Dienstag, 28. Dezember 2010
Till Death
USA 1974, Regie: Walter Stocker



Ausgerechnet auf dem Weg in die Flitterwochen hat das junge Ehepaar Paul und Anne Ryan einen Autounfall, Anne stirbt, ihr Gatte überlebt mit mehreren Knochenbrüchen. Als er trotz schwerer Depressionen aus dem Krankenhaus entlassen wird, sucht er als erstes die Gruft auf, in der seine Frau beerdigt wurde. Dort hat er, von der Trauer übermannt, einen Schwächeanfall und bleibt bewußtlos am Boden liegen. Als er erwacht, stellt er fest, daß es Nacht geworden ist und er aus Versehen in der Gruft eingeschlossen wurde...



Mal wieder eines dieser Seventies-Independent-Low Budget-Wunder. Die einzige Regiearbeit des eher als Darsteller aktiven Walter Stocker (u.a. im denkwürdigen They saved Hitler's Brain) brauchte dann wohl auch 4 Jahre, bis ein Verleih gefunden wurde, daher auch die andere Jahreszahl in der imdb. Die elegische, mit zahlreichen von Nebelmaschinen vollgepusteten Traumsequenzen und Rückblenden ausgestattete Geschichte passte wohl wirklich nicht in den Horror-Zeitgeist dieser Jahre. Freunde der alten Schule vermag sie aber durchaus zu verblüffen, vermutet man doch hinter jeder Ecke einen Plot-Twist der Twilight Zone-Schule, der aber nicht kommt, sondern zahlreichen Edgar Allan Poe-Motiven Platz macht - vor allem freilich der Liebe über das Grab hinaus. Selbst der kitschige Titelsong, der im Vorspann noch etwas übertrieben schwülstig wirkt, passt beim Abspann plötzlich in die traurige Grundstimmung des Films, den es mit einfachen Mitteln gelingt, ordentlich Atmosphäre zu generieren. Sehr hübsch.

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