Hypnosemaschinen

Anno 1981 hörte ich immer die "Schlagerparade" auf WDR 1 und ein Song gefiel mir da besonders gut, das war "Vienna" von ULTRAVOX. Kurze Zeit später wurde das dazugehörige Album im zarten Alter von 10 Jahren nach einigen Hörspielplatten meine erste Musik-LP, die ich irrtümlicherweise auch auf 45 statt 33 abspielte, weil ich damals dachte, 33 wäre für Hörspiele und 45 für Musik. Bald stellte ich meinen Fehler fest und legte den Schalter am Gerät (einen weinroten, portablen PHILIPS-Plattenspieler) entsprechend um. Ich wollte aber noch mehr von dieser Band hören, und so kaufte ich, sobald ein wenig Taschengeld zusammengekommen war, in seit Jahren geschlossenen lokalen Plattengeschäften die früheren Platten der Band, als noch nicht Midge Ure, sondern John Foxx ihr Frontmann gewesen ist. Diese gefielen mir ebenso sehr und pflanzten neben einem zufällig bei einer Rückfahrt von Verwandten im Radio gehörten Konzert des frühen Joe Jackson und einem Sonntag nachmittags begutachtetem Auftritt von THE DAMNED bei "LIVE AUS DEM ALABAMA" den Punkrock-Keim bei mir ein. Und der geht einfach nicht weg. Ich habe sie jetzt seit fast 30 Jahren, die ersten drei Ultravox-Alben, und ich lege sie immer wieder gerne auf, denn da verschleißt sich nix. Meinen Lieblingssong "Artificial Life" gibt es leider nicht als youtube-clip, daher soll erstmal dieser hier genügen:

Passiert mir heute noch mit den Geschwindigkeiten. Manchmal dauert es sogar, bis ich das mitkriege. Hat bestimmt mit der Musik zu tun, die ich höre. Dahinter aber zu vermuten, dass Sprache anders eingestellt wird, finde ich schon sehr originell und lustig.
Die erste Ultravox habe ich auch. Habe ich damals gekauft, weil mir jemand gesagt hat, dass ich unbedingt mal I WANT TO BE A MACHINE hören muss. Klingt doch nur wie Bowie, dachte ich mit VIENNA im Ohr. Manchmal fand ich auch, dass man den Eno so raushört. Mag ich jetzt gerade.

Ultravox war so cool bevor sie zu einer von vielen Popper-Wave-Bands wurden. "TV Children" – raue Punk Statements. Komisch übrigens dass du Artificial Life nicht finden konntest:
http://www.youtube.com/watch?v=LjmB8jZjmlg
Klingt ein Bißchen wie Stranglers.

"I want to be a machine" ist natürlich wundervoll melancholisch wie manche Bowiestücke aus der Zeit (My Death, Space Oditty, etc.)
Hier meine Hommage:
http://www.headsign.de/wordpress/07/08/2008/i-want-to-be-a-machine/

@ nemo: Ja, 78 konnte das alte Ding auch noch, wir hatten sogar noch alte Schellack-Platten von Mutter, um das auszuprobieren. Bei Instrumental-Musik ist es manchmal wohl auch schwieriger, die richtige Geschwindigkeit zu ermitteln, da ja manchmal auch auf den Labels die falsche gedruckt wurde. Beim ersten Ultravox-Album hört man den Eno auf jeden Fall raus, stimmt.

@ parvenu: Ich hatte nach einem "richtigen" Clip gesucht, das Albumcover mit Musik schien mir ein wenig langweilig...der zu Young Savage ist zwar auch nicht "echt", aber macht ein bißchen mehr her...