Freitag, 15. Januar 2010
Traum von Gott und einer Laubsäge
Zwischen 1998 und 2003 schrieb ich ca. 300 Träume auf. Die wunderlichsten davon sollen hier in einer neuen Kategorie der Öffentlichkeit präsentiert werden.

Zunächst träumte ich, mit Freunden zusammen einen Videoabend zu machen. Schon recht bald verschwommen jedoch die Grenzen und ich fand mich selbst mit den anderen als handelnde Personen des Films wieder. Es fing damit an, daß wir in einem vollbesetzten Auto von der Polizei kontrolliert wurden. Bald stellte sich jedoch heraus, daß die Polizisten nicht echt sind, sondern den Auftrag hatten, uns auf das Schloß eines Sonderlings zu bringen, der sich als steinreicher Möchtegern-Weltherrscher herausstellte. Das Schloß war so riesig, daß man selbst ohne die zahlreichen Wächter Schwierigkeiten hatte, aus diesem Labyrinth zu fliehen. Mir gelang es schließlich, alleine ins Freie zu gelangen, auf ein Rasenstück vor dem Schloß. Die Flucht blieb nicht unentdeckt, der reiche Typ setzte mir nach, etwas weiter hinter ihm sein erster Lakai, General oder Sekretär. Als vor mir ein Stück Stacheldrahtzaun und ein tiefer Graben erkennbar wurde, war mir klar, daß ich so nicht entkommen konnte. Vor mir auf dem Boden lag eine alte Laubsäge. Ich werde langsamer, bis der Bösewicht aufgeschlossen hatte (warum hatte der eigentlich keine Pistole?), dann greife ich zur Säge, drehe mich schnell herum und treffe den Angreifer mit dem Sägeblatt so gut, daß sein rechter Arm kurz unterhalb der Schulter vollständig abgetrennt wird. Es blutet wie wild, aber trotzdem setzt der Kerl mir weiter nach, so daß ich ein zweites Mal aushole und mit einem ähnlich glücklichen Treffer sein ganzes linkes Bein vom Körper trenne. Er fällt zwar nicht um, kann mir aber natürlich auch nicht mehr besonders schnell folgen. Sein Helfershelfer schaut aus einer gewissen Distanz konsterniert zu, als würde er seinen Augen nicht trauen. Ich denke noch, wenn er nicht verblutet, kriegt er bestimmt Tetanus, bei dem rostigen Sägeblatt.

Später sitze ich tagsüber in einem Zug, um in irgendein Hotelzimmer zurückzukehren und dann die Stadt zu verlassen. Als wir das Ufer eines Flusses oder vielleicht sogar Meeres erreicht haben, hält der Zug urplötzlich an und Aufregung macht sich unter den anderen Fahrgästen breit. Ich frage, was los ist, und sie antworten mir: Da vorne ist Gott, er spielt am Strand. Ich sehe aus dem Fenster und sehe einen ca. 50jährigen Mann mit mittellangem Vollbart und Halbglatze, der ständig zwischen Strand und Wasser hin- und herläuft, ab und zu mit den Händen etwas Sand und Wasser hochhebt und wieder fallen lässt. Ich frage: „Das ist Gott? Was macht er denn da?“, aber erhalte keine Antwort. Vielleicht habe ich auch eine bekommen, sie aber wieder vergessen. Mal wieder typisch, vielleicht hätte diese Antwort alle Rätsel der Welt erklärt, und ich habe sie wieder vergessen. Ich konnte noch nicht mal sein Gesicht richtig erkennen und kann auch nicht sagen, was er für Klamotten anhatte.

Ich weiß auch gar nicht, ob ich vorher schon mal von Gott geträumt habe. Ich glaube, in den bislang festgehaltenen Träumen war bis jetzt nur von „Gottes Scheißhaus“ oder „Gottes Feinden“ die Rede, und von Thomas Gottschalk.

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