Donnerstag, 4. Juli 2013
They
Lost Souls - Botschaft aus dem Jenseits, Frankreich/USA 1993, Regie: John Korty



Mark Samuels ist ein typischer Erfolgsmensch, der über der Arbeit schon mal die Familie vernachlässigt. Nachdem er einen Auftritt seiner 11jährigen Tochter als Prima Ballerina verpasst hat, stirbt diese kurz darauf bei einem Autounfall. Trauernd beginnt er, merkwürdige Visionen zu haben, eine Zeichnung seiner Tochter von einem unbekannten Haus spielt dabei immer wieder eine Rolle. Als er dieses Haus auf einer Fotografie wiedererkennt, beschließt er, dort hinzufahren und findet dort eine blinde Frau vor, nebst einigen Kindern, die aber nicht in seine Nähe kommen wollen und immer nur kurz zu sehen sind...



Mir stand mal wieder der Sinn nach einem Geisterfilm, all zu hohe Erwartungen hatte ich bei dieser TV-Produktion keine, und gesehen haben muß man sie wohl wirklich nicht. Die Inszenierung ist reichlich hölzern, die Bilder kommen von der Stange und nur 2-3 mal gelingen atmosphärische Momente. Von einem "für die ganze Familie" konzipierten Film mehr Unheimlichkeit zu erwarten, wäre aber auch zu viel verlangt. Patrick Bergins Overacting ist der Stimmung auch nicht zuträglich und fällt besonders auf, wenn er gegenüber der gewohnt souveränen Vanessa Redgrave auftritt. Außerdem hat er hier eine Frisur, die ihn David Hasselhoff frappant ähnlich aussehen lässt.



Was ich aber nicht auf den Schirm hatte, war, daß der Film die Adaption einer 1904 erschienenen Kurzgeschichte von Rudyard Kipling ist, der neben dem "Dschungelbuch" ja auch zahlreiche phantastische Texte verfasste. Diese Geistergeschichte kannte ich noch nicht und sie ist wirklich sehr hübsch. Äußerst reduziert freilich, ohne den ganzen Familienkram, der diese Verfilmung dominiert. Mir fiel dann im nachhinein auf, daß der recht brauchbare französische Terror-Thriller Ils (2006) nicht nur den Titel, sondern auch die Grundkonstellation von Kiplings Erzählung übernommen hat, diese aber auf interessante Art und Weise invertiert. Dort wird der Autor in den Credits allerdings nicht erwähnt, sondern eine wahre Begebenheit, auf der das Ganze beruhen soll. Hmm.

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Dienstag, 2. Juli 2013
Jonathan Carroll: Die panische Hand
Es war mal wieder Zeit für ein Buch von Jonathan Carroll, diesmal kein Roman, sondern eine Sammlung mit Erzählungen. Und auch diese präsentiert sich grundsympathisch, wenn auch ein paar Geschichten dabei waren, die mir weniger gut gefallen haben. Mit der Titelerzählung, "Mein Zündel", "Die Toten lieben dich" und "Freund des Menschen" gibt es auch zahlreiche Highlights. Der besondere Reiz in den Texten liegt an ihrer Unvorhersehbarkeit - und dabei geht es hier nicht um überraschende Pointen, obwohl es diese auch gibt - sondern um scheinbar normale Menschen in eher zurückhaltend geschilderten Alltagssituationen, die sich schleichend oder ganz plötzlich in etwas vollkommen anderes verwandeln können - aber nicht müssen. Sehr empfehlenswert, originell und eigenwillig!

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Samstag, 8. Juni 2013
Live-Audiokommentar XXX


Huch, meine Film-Verunstaltung-Veranstaltung in der Aachener Raststätte feiert ihr 5jähriges Jubiläum! Das schreit nach einem besonderem Programm, und dafür werden meine charmanten Hard Sensations-Kolleginnen Silvia Szymanski und Frau Suk am 29.6. bestimmt sorgen. Zum obligatorischen Überraschungsfilm, der live kommentiert wird, werden wohl auch weitere Überraschungen gereicht werden. Ich freu mich!

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