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Samstag, 7. Januar 2012
Coartada en disco rojo
hypnosemaschinen, 22:20h
The Two Faces of Fear, Spanien/Italien 1972, Regie: Tulio Demicheli

George Hilton ist Chirurg und mit Luciana Paluzzi (Lechz!) verheiratet. Ihr gehört die Klinik, in der er arbeitet und sie hat ein schwaches Herz. Luis Davíla will Anita Strindberg heiraten, wird aber vorher erschossen. (Pech!) Inspektor Fernando Rey muß den Fall aufklären, obwohl er sich gerade das Rauchen abgewöhnt hat...

Man müßte eigentlich mal eine Abhandlung schreiben über die Schrullen von Polizisten in italienischen Filmen. In welchem Film war noch mal der Typ, der ständig hartgekochte Eier gegessen hat? Fernando Rey sorgt hier jedenfalls mit seinem Talent, in den absurdesten Situationen todernst dreinzublicken, für einigen Comic Relief. Die in diesen Film eingebaute echte Operation am offenen Herzen (die mit Super 8-Aufnahmen von Bikinimädchen parallel montiert ist) eher für das Gegenteil, die ist ziemlich unappetitlich. Aber ich bin bei solchen Sachen auch recht empfindlich. Einige Kritiker vermuten, man hätte mal eben um dieses authentische Material eine pulpige Kriminalgeschichte drumrumgeschrieben, und die Story ist in der Tat nicht sonderlich originell, bietet sie zudem auch nur zwei kurze, im extravaganten italienischen Stil inszenierte Mordszenen.

Aber egal: Die Bilder, die Farben, das Ensemble und der tolle Score von Franco Micalizzi sind einfach entzückend, so daß Freunde von dieser Ästhetik, Zigaretten-Nahaufnahmen und übergroßen Lesebrillen voll und ganz auf ihre Kosten kommen.


George Hilton ist Chirurg und mit Luciana Paluzzi (Lechz!) verheiratet. Ihr gehört die Klinik, in der er arbeitet und sie hat ein schwaches Herz. Luis Davíla will Anita Strindberg heiraten, wird aber vorher erschossen. (Pech!) Inspektor Fernando Rey muß den Fall aufklären, obwohl er sich gerade das Rauchen abgewöhnt hat...

Man müßte eigentlich mal eine Abhandlung schreiben über die Schrullen von Polizisten in italienischen Filmen. In welchem Film war noch mal der Typ, der ständig hartgekochte Eier gegessen hat? Fernando Rey sorgt hier jedenfalls mit seinem Talent, in den absurdesten Situationen todernst dreinzublicken, für einigen Comic Relief. Die in diesen Film eingebaute echte Operation am offenen Herzen (die mit Super 8-Aufnahmen von Bikinimädchen parallel montiert ist) eher für das Gegenteil, die ist ziemlich unappetitlich. Aber ich bin bei solchen Sachen auch recht empfindlich. Einige Kritiker vermuten, man hätte mal eben um dieses authentische Material eine pulpige Kriminalgeschichte drumrumgeschrieben, und die Story ist in der Tat nicht sonderlich originell, bietet sie zudem auch nur zwei kurze, im extravaganten italienischen Stil inszenierte Mordszenen.

Aber egal: Die Bilder, die Farben, das Ensemble und der tolle Score von Franco Micalizzi sind einfach entzückend, so daß Freunde von dieser Ästhetik, Zigaretten-Nahaufnahmen und übergroßen Lesebrillen voll und ganz auf ihre Kosten kommen.

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Sonntag, 1. Januar 2012
Neujahrspost
hypnosemaschinen, 23:18h
Hiermit wünsche ich allen Lesern ein frohes neues Jahr und bedanke mich für's Lesen! Die Postingfrequenz war in der letzten Zeit etwas niedriger, weil mir ein wenig die Zeit fehlte. Filmtexte von mir erscheinen seit diesem Jahr ja auch auf Hard Sensations, wo sich ein Hinklicken immer lohnt.
Was die Statistik betrifft, werde ich dieses Jahr nicht rumjammern. :D Für die, die es interessiert: Der im letzten Jahr zu dieser Zeit meistgelesenste Leptirica wurde mittlerweile von den Einträgen zu Linkeroever und Traumstadt überholt.
Was die Statistik betrifft, werde ich dieses Jahr nicht rumjammern. :D Für die, die es interessiert: Der im letzten Jahr zu dieser Zeit meistgelesenste Leptirica wurde mittlerweile von den Einträgen zu Linkeroever und Traumstadt überholt.
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Donnerstag, 29. Dezember 2011
Blackaria
hypnosemaschinen, 02:40h
Frankreich 2010, Regie: François Gaillard, Christophe Robin

Die junge Angela ist fasziniert von ihrer schönen rumänischen Nachbarin, die scheinbar lesbische Orgien in ihrer Wohnung feiert. Eines Tages findet sie jedoch ihre Leiche und zerbricht dabei aus Versehen eine Glaskugel in deren Wohnung. Erstaunt stellt sie fest, daß dieses Glas tatsächlich die Zukunft zeigt, wenn man hindurchschaut...

Ist die Herstellung von Giallo-Hommagen jetzt eine französische Angelegenheit geworden? Zwar ist man, was Stil und Budget betrifft, hier weit von Amer entfernt, wir haben es hier eher mit einer Amateurproduktion zu tun und die Macher machen einiges falsch, aber auch vieles richtig. Es gelingen einige gute Bilder und dann und wann auch die passende Atmosphäre, der Score ist nicht immer optimal, aber ein zentral verwendeter Song, der an 80s-Wave ala Anne Clark erinnert, ist sogar ein ziemlicher Hit. Auch rührend, daß man sich um einen originellen Plot bemüht hat, dabei war der bei Gialli eigentlich immer ziemlich wurst. Einige Gore-Einlagen sind allerdings absolut überzogen geraten, und diese werfen neben der Figur von "Inspektor Fulci" mit Trenchcoat und Lollipop die Frage auf, ob hier vielleicht mehr Persiflage als Hommage vorliegt - war aber vermutlich keine Absicht, die zahlreichen Verweise auf das dominant zitierte Subjekt Suspiria aber wohl schon. Doch, das schaut sich schon ganz gut weg, wenn man Synthesizer und nackte Französinnen mag. BTW: Amer bekommt im Januar tatsächlich noch so etwas wie einen deutschen Kinostart, wem sich die Gelegenheit ergibt, sollte diese nutzen, ich habe in den letzten Jahren kaum einen Film gesehen, der so für die große Leinwand gemacht war.

Die junge Angela ist fasziniert von ihrer schönen rumänischen Nachbarin, die scheinbar lesbische Orgien in ihrer Wohnung feiert. Eines Tages findet sie jedoch ihre Leiche und zerbricht dabei aus Versehen eine Glaskugel in deren Wohnung. Erstaunt stellt sie fest, daß dieses Glas tatsächlich die Zukunft zeigt, wenn man hindurchschaut...

Ist die Herstellung von Giallo-Hommagen jetzt eine französische Angelegenheit geworden? Zwar ist man, was Stil und Budget betrifft, hier weit von Amer entfernt, wir haben es hier eher mit einer Amateurproduktion zu tun und die Macher machen einiges falsch, aber auch vieles richtig. Es gelingen einige gute Bilder und dann und wann auch die passende Atmosphäre, der Score ist nicht immer optimal, aber ein zentral verwendeter Song, der an 80s-Wave ala Anne Clark erinnert, ist sogar ein ziemlicher Hit. Auch rührend, daß man sich um einen originellen Plot bemüht hat, dabei war der bei Gialli eigentlich immer ziemlich wurst. Einige Gore-Einlagen sind allerdings absolut überzogen geraten, und diese werfen neben der Figur von "Inspektor Fulci" mit Trenchcoat und Lollipop die Frage auf, ob hier vielleicht mehr Persiflage als Hommage vorliegt - war aber vermutlich keine Absicht, die zahlreichen Verweise auf das dominant zitierte Subjekt Suspiria aber wohl schon. Doch, das schaut sich schon ganz gut weg, wenn man Synthesizer und nackte Französinnen mag. BTW: Amer bekommt im Januar tatsächlich noch so etwas wie einen deutschen Kinostart, wem sich die Gelegenheit ergibt, sollte diese nutzen, ich habe in den letzten Jahren kaum einen Film gesehen, der so für die große Leinwand gemacht war.
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