Donnerstag, 30. September 2010
Born for Hell
Die Hinrichtung, Deutschland/Kanada/Frankreich/Italien 1976, Regie: Denis Héroux



Mal wieder legt Matthieu Carrière zu Beginn eines Films mit einem Schiff an und streunt durch die Straßen. Hier ist er allerdings ein frisch aus Vietnam zurückkehrender US-Soldat, der wider Willen im von Straßenkämpfen und Bombenanschlägen geprägten Belfast Halt machen muß. Der Krieg scheint auch so einige Katschen in seinem Charakter hinterlassen zu haben, aber vielleicht war er auch schon vorher nicht besonders gesund. Als sämtliche Versuche, die Überfahrt in die USA zu finanzieren fehlschlagen, bricht er in einem Schwesternwohnheim ein und verliert dort völlig die Kontrolle...



Oh, was haben wir denn hier? Einen sehr ungemütlichen Terrorfilm, der wie z.B. auch Koji Wakamatsus Violated Angels von Richard Specks Taten in Chicago inspiriert wurde. Darüber hinaus zieht er seinen besonderen Reiz durch das nordirische Setting, das man so auch nicht alle Tage als Beiwerk zu sehen bekommt. Dessen wurde sich wohl bedient, um den parabelhaften Charakter der Geschichte über die Gewaltbereitschaft des Menschen noch zu verstärken, und dies äußerst effektiv. Carrière, der mir in persona immer wahnsinnig arrogant vorkommt, liefert eine solide Leistung als Psychopath ab und an saftigen Einzelheiten wird auch nicht gespart. Als Krankenschwestern gibt es u.a. Eva Mattes und Leonora Fani (Pensione Paura) zu sehen. Ein schmutziger, eigenwilliger und faszinierender Film.

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