Samstag, 9. April 2016
Terza Visione #3 - Tag 1
Nachdem ich auf die ersten beiden Ausgaben schändlicherweise verzichtet habe, war es dieses Jahr endlich mal an der Zeit, das in Nürnberg stattfindende Festival des italienischen Genrefilms aufzusuchen, und es waren drei großartige Tage und Nächte! Eine bunte Reise durch die cineastische Vielfalt des Landes mit prächtigen 35mm-Kopien und einem tollen Publikum.



Eröffnet wurde das Festival mit VIER FLIEGEN AUF GRAUEM SAMT (Dario Argento, 1971), den ich zuletzt vor zahlreichen Jahren auf VHS in eher übler Qualität gesehen hatte. Es gibt zwar mittlerweile eine DVD/Blu-Ray, aber ich war froh, die erneute Sichtung stattdessen in diesem Rahmen vorgenommen zu haben. Im Hinterkopf eher als medioker im Vergleich zu den folgenden Filmen des Regisseurs abgespeichert, mußte ich diese Meinung schnell revidieren. Stilistisch tobt sich Argento hier schon ziemlich aus und ich hatte auch gar nicht mehr auf dem Schirm, wie lustig der Film ist, nicht nur in den Szenen mit Bud Spencer. Spitzenklasse!



Humorvoll ging es weiter mit dem Beitrag des Festivals zum Peplum-Genre: SIEBEN GEGEN ALLE (Michele Lupo, 1965) entstand zu einer Zeit, als der Sandalenfilm sich schon Blasen gelaufen hatte, ergo wurde ein beträchtlicher Slapstick-Anteil hinzugefügt, der prächtig funktioniert. Der prominente Einsatz einer kleinwüchsigen Figur schadete dem Vorhaben freilich auch keineswegs.



Abgeschlossen wurde der erste Abend mit einer wilden Mischung verschiedenster Genres: In ATLANTIS INFERNO (Ruggero Deodato, 1983) taucht Atlantis wieder aus dem Meer auf und seine Bewohner sind schlimme Punks in der MAD MAX-Tradition. Man könnte diese Action/SF/Fantasy-Mixtur "inkohärenten Käse" nennen, aber gerade das macht den Film immens unterhaltsam, da man nicht ahnt, welcher Wahnsinn als nächstes um die Ecke kommt. Die deutsche Synchro veredelte das Ganze noch, eine Menge Spaß zur späten Nacht.

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Dienstag, 15. März 2016
L'étrange château du docteur Lerne
Frankreich/Schweiz 1983, Regie: Jean-Daniel Verhaeghe



Der Student Nicholas schätzt das schöne Leben und als ihm die Mittel auszugehen drohen, versucht er, bei einem Besuch seines reichen Onkels etwas abzustauben. Dieser ist aber nicht nur äußerst verschroben, auch scheint in seinem Schloß nicht alles mit rechten Dingen zuzugehen: Was sind das für seltsame Pflanzen im Gewächshaus? Warum laufen überall Tiere herum, die sich seltsam verhalten? Und was sind das genau für Experimente, die im Keller stattfinden? Nicholas hat bald die Schnauze voll und will sich mit einer Kiste Goldbesteck aus dem Staub machen, als er die schöne Tochter der Dienstboten erblickt...



Für den Film lagen mir leider keine Untertitel vor, aber da ich kürzlich erst die literarische Vorlage gelesen hatte, konnte ich in etwa folgen. Die Adaption verstärkt die grotesken Elementen des Romans und die Titelfigur mit dem eher für komische Rollen bekannten Jacques Dufilho zu besetzen passt zu diesem Konzept recht gut. Auch veränderte man die zentrale Transplantation: Statt in den Körper eines Stiers transplantiert zu werden, wird Nicholas' Gehirn mit dem des Vaters seiner Geliebten getauscht, was dann vielleicht eine noch perfidere Bestrafung ist.



Die an sich schon reichlich aberwitzige Geschichte sorgt dann für einige erstaunliche Szenen und es gelingt auch teilweise eine interessante Atmosphäre, die an des Regisseurs Debütfilm erinnert, der mich im großen und ganzen aber wesentlich mehr begeistern konnte. Außerdem tritt die Romanfigur des fürchterlichen Dr. Klotz in der Verfilmung gar nicht selbst in Erscheinung, es wird leider nur von ihm gesprochen.

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Samstag, 13. Februar 2016
Live-Audiokommentar XLVI: Mach dir keinen Kopf!


So stehet nun der nächste Live-Audiokommentar an, bei dem der Überraschungsfilm etwas kopflastig ausgefallen ist. Als Gast begrüße ich erneut den duften Tom Borderland, der an diesem Abend evtl. noch weitere Überraschungen in petto hat.

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