Samstag, 6. September 2014
Live-Audiokommentar XXXVIII: Terror ist unser Leben


Im September ist erneut der vortreffliche Oliver Nöding zu Gast, um zusammen mit mir live in der Raststätte Aachen einen - diesmal recht schmierig ausgefallenen - Überraschungsfilm zu kommentieren. War immer gut, wird wieder gut!

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Montag, 1. September 2014
Iodo
Südkorea 1977, Regie: Kim Ki-young



Auf einer Schiffahrt zur geplanten Eröffnung eines Hotels auf einer südkoreanischen Insel kommt es zum Tumult, als das Ziel der Reise bekannt gegeben wird: Dieses soll die sagenumwobene Insel Iodo sein. Ein Reporter, selber von den Inseln stammend, protestiert lautstark dagegen und verschwindet in der Nacht spurlos vom Schiff. Ein Manager wird verdächtigt, ihn ermordet zu haben und zusammen mit einem Polizisten sucht er die Heimatinsel des Verschwundenen auf. Diese wird nur von Frauen bewohnt, da diese besser zum Tauchen nach Schalentieren geeignet sind, was die Haupteinnahmequelle in dieser Gegend ist. Die jungen Männer werden auf das Festland geschickt, wenn sie nicht vorher von einem Wasserdämon geholt werden...



Ich hatte mir schon länger vorgenommen, weitere Filme des südkoreanischen Kinoveteranen Kim Ki-young zu sichten, als ich dann auf diese interessante Liste gestoßen bin, war schnell klar, welcher der nächste sein sollte, denn die Beschreibung von Iodo klang ganz nach meinem Geschmack. Viele Rezensenten bringen The Wicker Man als Inspiration an, was freilich beim Thema einer auf einer Insel ausgeführten seltsamen Religion naheliegt, aber der war ja zu seiner Zeit ziemlich gefloppt und wurde international erst viel später wahrgenommen. Das Kino Südkoreas hat - bei einem Land mit ca. 3000 Inseln kein Wunder - auch ein Subgenre des "Inselfilms" entwickelt - einer der letzten Beiträge zum Thema war etwa Bedevilled - und vielleicht bot sich so eine Variante gerade an.



Wir haben es hier auf jeden Fall mit einem sehr merkwürdigem Film zu tun - obwohl grauenvolle übernatürliche Dinge geschehen, fühlt sich das ganze nie wie ein Horrorfilm an und bremst in seiner von zahlreichen Rückblenden geprägten Narration immer wieder aufs Melodram ab. Nicht aber ohne dabei seine Protagonisten in großartigen Panorama-Aufnahmen einer majestätischen Landschaft immer wieder verloren gehen zu lassen. Und am Ende kommt dann auch noch eine Szene, bei der man sich mehrfach die Augen reiben muß, da man nicht glauben will, was man gerade gesehen hat. Für Freunde von abseitigem und verschrobenem Kino eine unbedingte Empfehlung, wer zuverlässige Genrekost erwartet, taucht besser nach anderen Tieren.





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Dienstag, 12. August 2014
La huella macabra
Mexiko 1963, Regie: Alfredo B. Crevenna / Alberto Mariscal



Der Vorspann führt uns auf einen Friedhof. Dort machen sich zwei Gestalten an einem Grab zu schaffen, doch als sie den Sarg freigelegt haben, erhebt sich der Leichnam! Mit zerfressenem Gesicht und hypnotischen Augen überzeugt er den verängstigten Friedhofswärter, sich an seiner Stelle in den Sarg zu legen, was dieser dann direkt tut. Der Auferstandene ist Graf Brankovan und sein Diener hat ihm gleich mehrere Gesichtsmasken mitgebracht. Der Graf wählt eine, unter der er unerkannt Rache an denen nehmen kann, die ihn unter die Erde gebracht haben. Als Unterstützung erweckt er auch die Leiche eines kleinen Jungen, den er zum Vampir macht. Der aufmerksame Diener Kunto hat auch gleich schon eine Frau gefangen und an einem Stuhl festgebunden, damit sie gebissen werden kann.



Reicht aber noch nicht, schließlich haben wir im Labor noch verstörende Albino-Homunculi, sowie einen Herzstillstand-Macher, der wie eine kleine Taschenlampe aussieht, die brummt. Aufgrund der vielen merkwürdigen Todesfälle schöpft der örtliche Inspektor jedoch Verdacht, wer verantwortlich sein könnte...



Es ist manchmal schon ganz nett, nicht viel über Filme zu wissen, wenn man sie schaut - hier hatte ich zum Beispiel erst mal keine Ahnung, daß der Film eine Fortsetzung ist, und zwar von Rostro infernal, ebenfalls 1963 erschienen. Der forsche Anfang deutete jedoch darauf hin, aber dabei fiel mir ein, daß es eigentlich ja mal eine schöne Idee wäre, einen Film mal so anfangen zu lassen, direkt in medias res mit der Rückkehr aus dem Grab ohne Prolog oder Vorgeschichte, die Rache ist es ja, die zählt. Den Vorgänger habe ich mir dann auch noch schnell angesehen, um hier keinen Stuss zu schreiben, ist auch sehr hübsch, bietet aber nicht ganz so viel wie die Fortsetzung - zwar 4 statt 2 Homunculi, aber kein Vampirkind und anstelle eines Wrestlingkampfes zwischen den künstlichen Albinos gibt es dort etwas viele Nachtclubszenen. Beide gibt es übrigens auch nur auf spanisch ohne Untertitel, so daß mir durchaus noch einiges entgangen sein kann. Aber war auch so schon sehr prima.

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