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Mittwoch, 14. September 2011
The Cicerones
hypnosemaschinen, 02:00h
Das Geheimnis der Kathedrale, GB 2002, Regie: Jeremy Dyson

Ein englischer Kunstliebhaber reist durch Ungarn und möchte in einer Kathedrale ein berühmtes Lazarus-Gemälde besichtigen. Er hat Glück: Die Kathedrale hat gerade noch eine halbe Stunde geöffnet, doch sie strahlt nicht nur eine unheimliche Atmosphäre aus, auch sind die Fremdenführer, denen er im Inneren begegnet, höchst seltsam...

Ich hatte hier ja bereits auf Robert Aickman, einen meiner Lieblingsautoren, hingewiesen und hierbei handelt es sich um eine der äußerst rar gesäten Verfilmungen einer seiner Erzählungen. Diese fanden ausschließlich für das Fernsehen statt und sind nicht eben einfach zu bekommen: Neben diesem Kurzfilm gibt es noch eine äußerst seltene, wenn nicht gar verschollene Fassung von "Ringing the Changes" von 1967, sowie eine Adaption von "The Swords" im Rahmen der Horror-Erotik-Serie "The Hunger". The Cicerones wird immerhin dann und wann mal im britischen Fernsehen wiederholt und scheint dort sogar auf einigen Websites verfügbar zu sein - lässt sich aber nur anschauen, wenn man auch gerade auf der Insel ist und über einen Schulserver oder ähnliches ins Netz geht. (Oder zufällig eine der Ausstrahlungen auf 3sat mitbekommen hat.)

Aickmans Erzählungen stehen zwar durchaus in der Tradition der klassischen Geistergeschichten etwa eines M.R. James, bemühen sich aber selten um einen Plot oder gar eine Auflösung desselben. Vielmehr steht das Eindringen einer befremdlichen Stimmung und einer damit einhergehenden Ahnung einer "anderen Wirklichkeit" im Vordergrund, in der sich die Protagonisten alsbald hoffnungslos verlieren. Diese Stimmung wird hier mit hervorragend beleuchteten Totalen in der bestmöglichsten Weise transportiert und erzeugt eine Dauer-Gänsehaut.

Das einzige, was man dem Film vorwerfen kann, ist, daß er nur knapp 13 Minuten lang ist - so was hätte ich gerne als abendfüllenden Spielfilm, meinetwegen gerne auch als Episodenfilm. Regisseur Dyson war mir zunächst im Rahmen der Recherche zu meiner Dissertation mit seinem fabelhaftem Buch über den übernatürlichen Horrorfilm aufgefallen und machte mich durch seine Beteiligung an der auch äußerst horror-affinen britischen Comedyserie LEAGUE OF GENTLEMEN erst auf diese aufmerksam. Einer der Hauptdarsteller dort, Mark Gatiss, der mittlerweile kaum noch aus dem britischen Fernsehen des Fantastischen wegzudenken ist, spielt auch hier die Hauptrolle.


Ein englischer Kunstliebhaber reist durch Ungarn und möchte in einer Kathedrale ein berühmtes Lazarus-Gemälde besichtigen. Er hat Glück: Die Kathedrale hat gerade noch eine halbe Stunde geöffnet, doch sie strahlt nicht nur eine unheimliche Atmosphäre aus, auch sind die Fremdenführer, denen er im Inneren begegnet, höchst seltsam...

Ich hatte hier ja bereits auf Robert Aickman, einen meiner Lieblingsautoren, hingewiesen und hierbei handelt es sich um eine der äußerst rar gesäten Verfilmungen einer seiner Erzählungen. Diese fanden ausschließlich für das Fernsehen statt und sind nicht eben einfach zu bekommen: Neben diesem Kurzfilm gibt es noch eine äußerst seltene, wenn nicht gar verschollene Fassung von "Ringing the Changes" von 1967, sowie eine Adaption von "The Swords" im Rahmen der Horror-Erotik-Serie "The Hunger". The Cicerones wird immerhin dann und wann mal im britischen Fernsehen wiederholt und scheint dort sogar auf einigen Websites verfügbar zu sein - lässt sich aber nur anschauen, wenn man auch gerade auf der Insel ist und über einen Schulserver oder ähnliches ins Netz geht. (Oder zufällig eine der Ausstrahlungen auf 3sat mitbekommen hat.)

Aickmans Erzählungen stehen zwar durchaus in der Tradition der klassischen Geistergeschichten etwa eines M.R. James, bemühen sich aber selten um einen Plot oder gar eine Auflösung desselben. Vielmehr steht das Eindringen einer befremdlichen Stimmung und einer damit einhergehenden Ahnung einer "anderen Wirklichkeit" im Vordergrund, in der sich die Protagonisten alsbald hoffnungslos verlieren. Diese Stimmung wird hier mit hervorragend beleuchteten Totalen in der bestmöglichsten Weise transportiert und erzeugt eine Dauer-Gänsehaut.

Das einzige, was man dem Film vorwerfen kann, ist, daß er nur knapp 13 Minuten lang ist - so was hätte ich gerne als abendfüllenden Spielfilm, meinetwegen gerne auch als Episodenfilm. Regisseur Dyson war mir zunächst im Rahmen der Recherche zu meiner Dissertation mit seinem fabelhaftem Buch über den übernatürlichen Horrorfilm aufgefallen und machte mich durch seine Beteiligung an der auch äußerst horror-affinen britischen Comedyserie LEAGUE OF GENTLEMEN erst auf diese aufmerksam. Einer der Hauptdarsteller dort, Mark Gatiss, der mittlerweile kaum noch aus dem britischen Fernsehen des Fantastischen wegzudenken ist, spielt auch hier die Hauptrolle.

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Sonntag, 11. September 2011
Live-Audiokommentar XX: Auf die Dauer hilft nur Power
hypnosemaschinen, 21:33h

Am 24.9. wird in der Raststätte zu Aachen wieder ein Überraschungsfilm kommentiert. Gast ist diesmal erneut Oliver Nöding aus Düsseldorf, bekannt als Verfasser toller Texte zu Filmen auf seinem Blog Remember it for later und an zahlreichen anderen Stellen. Das wird dufte!
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Montag, 5. September 2011
William Hope Hodgson: Das Haus an der Grenze
hypnosemaschinen, 21:31h
Mal wieder so ein Klassiker der Phantastischen Bibliothek/Bibliothek des Hauses Usher, der wohl schon über 20 Jahre bei mir im Regal stand, bevor ich dann doch mal zum Lesen kam. Im Unterschied zu des Autors unheimlichen Seegeschichten oder den Erzählungen über "Carnacki, The Ghost-Finder", von denen hier auch drei enthalten sind, geht die lange Titelerzählung, eher wohl Novelle, hier auch in Science Fiction und Fantasy-Bereiche vor: Wanderer finden in einer merkwürdigen Ruine in einer abgelegenen Ecke Irlands das Tagebuch eines Einsiedlers, der dieses Haus wohl vor einigen Jahren bewohnt hat. Sein Bericht ist sehr sonderbar: Merkwürdige Schweinswesen, die wie Menschen aufrecht gingen, seien aus einer Höhle in der nahegelegenen Schlucht gekommen und hätten sein Haus belagert, das er nur mit Müh und Not verteidigen konnte. Dann hat er dort immer merkwürdige Zustände der Entrückung und reist merkwürdig schwebend in andere Zeitalter und auf andere Planeten. Diese Stellen fand ich auf Dauer etwas fad und anstrengend, aber bei den unheimlichen Passagen ist Hodgson mal wieder in Höchstform.
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