Samstag, 28. August 2010
Bedevilled
Südkorea 2010, Regie: Jang Cheol-so

Hae-won ist eine Bankangestellte in Seoul und steht beruflich wie privat unter großem Druck. Als sie auf der Arbeit ausrastet und eine Kollegin schlägt, wird sie vom Chef beurlaubt. Zunächst verbringt sie ihren Urlaub Bier trinkend in ihrer Wohnung, schließlich entscheidet sie sich, zu einer entlegenen Insel zu fahren, auf der einst ihre Großeltern gewohnt haben und Bok-nam, eine Freundin aus Kindheitstagen, die ihr ständig Briefe schreibt, immer noch wohnt. Zunächst über die idyllische Ruhe der Insel erfreut, merkt Hae-won jedoch bald, daß hier einiges nicht in Ordnung ist, denn Bok-nam wird von ihrem Ehemann wie der letzte Dreck behandelt und ständig verprügelt und gedemütigt. Daher bittet sie ihre „Freundin“, sie und ihre kleine Tochter nach Seoul mitzunehmen. Diese will davon aber nichts wissen, also versucht Bok-nam es auf eigene Faust, was ihr aber nicht gelingt. Stattdessen droht die Situation noch stärker zu eskalieren…

Beim Thema der harten Landarbeit auf einer entlegenen Insel mußte ich ja zunächst an Kaneto Shindos traurig-schönen Hadaka no shima denken. Traurig ist Bedevilled auch, aber äußerst unschön. So findet nicht nur der Drecksack von einem Ehemann sein Verhalten vollkommen angemessen, sondern auch der Rest der Inselbevölkerung, inklusive der Frauen. Manche Arbeiten auf der Insel können halt nur von Männern durchgeführt werden, und dann muß man ihnen ihren Willen lassen, damit die letzten Exemplare nicht auch noch in die Großstadt abhauen. Ein äußerst grimmiger und bitterer Film, der dramaturgisch geschickt aufgebaut ist, nur das Ende fand ich ein wenig zu sehr in die Länge gezogen, das hätte ruhig etwas knapper sein können und wäre dann wohl noch effektiver gewesen. (Vielleicht so effektiv wie die Bohnenpaste, die bei den Inselbewohnern als Allheilmittel dient.)



Sonst diesen Freitag noch auf dem Fantasy Filmfest gesehen: Tucker & Dale vs Evil, Chatroom und Black Death.

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