Samstag, 18. August 2012
Morbo
Spanien 1972, Regie: Gonzalo Suárez



Diego und Alicia fahren in den Flitterwochen mit dem Wohnwagen mal einfach so ins Grüne. In der ersten Nacht haben sie viel Spaß, aber tags darauf möchte Diego dann ein bißchen arbeiten, woraufhin Alicia Zweifel bekommt, ob diese Heirat so eine gute Idee gewesen ist. Zudem fühlt sie sich ständig beobachtet...und was sind das für komische Geräusche in der Nacht? Und warum liegen überall Tierkadaver herum?



Oha, was haben wir denn hier schon wieder? Eine verdammt clever konstruierte Angelegenheit, die durch die Genres mäandert und dadurch stets spannend und unvorhersehbar bleibt. Denkt man zunächst, es laufe auf ein unschönes Ehedrama heraus, schiebt sich bald der Eindruck in den Vordergrund, man hätte es mit einer Rache der Natur ähnlich dem späteren australischem Long Weekend zu tun. Aber auch das ist nur eine der Zutaten in einem Eintopf, der geradezu perfekt abgeschmeckt ist. Die Unbekanntheit dieses tollen Films kann man sich wohl nur dadurch erklären, daß seine Originalität die Marketing-Abteilung in den Wahnsinn getrieben hat: In seiner Gesamtheit ist der Film weder Horrorfilm, Psychothriller noch Drama, sondern eher alles auf einmal, im Verlauf der Handlung mutierend. Auf jeden Fall ein verdammt geiles Ding, das auch noch tolle Kamera-Arbeit, eindrucksvolle Locations, überzeugende Darsteller und einen einprägsamen Score zu bieten hat.

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