Freitag, 2. April 2010
La venganza de los punks
Mexiko 1991 Regie: Damián Acosta Esparza



Zwei Punkermädels (sagt eigentlich noch irgendwer „Punketten“?) stolpern durch die staubigen Straßen der Stadt, sie scheinen etwas im Schilde zu führen. Tatsächlich sprengen sie eine Gefängniswand in die Luft, um ihre Kumpel zu befreien. Auf Motorrädern geht es laut lachend in das geheime Versteck in der Wüste, um dort erst einmal ausgiebig zu saufen, zu gröhlen, und zu poppen. Als nächstes steht dann die im Titel angekündigte „Venganza“ auf dem Plan: Man fährt zum Haus des Polizisten, der einen verknackt hat. Dessen Tochter feiert gerade mit sämtlichen Verwandten Geburtstag, also schlägt und vergewaltigt man alle Frauen und mäht anschließend die ganze Baggage mit dem Maschinengewehr nieder, bis auf den Bullen, den man nur ein paar Mal in die Fresse tritt, aber am Leben läßt, damit er sich noch lange an diesen Tag erinnert. Das tut er in der Tat und führt für den Rest des Films einen Punker nach dem anderen auf abwechslungsreiche Art und Weise über den Jordan...



Man fasst es nicht. Hielt man die in den achtziger Jahren in deutschen und amerikanischen Fernsehserien aufgetretenen Punks schon für unglaubwürdig, schlagen die Mexikaner dem Faß noch den Boden aus. Der Anführer der Gang trägt ständig eine Maske aus Killernieten, aber das muß einen im Land von Santo und Konsorten nicht weiter wundern. (Der Darsteller nennt sich auch nur „El Fantasma“.) Schick auch die mit Alufolie angetäuschten Iros, aber die sind nichts gegen den Typen mit dem Wikingerhelm. Der instrumentale Score von einer Band namens „Three Souls in my Mind“ klingt so, als hätte man einer Bluesband gesagt, sie sollen mal ein bißchen schneller spielen und mehr Verzerrung auf die Gitarre machen, das wäre dann Punk. Da klang der Titelsong des ersten Teils, Intrepidos Punks (Ja, das ist eine Fortsetzung!) noch etwas fetziger. Dafür hat der zweite Teil aber wesentlich mehr Sleazemuskel aufzubieten.

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