... newer stories
Sonntag, 6. November 2011
Dawn of an Evil Millenium
hypnosemaschinen, 01:02h

Jetzt im Handel: Der von Jörg van Bebber herausgegebene vortreffliche Sammelband "Dawn of an Evil Millennium", der auf knapp 700 Seiten Beiträge von knapp 100 Autoren zum Thema "Horror / Kultur im neuen Jahrtausend" präsentiert. Der Schwerpunkt liegt hier auf Film, der in einer erfreulichen Bandbreite präsentiert wird, aber auch Literatur, Fernsehserien, Comics, Videospiele und vieles andere wird behandelt. Neben geschätzten Kollegen wie Thomas Groh, Stefan Höltgen, Florian Reinacher, Marcus Stiglegger, Jochen Werner und vielen anderen bin auch ich mit einem Beitrag zur "Mise en abyme im aktuellen asiatischen Horrorkino" am Beispiel des thailändischen The Victim vertreten. Das komplette Inhaltsverzeichnis findet man hier und bestellen kann man beim Büchner-Verlag. Eine Investition, die sich lohnt, würde ich mal meinen.
... link (1 Kommentar) ... comment
Dienstag, 1. November 2011
Dark Souls
hypnosemaschinen, 23:36h
Mørke sjeler, Norwegen/Frankreich 2010, Regie: César Ducasse / Mathieu Peteul

Der Musiklehrer Morten staunt nicht schlecht, als ihn die Polizei anruft und ihm mitteilt, seine Tochter Johanna sei brutal ermordet worden - ob er den Leichnam identifizieren könnte. Johanna ist nämlich gerade nach Hause gekommen und sitzt vor dem Computer. Allerdings macht sie einen apathischen Eindruck und übergibt bald Unmengen einer öligen schwarzen Flüssigkeit. Die Ärzte stehen ebenso vor einem Rätsel wie die Polizei, gibt es doch bald zahlreiche ähnliche Fälle, in denen die Opfer brutal überfallen werden, mit einer Bohrmaschine ein Loch in den Schädel gebohrt bekommen, und trotz klinischen Todes immer wiederkommen, im selben Zustand wie Johanna...

Oha! Als ich die Plotbeschreibung las, dachte ich: Das klingt ja durchaus originell und interessant und glücklicherweise bleibt der Film das auch über seine gesamte Laufzeit. Er erzählt gleich zwei Geschichten: Einen Horrorthriller über die Suche nach dem bizarren Serientäter, aber auch ein Drama über die bedingungslose Liebe Mortens zu seiner Tochter trotz ihres bedauernswerten Zustands.

Die zum Ende hin etwas zunehmenden humoristischen Elemente wollen nicht so ganz zu dem tragischen Handlungsfaden passen, auch einige konventionelle Szenen, die an Zombiefilme (welche mir gerade mal wieder zu den Ohren herauskommen) erinnern, stören ein wenig, aber einem anderen eindeutigen Vorbild, dem japanischen Geisterfilm, wird sogar mit einem direkten Zitat aus Kobayashis wundervollem Klassiker Kwaidan Tribut gezollt, und darüber kann man sich freuen. Wie grundsätzlich über den Umstand, daß auch heute noch Horrorfilme entstehen können, die nicht nur durch unheimliche und unbehagliche Szenen punkten können, sondern auch durch eine ideenreiche Story, die zwar bekannte Elemente aufgreift (u.a. auch noch aus dem britischen Paranoia-Klassiker Quatermass 2) diese aber geschickt neu verbinden. Empfehlung!

Der Musiklehrer Morten staunt nicht schlecht, als ihn die Polizei anruft und ihm mitteilt, seine Tochter Johanna sei brutal ermordet worden - ob er den Leichnam identifizieren könnte. Johanna ist nämlich gerade nach Hause gekommen und sitzt vor dem Computer. Allerdings macht sie einen apathischen Eindruck und übergibt bald Unmengen einer öligen schwarzen Flüssigkeit. Die Ärzte stehen ebenso vor einem Rätsel wie die Polizei, gibt es doch bald zahlreiche ähnliche Fälle, in denen die Opfer brutal überfallen werden, mit einer Bohrmaschine ein Loch in den Schädel gebohrt bekommen, und trotz klinischen Todes immer wiederkommen, im selben Zustand wie Johanna...

Oha! Als ich die Plotbeschreibung las, dachte ich: Das klingt ja durchaus originell und interessant und glücklicherweise bleibt der Film das auch über seine gesamte Laufzeit. Er erzählt gleich zwei Geschichten: Einen Horrorthriller über die Suche nach dem bizarren Serientäter, aber auch ein Drama über die bedingungslose Liebe Mortens zu seiner Tochter trotz ihres bedauernswerten Zustands.

Die zum Ende hin etwas zunehmenden humoristischen Elemente wollen nicht so ganz zu dem tragischen Handlungsfaden passen, auch einige konventionelle Szenen, die an Zombiefilme (welche mir gerade mal wieder zu den Ohren herauskommen) erinnern, stören ein wenig, aber einem anderen eindeutigen Vorbild, dem japanischen Geisterfilm, wird sogar mit einem direkten Zitat aus Kobayashis wundervollem Klassiker Kwaidan Tribut gezollt, und darüber kann man sich freuen. Wie grundsätzlich über den Umstand, daß auch heute noch Horrorfilme entstehen können, die nicht nur durch unheimliche und unbehagliche Szenen punkten können, sondern auch durch eine ideenreiche Story, die zwar bekannte Elemente aufgreift (u.a. auch noch aus dem britischen Paranoia-Klassiker Quatermass 2) diese aber geschickt neu verbinden. Empfehlung!
... link (7 Kommentare) ... comment
Sonntag, 30. Oktober 2011
Sensitività
hypnosemaschinen, 18:30h
The House by the Edge of the Lake, Italien/Spanien 1979, Regie: Enzo G. Castellari

Die junge Lilian kehrt zurück an den Ort, an dem vor vielne Jahren ihre Mutter auf mysteriöse Art und Weise starb. Sie möchte die lokalen Legenden studieren, ist aber nicht besonders gern im Ort gesehen. Es dauert auch nicht lange, bis es die ersten merkwürdigen Zwischenfälle gibt...

Hmm, Castellari auf dem Regiestuhl, die bezaubernde Leonora Fani aus u.a. Pensione Paura in der Hauptrolle und Musik von den De Angelis-Brüdern, da kann nicht viel schief gehen, dachte ich...für ca. 10 Minuten. Denn in Sachen Drehbuch und Schnitt ist hier wohl so einiges schief gelaufen. Willkürlich werden Horrorszenen eingefügt, die im Zusammenhang mit dem Rest der Geschichte kaum Sinn ergeben, wie ein maskierter Axtmörder, der Lilian verfolgt, dann aber doch wieder von ihr abläßt und in der anschließenden Szene von der Protagonistin auch wieder vollkommen vergessen wird. Nervig auch eingeschobene Großaufnahmen von Grabsteinen, zu denen die Musik laut krawummst, die aber sonst nichts zum Film beizutragen haben, außer das Aufkommen einer brauchbaren Atmosphäre zu verhinden. Ein paar nette Ideen hat der Film schon: Etwa die Verfolgungsjagd während einer bizarren Karnevalsparade oder der Umstand, daß Lilian beim sexuellen Höhepunkt schlagartig in einen scheintoten Zustand übergeht. Das ungemein bescheuerte Finale (SPOILER: Erst gibt es einen Catfight, bei dem sich die Beteiligten die Klamotten vom Leib reißen, dann geht eine aus dem See ragende blutige Hand in Flammen auf!?) versaut aber auch wieder die Wirkung der einzelnen gelungenen Szenen. Wie gesagt: Hier ist irgendwas gewaltig schief gelaufen.


Die junge Lilian kehrt zurück an den Ort, an dem vor vielne Jahren ihre Mutter auf mysteriöse Art und Weise starb. Sie möchte die lokalen Legenden studieren, ist aber nicht besonders gern im Ort gesehen. Es dauert auch nicht lange, bis es die ersten merkwürdigen Zwischenfälle gibt...

Hmm, Castellari auf dem Regiestuhl, die bezaubernde Leonora Fani aus u.a. Pensione Paura in der Hauptrolle und Musik von den De Angelis-Brüdern, da kann nicht viel schief gehen, dachte ich...für ca. 10 Minuten. Denn in Sachen Drehbuch und Schnitt ist hier wohl so einiges schief gelaufen. Willkürlich werden Horrorszenen eingefügt, die im Zusammenhang mit dem Rest der Geschichte kaum Sinn ergeben, wie ein maskierter Axtmörder, der Lilian verfolgt, dann aber doch wieder von ihr abläßt und in der anschließenden Szene von der Protagonistin auch wieder vollkommen vergessen wird. Nervig auch eingeschobene Großaufnahmen von Grabsteinen, zu denen die Musik laut krawummst, die aber sonst nichts zum Film beizutragen haben, außer das Aufkommen einer brauchbaren Atmosphäre zu verhinden. Ein paar nette Ideen hat der Film schon: Etwa die Verfolgungsjagd während einer bizarren Karnevalsparade oder der Umstand, daß Lilian beim sexuellen Höhepunkt schlagartig in einen scheintoten Zustand übergeht. Das ungemein bescheuerte Finale (SPOILER: Erst gibt es einen Catfight, bei dem sich die Beteiligten die Klamotten vom Leib reißen, dann geht eine aus dem See ragende blutige Hand in Flammen auf!?) versaut aber auch wieder die Wirkung der einzelnen gelungenen Szenen. Wie gesagt: Hier ist irgendwas gewaltig schief gelaufen.

... link (0 Kommentare) ... comment
... older stories