich durchaus von den geschickt verschachtelten Verweisen auf Literatur, Musik, bildende Kunst und Film leiten lassen, die geboten werden: Basierend auf der Novelle "La roi cophutea" von Julien Gracq, die ihrerseits von Gemälden aus dem 19. Jahrhundert inspiriert wurde, die eine alte Legende aufgriffen, ist King Cophetua and the Beggar Maid von Edward Burne-Jones auch im Film zu sehen und scheint Vorbild für dessen Lichtsetzung gewesen zu sein.



Dann gibt es auch noch Verweise auf das Kino der Handlungszeit: Neben Kreisblenden werden in einer Rückblende, die Julien als Stummfilmpianist zeigen, auch komplette Sequenzen aus Feuillades Fantômas in den Film integriert. Carrière, der durch seine öffentlichen Auftritte nicht unbedingt Sympathiepunkte sammelt, ist mit seinem reduziertem Spiel auch hier ziemlich perfekt in seiner Rolle, wird aber freilich von Anna Karina überstrahlt. In einer Nebenrolle sorgt Bulle Ogier für comic relief, als sie minutenlang versucht, auf einer vornehmen Feier mit nur einer freien Hand ein Stück Geflügel standesgemäß zu verspeisen. Vielen Dank, Monsieur Delvaux, ihre eigenartige Filmkunst vermag mich immer wieder zu begeistern.

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