... newer stories
Sonntag, 30. September 2012
The Moth Diaries
hypnosemaschinen, 06:54h
Kanada/Irland 2011, Regie: Mary Harron

Der Teenager Rebecca neigt zu Depressionen, nachdem ihr Vater Selbstmord begangen hat. In ein strenges Mädcheninternat verdonnert, lernt sie Lucie kennen, die mit ihrer unbekümmert positiven Art Rebeccas Dämonen vertreibt und ihre beste Freundin wird. Im nächsten Schuljahr taucht jedoch das merkwürdige Mädchen Ernessa auf, das Lucie zunehmend in Beschlag nimmt und von ihrer ehemaligen Freundin entfremdet...zudem gibt es seltsame Todesfälle im Internat...

Der Film hat zweifelsohne seine Defizite, ich fand ihn aber durchaus erfrischend, weil er wie ein altmodischer Horrorfilm daherkommt und sowohl auf überflüssige Twists als auch auf postmoderne Cleverness verzichtet. Stattdessen gibt es junge Frauen, die in züchtigen weißen Nachthemden durch ein altes Haus wandeln, während das Unheimliche stets hinter der nächsten Ecke wartet. Dem üblichen Horrorfan dürfte das alles "zu lahm" sein, aber ich habe es durchaus gemocht. Nur der Englisch-Lehrer, der über die Gothic Novel referiert und scheinbar keine Ahnung davon hat, ist mir ein wenig übel aufgestossen. Er liefert dann auch noch eine äußerst oberflächliche Interpretation von Sheridan Le Fanus "Carmilla", die die Ambivalenz der Titelfigur deutlich verkennt, aber das passt wohl zum Restfilm, der sich den Vampirklassiker zwar deutlich zum Vorbild genommen hat, dessen Vielschichtigkeit dann aber doch lieber durch ein herkömmliches schwarz/weiß-Bild ersetzte. Für Freunde der Art von Horrorfilmen, die oft derogativ als "Gruselfilme" bezeichnet werden trotzdem einen Blick wert.

Der Teenager Rebecca neigt zu Depressionen, nachdem ihr Vater Selbstmord begangen hat. In ein strenges Mädcheninternat verdonnert, lernt sie Lucie kennen, die mit ihrer unbekümmert positiven Art Rebeccas Dämonen vertreibt und ihre beste Freundin wird. Im nächsten Schuljahr taucht jedoch das merkwürdige Mädchen Ernessa auf, das Lucie zunehmend in Beschlag nimmt und von ihrer ehemaligen Freundin entfremdet...zudem gibt es seltsame Todesfälle im Internat...

Der Film hat zweifelsohne seine Defizite, ich fand ihn aber durchaus erfrischend, weil er wie ein altmodischer Horrorfilm daherkommt und sowohl auf überflüssige Twists als auch auf postmoderne Cleverness verzichtet. Stattdessen gibt es junge Frauen, die in züchtigen weißen Nachthemden durch ein altes Haus wandeln, während das Unheimliche stets hinter der nächsten Ecke wartet. Dem üblichen Horrorfan dürfte das alles "zu lahm" sein, aber ich habe es durchaus gemocht. Nur der Englisch-Lehrer, der über die Gothic Novel referiert und scheinbar keine Ahnung davon hat, ist mir ein wenig übel aufgestossen. Er liefert dann auch noch eine äußerst oberflächliche Interpretation von Sheridan Le Fanus "Carmilla", die die Ambivalenz der Titelfigur deutlich verkennt, aber das passt wohl zum Restfilm, der sich den Vampirklassiker zwar deutlich zum Vorbild genommen hat, dessen Vielschichtigkeit dann aber doch lieber durch ein herkömmliches schwarz/weiß-Bild ersetzte. Für Freunde der Art von Horrorfilmen, die oft derogativ als "Gruselfilme" bezeichnet werden trotzdem einen Blick wert.
... link (0 Kommentare) ... comment
Sonntag, 23. September 2012
Carmilla
hypnosemaschinen, 22:37h
Polen 1980, Regie: Janusz Kondratiuk

Die junge Laura lebt mit ihrem Vater auf einem einsamen Landsitz - als in der Nähe eine Kutsche verunglückt und die Familie gebeten wird, die schöne Carmilla vorübergehend aufzunehmen, freut Laura sich, endlich eine Gefährtin gefunden zu haben. Doch Carmilla umgibt ein finsteres Geheimnis...

Den Umstand, daß diese Adaption nur in polnisch ohne Untertitel vorliegt, fand ich jetzt nicht so gravierend, hält sie sich doch ziemlich genau an die Vorlage von Sheridan Le Fanu, die ich - da es sich um meine Lieblings-Vampirgeschichte handelt - schon mindestens fünf mal gelesen habe. Schwerwiegender ist allerdings der Umstand, daß die einzig momentan verfügbare Fassung des Films von irgendjemanden arg "verschlimmbessert" wurde - es wurde komplett neue Musik dazugespielt (aus Coppolas Dracula-Adaption), und bei den dramatischsten Szenen auch noch Farbfilter, Zeitlupe und Wiederholungen eingebaut. Manche Leute kommen schon auf dumme Ideen! Eine definitive Bewertung des eigentlichen Films fällt daher etwas schwer: Streckenweise ist erkennbar, daß es sich um eine günstige Fernsehproduktion handelt, es gibt aber auch zahlreiche stimmungsvolle Momente. Gegen Izabela Trojanowska in der Titelrolle kann man auch nichts haben, und wenn es nach mir ginge, kann es nicht genug Adaptionen dieser Geschichte geben. Ich warte zwar immer noch auf die "Ultimative", an der ich gar nichts auszusetzen habe und alles so ist, wie ich mir eine Verfilmung selber vorstelle, aber die werde ich wohl selber drehen müssen...
Der folgende Clip fasst die Handlung des Films in knapp 10 Minuten grob zusammen und ist teilweise mit einem Hit der auch als Sängerin aktiven Frau Trojanowska unterlegt, dessen Titel man wohl als "Blutrote Nacht" übersetzen könnte.
EDIT: Der ursprüngliche Clip wurde wohl von Youtube entfernt, hier jetzt eine 3 Minuten-Version:

Die junge Laura lebt mit ihrem Vater auf einem einsamen Landsitz - als in der Nähe eine Kutsche verunglückt und die Familie gebeten wird, die schöne Carmilla vorübergehend aufzunehmen, freut Laura sich, endlich eine Gefährtin gefunden zu haben. Doch Carmilla umgibt ein finsteres Geheimnis...

Den Umstand, daß diese Adaption nur in polnisch ohne Untertitel vorliegt, fand ich jetzt nicht so gravierend, hält sie sich doch ziemlich genau an die Vorlage von Sheridan Le Fanu, die ich - da es sich um meine Lieblings-Vampirgeschichte handelt - schon mindestens fünf mal gelesen habe. Schwerwiegender ist allerdings der Umstand, daß die einzig momentan verfügbare Fassung des Films von irgendjemanden arg "verschlimmbessert" wurde - es wurde komplett neue Musik dazugespielt (aus Coppolas Dracula-Adaption), und bei den dramatischsten Szenen auch noch Farbfilter, Zeitlupe und Wiederholungen eingebaut. Manche Leute kommen schon auf dumme Ideen! Eine definitive Bewertung des eigentlichen Films fällt daher etwas schwer: Streckenweise ist erkennbar, daß es sich um eine günstige Fernsehproduktion handelt, es gibt aber auch zahlreiche stimmungsvolle Momente. Gegen Izabela Trojanowska in der Titelrolle kann man auch nichts haben, und wenn es nach mir ginge, kann es nicht genug Adaptionen dieser Geschichte geben. Ich warte zwar immer noch auf die "Ultimative", an der ich gar nichts auszusetzen habe und alles so ist, wie ich mir eine Verfilmung selber vorstelle, aber die werde ich wohl selber drehen müssen...
Der folgende Clip fasst die Handlung des Films in knapp 10 Minuten grob zusammen und ist teilweise mit einem Hit der auch als Sängerin aktiven Frau Trojanowska unterlegt, dessen Titel man wohl als "Blutrote Nacht" übersetzen könnte.
EDIT: Der ursprüngliche Clip wurde wohl von Youtube entfernt, hier jetzt eine 3 Minuten-Version:
... link (0 Kommentare) ... comment
Sonntag, 16. September 2012
The Awakening
hypnosemaschinen, 01:18h
GB 2011, Regie: Nick Murphy

England 1921: Das Paranormale hat Hochkonjunktur und Autorin Florence hat es sich zur Aufgabe gemacht, Scharlatane auffliegen zu lassen, die mit übernatürlichen Inszenierungen Trauernden Geld aus der Tasche ziehen. Etwas ähnliches vermutet sie auch, als sie zu einem abgelegenen Knabeninternat gerufen wird, um die von dort überlieferten merkwürdigen Ereignisse zu untersuchen. Hier stellt sie jedoch bald fest, daß möglicherweise mehr dahintersteckt...

In der ersten Hälfte ist der Film ein sehr stil- und stimmungsvoller Geisterfilm der alten Schule mit zahlreichen netten Details und einer grandiosen Location. Scheinbar meinten die Macher aber, daß man einen Geisterfilm der alten Schule heutzutage nicht mehr verkaufen kann, so daß in der zweiten Hälfte unnötigerweise die mittlerweile auch schon zum Klischee verkommenen Twists eingebaut wurden, ohne die das Genre heutzutage wohl nicht mehr geht. Warum eigentlich? Was spricht gegen eine gute, straighte Geistergeschichte? Nun gut, meine Meinung ist da wohl auch nicht unbedingt repräsentativ.
Sonst noch am Mittwoch auf dem Fantasy Filmfest gesehen: Grabbers und Universal Soldier: Day of Reckoning.

England 1921: Das Paranormale hat Hochkonjunktur und Autorin Florence hat es sich zur Aufgabe gemacht, Scharlatane auffliegen zu lassen, die mit übernatürlichen Inszenierungen Trauernden Geld aus der Tasche ziehen. Etwas ähnliches vermutet sie auch, als sie zu einem abgelegenen Knabeninternat gerufen wird, um die von dort überlieferten merkwürdigen Ereignisse zu untersuchen. Hier stellt sie jedoch bald fest, daß möglicherweise mehr dahintersteckt...

In der ersten Hälfte ist der Film ein sehr stil- und stimmungsvoller Geisterfilm der alten Schule mit zahlreichen netten Details und einer grandiosen Location. Scheinbar meinten die Macher aber, daß man einen Geisterfilm der alten Schule heutzutage nicht mehr verkaufen kann, so daß in der zweiten Hälfte unnötigerweise die mittlerweile auch schon zum Klischee verkommenen Twists eingebaut wurden, ohne die das Genre heutzutage wohl nicht mehr geht. Warum eigentlich? Was spricht gegen eine gute, straighte Geistergeschichte? Nun gut, meine Meinung ist da wohl auch nicht unbedingt repräsentativ.
Sonst noch am Mittwoch auf dem Fantasy Filmfest gesehen: Grabbers und Universal Soldier: Day of Reckoning.
... link (3 Kommentare) ... comment
... older stories