Dienstag, 28. September 2010
Philip K. Dick: Nach der Bombe
Da sich der Wissenschaftler Bruno Bluthgeld verkalkuliert hatte, führte ein Test von Nuklearwaffen in der Erdatmosphäre im Jahr 1974 zu Fallout und Mutationen. 7 Jahre später wird es noch schlimmer und ein Atomkrieg zwischen China, Russland und den USA bricht aus. Wieder 7 Jahre später begegnen wir nun den wenigen Überlebenden im nördlichen Kalifornien, die teilweise stark mutiert sind, aber doch versuchen, irgendwie weiterzuleben...

Obwohl in seiner besten Periode entstanden, würde ich den Roman nicht zu meinen Lieblingen des Autors zählen. Er ist jedoch ein schönes Beispiel für Dicks Vielseitigkeit und durchaus lesenswert. Der Schwerpunkt liegt eindeutig auf den interessanten Figuren, die der Autor während des Schreibens scheinbar richtig liebgewonnen hat und die demzufolge bis auf ein paar Ausnahmen durchaus auf eine bessere Zukunft hoffen können. Diese Menschen schaffen es, weiterzuleben und sich mit den widrigen Umständen zu arrangieren. Dabei kommt auch viel Humor und Satire zu tragen, während phantastische Elemente zwar vorhanden sind, aber eher nebenbei erwähnt werden. Die von Dick gewohnten und geschätzten Unterwanderungen des Realitätsstatus kann man hier nur mit großer Mühe finden, stattdessen überrascht die trotz des Sujets überraschend positive Botschaft. Ja, ein gutes Buch, aber in den düsteren Texten finde ich Dick noch meisterlicher.

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