Donnerstag, 11. März 2010
Nazareno Cruz y el Lobo
Argentinien 1975, Regie: Leonardo Favio



Es warnt eine Hexe über eine Doppelbelichtung von Berg und Himmel herab, daß der Vater die Geburt eines siebten Sohnes verhindern soll, denn dieser sei verflucht, ein Werwolf zu werden. Der Vater ertrinkt aber zur gleichen Zeit mit den anderen Kindern und auch Gebete nach einem Mädchen werden nicht erhört: Ein Junge wird geboren und zur Sicherheit wird ihm der Name Nazareno Cruz gegeben. Der Junge entwickelt sich zu einem gar prächtigen Burschen, hübsch, fleissig, stark und bei Vollmond auch nicht anders als die anderen. Er verliebt sich in die schöne Griselda, da taucht ein Fremder im Städtchen auf und warnt ihn, jetzt, da die Liebe sein Blut in Wallung gebracht hat, würde auch sein Dasein als Wolf beginnen. Noch hätte er aber die Möglichkeit, sich gegen die Liebe zu entscheiden, zur Belohnung bekäme er dafür auch noch Unmengen von Gold. Der gescheite Nazareno merkt schnell, wer es ist, der ihm dieses Angebot macht und lehnt dankend ab. Sein Schicksal scheint damit besiegelt...



Einer der erfolgreichsten Filme in Argentinien basiert auf einer Radioserie und erinnert trotz des Werwolfs-Sujets weniger an einen Horrorfilm als an eine in opulenten Bildern umgesetzte Volkssage. Vor allem der Himmel über der Pampas wird in einigen prächtigen Totalen eingefangen, dann gibt es aber auch noch eine eindrucksvolle Unterwasser-Sex-Szene sowie den Abstieg in eine von Hieronymus Bosch-Gemälden inspirierte Unterwelt. Dies, sowie der häufige Einsatz von SloMo und Filtern bei den Nachtszenen machen den Film alles andere als realistisch, aber das will er auch gar nicht sein. Schon alles äußerst schön anzusehen, und neben den Hauptdarstellern können auch die vielen markanten Gesichter unter den Dorfbewohnern überzeugen. Ein Problem bei einer Sichtung in der heutigen Zeit dürfte allerdings die Verwendung des Instrumental-Hits "Soleado" (hierzulande eher bekannt in der Version "Tränen lügen nicht") während zweier zentraler Szenen sein.

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