Montag, 14. Juni 2010
Warlock Moon
USA 1975 Regie: Bill Herbert



Die Studentin Jenny lernt den älteren John kennen, der sie in Groucho Marx-Verkleidung zu einem gemeinsamen Picknick überredet. Auf dem Rückweg verfahren sich die beiden und stoßen auf ein verlassenes Heilbad, in dem scheinbar nur noch eine alte Dame lebt. Der angehende Journalist John wittert in dem ganzen eine Story und will sich mit Jenny erneut dort treffen. Doch der Ort scheint seltsam verändert, von der alten Dame und ihrer Wohnung ist weit und breit keine Spur, ein zufällig anwesender Jäger klärt die junge Frau über die Geschichte des Ortes auf, der leer steht, seitdem die Köchin einst bei einem Festmahl Menschenfleisch servierte...



Nach der Sichtung von Ti Wests famosem House of the Devil beim Fantasy Filmfest im letzten Jahr erwähnte der geschätzte Kollege Oliver Warlock Moon als Vergleichsstück (auch nachzuhören im dazugehörigen Podcast) und da ich von dem Film noch nie etwas gehört hatte, aber allzu gerne Low Budget-Wunderlichkeiten aus den 70er Jahren verlustiere, mußte ich das unbedingt nachholen. In der Tat sind die Parallelen sehr deutlich, von den zahlreichen Sequenzen, in denen Jenny durch das leerstehende Haus wandert bis zum recht ähnlich angelegten Finale. Von den Machern hat man leider nicht mehr viel gehört, aber sie beweisen hier, wie man auch mit eingeschränkten finanziellen Mitteln gehörig Atmosphäre und Spannung aufbauen kann. Zudem wird geschickt mit Ambivalenz gespielt, es läßt sich nicht ohne weiteres beantworten, was in der Filmhandlung Jennys Fantasie entspringt oder „tatsächlich“ übernatürlichen Ursprungs ist. Ganz groß auf jeden Fall das Ende, das den Abspann des Films auf eine Art und Weise in die Filmhandlung integriert, die ihrer Zeit meilenweit voraus ist. Wenn man jemand ist, der gerne nach Logiklöchern sucht, hat der Film möglicherweise das ein oder andere Defizit, allen anderen sei er jedoch wärmstens empfohlen.

... comment

...bereits 1180 x gelesen

 
Dann muss ich den wohl auch mal wieder sehen. :) Außer daran, dass ich ihn gut fand, kann ich mich nämlich kaum noch an was erinnern.

Übrigens: Kennste "Messiah of Evil"? Wenn nicht: Dringend nachholen! US-70s-Horror vom Allerfeinsten.

... link  

 
Ja, den Messias...
...kenne ich, der ist wirklich fabelhaft. Hatte auch hier dazu mal was geschrieben...

... link  


... comment