Sonntag, 28. Oktober 2012
Besessen - Das Loch in der Wand
hypnosemaschinen, 03:35h
Bezeten - Het gat in de muur, Niederlande/Deutschland 1969, Regie: Pim de la Parra
Nils ist Medizinstudent in Amsterdam und steht kurz vor dem Examen. Vom Lernen hält ihn aber nicht nur seine hübsche Freundin, die Journalistin Marina, ab, sondern mehr noch das Loch in der Wand, durch das er das Treiben im Schlafzimmer seines Nachbarn beobachten kann - dieser scheint nicht nur Sex mit enorm vielen verschiedenen jungen Frauen zu haben, sondern setzt manche davon auch unter Drogen und fesselt sie...
Es ist weniger die Story, als viele zusammenspielende Umstände, die diesen Film interessant machen: So handelt es sich um die erste deutsch-niederländische Koproduktion nach dem zweiten Weltkrieg und am Drehbuch schrieb ein gewisser Martin Scorsese mit. Die Musik stammt von keinem geringerem als Bernard Herrmann, wirkt zwar für einen Film dieser Art etwas antiquiert, aber ist schon ziemlich geil. In der Tat könnte man den Film eh eine erfrischend sleazige Variante von Das Fenster zum Hof nennen mit einer großen Anzahl nackter Meisjes. Dazu gesellen sich die bezaubernde Alexandra Stewart (erst kürzlich noch in Das verborgene Gesicht zu sehen gewesen) und die spätere norwegische Regisseurin Vibeke Løkkeberg. Die männliche Hauptrolle gibt Dieter Geissler, später hauptsächlich Produzent (Die unendliche Geschichte, Sleepy Hollow) und der große niederländische Filmemacher Fons Rademakers hat auch einen kleinen maßgeschneiderten Auftritt als schmieriger Playboy Raoul Orloff. Das macht nicht nur für Amsterdam-Fans wie mich großen Spaß, sondern kann auch noch mit einem recht verblüffendem Ende punkten. DVD-Veröffentlichung sofort, bitte!
Nils ist Medizinstudent in Amsterdam und steht kurz vor dem Examen. Vom Lernen hält ihn aber nicht nur seine hübsche Freundin, die Journalistin Marina, ab, sondern mehr noch das Loch in der Wand, durch das er das Treiben im Schlafzimmer seines Nachbarn beobachten kann - dieser scheint nicht nur Sex mit enorm vielen verschiedenen jungen Frauen zu haben, sondern setzt manche davon auch unter Drogen und fesselt sie...
Es ist weniger die Story, als viele zusammenspielende Umstände, die diesen Film interessant machen: So handelt es sich um die erste deutsch-niederländische Koproduktion nach dem zweiten Weltkrieg und am Drehbuch schrieb ein gewisser Martin Scorsese mit. Die Musik stammt von keinem geringerem als Bernard Herrmann, wirkt zwar für einen Film dieser Art etwas antiquiert, aber ist schon ziemlich geil. In der Tat könnte man den Film eh eine erfrischend sleazige Variante von Das Fenster zum Hof nennen mit einer großen Anzahl nackter Meisjes. Dazu gesellen sich die bezaubernde Alexandra Stewart (erst kürzlich noch in Das verborgene Gesicht zu sehen gewesen) und die spätere norwegische Regisseurin Vibeke Løkkeberg. Die männliche Hauptrolle gibt Dieter Geissler, später hauptsächlich Produzent (Die unendliche Geschichte, Sleepy Hollow) und der große niederländische Filmemacher Fons Rademakers hat auch einen kleinen maßgeschneiderten Auftritt als schmieriger Playboy Raoul Orloff. Das macht nicht nur für Amsterdam-Fans wie mich großen Spaß, sondern kann auch noch mit einem recht verblüffendem Ende punkten. DVD-Veröffentlichung sofort, bitte!
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Samstag, 27. Oktober 2012
The Legacy
hypnosemaschinen, 04:58h
Das Haus des Satans, GB/USA 1978, Regie: Richard Marquand
Maggie ist Architektin in Los Angeles und erhält aus heiterem Himmel 50.000 $ Vorschuss für ein Projekt in England, von dem sie nichts weiteres weiß. Sie überredet ihren Freund, mit auf die Insel zu reisen, doch schon beim ersten Ausflug aufs Land verunglücken sie auf dem Motorrad. Der freundliche Graf Mountolive lädt sie auf eine Tasse Tee auf seinen Landsitz ein, doch die beiden merken bald, daß hier einiges merkwürdiges vor sich geht und sie den Landsitz auch nicht ohne weiteres wieder verlassen können...
Ich dachte mehrfach, ich hätte schon alle britischen Horrorfilme aus den 50ern, 60ern und 70ern gesehen, aber da kommt immer wieder einer um die Ecke, der mir vorher komplett entgangen war. Schön. Daß dieses Exemplar ziemlich untergegangen ist, verwundert freilich nicht - zu sehr erinnert das Plot-Konstrukt an das schon reichlich ausgelutschte 10 kleine Negerlein-Prinzip, und der Versuch, durch einzelne drastischere Mordszenen und das ein oder andere Zitat aus moderneren Horrorfilmen (vor allem Suspiria) dem Publikum das Fürchten lehren zu wollen, funktioniert leider überhaupt nicht. Was man dem Film jedoch lassen muss: Er ist prächtig fotografiert (Kamera: Alan Hume). Der Regisseur drehte später noch einen Film über Yetis. Oder waren es Jedis?
Maggie ist Architektin in Los Angeles und erhält aus heiterem Himmel 50.000 $ Vorschuss für ein Projekt in England, von dem sie nichts weiteres weiß. Sie überredet ihren Freund, mit auf die Insel zu reisen, doch schon beim ersten Ausflug aufs Land verunglücken sie auf dem Motorrad. Der freundliche Graf Mountolive lädt sie auf eine Tasse Tee auf seinen Landsitz ein, doch die beiden merken bald, daß hier einiges merkwürdiges vor sich geht und sie den Landsitz auch nicht ohne weiteres wieder verlassen können...
Ich dachte mehrfach, ich hätte schon alle britischen Horrorfilme aus den 50ern, 60ern und 70ern gesehen, aber da kommt immer wieder einer um die Ecke, der mir vorher komplett entgangen war. Schön. Daß dieses Exemplar ziemlich untergegangen ist, verwundert freilich nicht - zu sehr erinnert das Plot-Konstrukt an das schon reichlich ausgelutschte 10 kleine Negerlein-Prinzip, und der Versuch, durch einzelne drastischere Mordszenen und das ein oder andere Zitat aus moderneren Horrorfilmen (vor allem Suspiria) dem Publikum das Fürchten lehren zu wollen, funktioniert leider überhaupt nicht. Was man dem Film jedoch lassen muss: Er ist prächtig fotografiert (Kamera: Alan Hume). Der Regisseur drehte später noch einen Film über Yetis. Oder waren es Jedis?
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Sonntag, 21. Oktober 2012
Die Wölfin vom Teufelsmoor
hypnosemaschinen, 21:50h
Tod im November, Österreich 1978, Regie: Helmut Pfandler
Der Ingenieur Vanetti soll in einer ländlichen Gegend die ersten Vorbereitungen für den Bau einer Fabrikanlage treffen. Die Einheimischen treten ihm mit offener Feindseligkeit entgegen und haben mit Kasimir, der die schwarze Magie beherrscht, auch eine außergewöhnlich starke Waffe. Einzig die schöne Bäuerin Walpurga schlägt sich auf die Seite des Fremden und beginnt auch eine Affäre mit ihm...
Man könnte dieses Werk in die Kategorie von Filmen aufnehmen, "die nicht wissen, was sie wollen", denn es werden zahlreiche Elemente reingeschmissen, von denen kein einziges ernsthaft in den Vordergrund gestellt oder auf befriedigende Art und Weise zu Ende geführt wird. Es gibt Elemente des Horrorfilms, des dramatischen Heimatfilms, aber man driftet auch mal in das Gebiet der zotigen Sexkomödie ab. Trotzdem hat mir das erste Drittel unglaublich viel Spaß gemacht in seiner unberechenbaren Art - man fragt sich, ob evtl. Drogen bei der Umsetzung dieses wahnwitzigen Konzepts im Spiel waren. Später liegt der Fokus auf der Liebesgeschichte und der Wahnwitz geht ein wenig verloren, auch die übernatürlichen Elemente werden zunehmend reduziert. Eine interessante Sichtung bleibt der Film aber nach wie vor, und in wie vielen österreichischen Produktionen kriegt man schon Europloitation-Stars wie John Phillip Law und Florinda Bolkan zu sehen?
Der Ingenieur Vanetti soll in einer ländlichen Gegend die ersten Vorbereitungen für den Bau einer Fabrikanlage treffen. Die Einheimischen treten ihm mit offener Feindseligkeit entgegen und haben mit Kasimir, der die schwarze Magie beherrscht, auch eine außergewöhnlich starke Waffe. Einzig die schöne Bäuerin Walpurga schlägt sich auf die Seite des Fremden und beginnt auch eine Affäre mit ihm...
Man könnte dieses Werk in die Kategorie von Filmen aufnehmen, "die nicht wissen, was sie wollen", denn es werden zahlreiche Elemente reingeschmissen, von denen kein einziges ernsthaft in den Vordergrund gestellt oder auf befriedigende Art und Weise zu Ende geführt wird. Es gibt Elemente des Horrorfilms, des dramatischen Heimatfilms, aber man driftet auch mal in das Gebiet der zotigen Sexkomödie ab. Trotzdem hat mir das erste Drittel unglaublich viel Spaß gemacht in seiner unberechenbaren Art - man fragt sich, ob evtl. Drogen bei der Umsetzung dieses wahnwitzigen Konzepts im Spiel waren. Später liegt der Fokus auf der Liebesgeschichte und der Wahnwitz geht ein wenig verloren, auch die übernatürlichen Elemente werden zunehmend reduziert. Eine interessante Sichtung bleibt der Film aber nach wie vor, und in wie vielen österreichischen Produktionen kriegt man schon Europloitation-Stars wie John Phillip Law und Florinda Bolkan zu sehen?
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Sonntag, 30. September 2012
The Moth Diaries
hypnosemaschinen, 06:54h
Kanada/Irland 2011, Regie: Mary Harron
Der Teenager Rebecca neigt zu Depressionen, nachdem ihr Vater Selbstmord begangen hat. In ein strenges Mädcheninternat verdonnert, lernt sie Lucie kennen, die mit ihrer unbekümmert positiven Art Rebeccas Dämonen vertreibt und ihre beste Freundin wird. Im nächsten Schuljahr taucht jedoch das merkwürdige Mädchen Ernessa auf, das Lucie zunehmend in Beschlag nimmt und von ihrer ehemaligen Freundin entfremdet...zudem gibt es seltsame Todesfälle im Internat...
Der Film hat zweifelsohne seine Defizite, ich fand ihn aber durchaus erfrischend, weil er wie ein altmodischer Horrorfilm daherkommt und sowohl auf überflüssige Twists als auch auf postmoderne Cleverness verzichtet. Stattdessen gibt es junge Frauen, die in züchtigen weißen Nachthemden durch ein altes Haus wandeln, während das Unheimliche stets hinter der nächsten Ecke wartet. Dem üblichen Horrorfan dürfte das alles "zu lahm" sein, aber ich habe es durchaus gemocht. Nur der Englisch-Lehrer, der über die Gothic Novel referiert und scheinbar keine Ahnung davon hat, ist mir ein wenig übel aufgestossen. Er liefert dann auch noch eine äußerst oberflächliche Interpretation von Sheridan Le Fanus "Carmilla", die die Ambivalenz der Titelfigur deutlich verkennt, aber das passt wohl zum Restfilm, der sich den Vampirklassiker zwar deutlich zum Vorbild genommen hat, dessen Vielschichtigkeit dann aber doch lieber durch ein herkömmliches schwarz/weiß-Bild ersetzte. Für Freunde der Art von Horrorfilmen, die oft derogativ als "Gruselfilme" bezeichnet werden trotzdem einen Blick wert.
Der Teenager Rebecca neigt zu Depressionen, nachdem ihr Vater Selbstmord begangen hat. In ein strenges Mädcheninternat verdonnert, lernt sie Lucie kennen, die mit ihrer unbekümmert positiven Art Rebeccas Dämonen vertreibt und ihre beste Freundin wird. Im nächsten Schuljahr taucht jedoch das merkwürdige Mädchen Ernessa auf, das Lucie zunehmend in Beschlag nimmt und von ihrer ehemaligen Freundin entfremdet...zudem gibt es seltsame Todesfälle im Internat...
Der Film hat zweifelsohne seine Defizite, ich fand ihn aber durchaus erfrischend, weil er wie ein altmodischer Horrorfilm daherkommt und sowohl auf überflüssige Twists als auch auf postmoderne Cleverness verzichtet. Stattdessen gibt es junge Frauen, die in züchtigen weißen Nachthemden durch ein altes Haus wandeln, während das Unheimliche stets hinter der nächsten Ecke wartet. Dem üblichen Horrorfan dürfte das alles "zu lahm" sein, aber ich habe es durchaus gemocht. Nur der Englisch-Lehrer, der über die Gothic Novel referiert und scheinbar keine Ahnung davon hat, ist mir ein wenig übel aufgestossen. Er liefert dann auch noch eine äußerst oberflächliche Interpretation von Sheridan Le Fanus "Carmilla", die die Ambivalenz der Titelfigur deutlich verkennt, aber das passt wohl zum Restfilm, der sich den Vampirklassiker zwar deutlich zum Vorbild genommen hat, dessen Vielschichtigkeit dann aber doch lieber durch ein herkömmliches schwarz/weiß-Bild ersetzte. Für Freunde der Art von Horrorfilmen, die oft derogativ als "Gruselfilme" bezeichnet werden trotzdem einen Blick wert.
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Sonntag, 23. September 2012
Carmilla
hypnosemaschinen, 22:37h
Polen 1980, Regie: Janusz Kondratiuk
Die junge Laura lebt mit ihrem Vater auf einem einsamen Landsitz - als in der Nähe eine Kutsche verunglückt und die Familie gebeten wird, die schöne Carmilla vorübergehend aufzunehmen, freut Laura sich, endlich eine Gefährtin gefunden zu haben. Doch Carmilla umgibt ein finsteres Geheimnis...
Den Umstand, daß diese Adaption nur in polnisch ohne Untertitel vorliegt, fand ich jetzt nicht so gravierend, hält sie sich doch ziemlich genau an die Vorlage von Sheridan Le Fanu, die ich - da es sich um meine Lieblings-Vampirgeschichte handelt - schon mindestens fünf mal gelesen habe. Schwerwiegender ist allerdings der Umstand, daß die einzig momentan verfügbare Fassung des Films von irgendjemanden arg "verschlimmbessert" wurde - es wurde komplett neue Musik dazugespielt (aus Coppolas Dracula-Adaption), und bei den dramatischsten Szenen auch noch Farbfilter, Zeitlupe und Wiederholungen eingebaut. Manche Leute kommen schon auf dumme Ideen! Eine definitive Bewertung des eigentlichen Films fällt daher etwas schwer: Streckenweise ist erkennbar, daß es sich um eine günstige Fernsehproduktion handelt, es gibt aber auch zahlreiche stimmungsvolle Momente. Gegen Izabela Trojanowska in der Titelrolle kann man auch nichts haben, und wenn es nach mir ginge, kann es nicht genug Adaptionen dieser Geschichte geben. Ich warte zwar immer noch auf die "Ultimative", an der ich gar nichts auszusetzen habe und alles so ist, wie ich mir eine Verfilmung selber vorstelle, aber die werde ich wohl selber drehen müssen...
Der folgende Clip fasst die Handlung des Films in knapp 10 Minuten grob zusammen und ist teilweise mit einem Hit der auch als Sängerin aktiven Frau Trojanowska unterlegt, dessen Titel man wohl als "Blutrote Nacht" übersetzen könnte.
EDIT: Der ursprüngliche Clip wurde wohl von Youtube entfernt, hier jetzt eine 3 Minuten-Version:
Die junge Laura lebt mit ihrem Vater auf einem einsamen Landsitz - als in der Nähe eine Kutsche verunglückt und die Familie gebeten wird, die schöne Carmilla vorübergehend aufzunehmen, freut Laura sich, endlich eine Gefährtin gefunden zu haben. Doch Carmilla umgibt ein finsteres Geheimnis...
Den Umstand, daß diese Adaption nur in polnisch ohne Untertitel vorliegt, fand ich jetzt nicht so gravierend, hält sie sich doch ziemlich genau an die Vorlage von Sheridan Le Fanu, die ich - da es sich um meine Lieblings-Vampirgeschichte handelt - schon mindestens fünf mal gelesen habe. Schwerwiegender ist allerdings der Umstand, daß die einzig momentan verfügbare Fassung des Films von irgendjemanden arg "verschlimmbessert" wurde - es wurde komplett neue Musik dazugespielt (aus Coppolas Dracula-Adaption), und bei den dramatischsten Szenen auch noch Farbfilter, Zeitlupe und Wiederholungen eingebaut. Manche Leute kommen schon auf dumme Ideen! Eine definitive Bewertung des eigentlichen Films fällt daher etwas schwer: Streckenweise ist erkennbar, daß es sich um eine günstige Fernsehproduktion handelt, es gibt aber auch zahlreiche stimmungsvolle Momente. Gegen Izabela Trojanowska in der Titelrolle kann man auch nichts haben, und wenn es nach mir ginge, kann es nicht genug Adaptionen dieser Geschichte geben. Ich warte zwar immer noch auf die "Ultimative", an der ich gar nichts auszusetzen habe und alles so ist, wie ich mir eine Verfilmung selber vorstelle, aber die werde ich wohl selber drehen müssen...
Der folgende Clip fasst die Handlung des Films in knapp 10 Minuten grob zusammen und ist teilweise mit einem Hit der auch als Sängerin aktiven Frau Trojanowska unterlegt, dessen Titel man wohl als "Blutrote Nacht" übersetzen könnte.
EDIT: Der ursprüngliche Clip wurde wohl von Youtube entfernt, hier jetzt eine 3 Minuten-Version:
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Sonntag, 16. September 2012
The Awakening
hypnosemaschinen, 01:18h
GB 2011, Regie: Nick Murphy
England 1921: Das Paranormale hat Hochkonjunktur und Autorin Florence hat es sich zur Aufgabe gemacht, Scharlatane auffliegen zu lassen, die mit übernatürlichen Inszenierungen Trauernden Geld aus der Tasche ziehen. Etwas ähnliches vermutet sie auch, als sie zu einem abgelegenen Knabeninternat gerufen wird, um die von dort überlieferten merkwürdigen Ereignisse zu untersuchen. Hier stellt sie jedoch bald fest, daß möglicherweise mehr dahintersteckt...
In der ersten Hälfte ist der Film ein sehr stil- und stimmungsvoller Geisterfilm der alten Schule mit zahlreichen netten Details und einer grandiosen Location. Scheinbar meinten die Macher aber, daß man einen Geisterfilm der alten Schule heutzutage nicht mehr verkaufen kann, so daß in der zweiten Hälfte unnötigerweise die mittlerweile auch schon zum Klischee verkommenen Twists eingebaut wurden, ohne die das Genre heutzutage wohl nicht mehr geht. Warum eigentlich? Was spricht gegen eine gute, straighte Geistergeschichte? Nun gut, meine Meinung ist da wohl auch nicht unbedingt repräsentativ.
Sonst noch am Mittwoch auf dem Fantasy Filmfest gesehen: Grabbers und Universal Soldier: Day of Reckoning.
England 1921: Das Paranormale hat Hochkonjunktur und Autorin Florence hat es sich zur Aufgabe gemacht, Scharlatane auffliegen zu lassen, die mit übernatürlichen Inszenierungen Trauernden Geld aus der Tasche ziehen. Etwas ähnliches vermutet sie auch, als sie zu einem abgelegenen Knabeninternat gerufen wird, um die von dort überlieferten merkwürdigen Ereignisse zu untersuchen. Hier stellt sie jedoch bald fest, daß möglicherweise mehr dahintersteckt...
In der ersten Hälfte ist der Film ein sehr stil- und stimmungsvoller Geisterfilm der alten Schule mit zahlreichen netten Details und einer grandiosen Location. Scheinbar meinten die Macher aber, daß man einen Geisterfilm der alten Schule heutzutage nicht mehr verkaufen kann, so daß in der zweiten Hälfte unnötigerweise die mittlerweile auch schon zum Klischee verkommenen Twists eingebaut wurden, ohne die das Genre heutzutage wohl nicht mehr geht. Warum eigentlich? Was spricht gegen eine gute, straighte Geistergeschichte? Nun gut, meine Meinung ist da wohl auch nicht unbedingt repräsentativ.
Sonst noch am Mittwoch auf dem Fantasy Filmfest gesehen: Grabbers und Universal Soldier: Day of Reckoning.
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Freitag, 14. September 2012
The Possession
hypnosemaschinen, 04:02h
Possession - Das Dunkle in dir, USA 2012, Regie: Ole Bornedal
Bei einem "yard sale" nimmt die kleine Emily eine alte Holzkiste mit, die sie fasziniert. Es gelingt ihr auch, diese zu öffnen, doch dabei befreit sie einen jüdischen Dämon, der von ihrem Körper Besitz ergreift...
Hinter dem Wechsel des ursprünglichen, viel reizvolleren Titel THE DYBBUK BOX zum schlußendlichen äußerst generischen steckt wohl jemand aus der Marketing-Abteilung, und die Sau schien sogar den richtigen Riecher gehabt zu haben, führte der Film doch letzte Woche die US-Kinocharts an, obwohl er nichts anderes als eine Variation der bereits 1973 von THE EXORCIST gesetzten Parameter bildet. (Wobei der Erfolg auch auf geschicktes virales Marketing zurückzuführen sein mag, stellte doch jemand die Holzkiste vor Filmstart bei eBay ein.) Der Dämon stellt freilich andere Sachen mit dem Mädchen an, und der Exorzist ist hier auch ein junger Rapper, äh, Rabbiner, aber bis auf ein paar Details wie die durchaus gelungene Motteninvasion hat der Film kaum Neues zum Thema beizutragen. Einen interessanten Plotpunkt läßt er zudem recht links liegen: Scheinbar wird hier eine nichtjüdische Familie von einem jüdischen Dämon heimgesucht, welcher Glaube ist denn nun der Richtige? Gibt es eventuell Dämonen aus allen Weltreligionen gleichzeitig? Solide inszeniert, mit guten Krawumms- und Spezialeffekten ausgestattet ist der Film schon, und gelangweilt habe ich mich auch nicht, aber Überraschungen oder Innovationen gibt es kaum.
Sonst noch am Dienstag auf dem Fantasy Filmfest in Köln gesehen: The Pact und The Hidden Face.
Bei einem "yard sale" nimmt die kleine Emily eine alte Holzkiste mit, die sie fasziniert. Es gelingt ihr auch, diese zu öffnen, doch dabei befreit sie einen jüdischen Dämon, der von ihrem Körper Besitz ergreift...
Hinter dem Wechsel des ursprünglichen, viel reizvolleren Titel THE DYBBUK BOX zum schlußendlichen äußerst generischen steckt wohl jemand aus der Marketing-Abteilung, und die Sau schien sogar den richtigen Riecher gehabt zu haben, führte der Film doch letzte Woche die US-Kinocharts an, obwohl er nichts anderes als eine Variation der bereits 1973 von THE EXORCIST gesetzten Parameter bildet. (Wobei der Erfolg auch auf geschicktes virales Marketing zurückzuführen sein mag, stellte doch jemand die Holzkiste vor Filmstart bei eBay ein.) Der Dämon stellt freilich andere Sachen mit dem Mädchen an, und der Exorzist ist hier auch ein junger Rapper, äh, Rabbiner, aber bis auf ein paar Details wie die durchaus gelungene Motteninvasion hat der Film kaum Neues zum Thema beizutragen. Einen interessanten Plotpunkt läßt er zudem recht links liegen: Scheinbar wird hier eine nichtjüdische Familie von einem jüdischen Dämon heimgesucht, welcher Glaube ist denn nun der Richtige? Gibt es eventuell Dämonen aus allen Weltreligionen gleichzeitig? Solide inszeniert, mit guten Krawumms- und Spezialeffekten ausgestattet ist der Film schon, und gelangweilt habe ich mich auch nicht, aber Überraschungen oder Innovationen gibt es kaum.
Sonst noch am Dienstag auf dem Fantasy Filmfest in Köln gesehen: The Pact und The Hidden Face.
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Donnerstag, 13. September 2012
Excision
hypnosemaschinen, 04:48h
USA 2012, Regie: Richard Bates Jr.
Pauline ist ein "troubled teen" und wird nicht nur wegen ihres unhübschen Hautausschlags von ihren Mitschülern als Freak gesehen - da auch ihre Eltern für sie kein Verständnis aufbringen und ihr auf Teufel komm raus eine konventionelle Lebensweise aufzwängen wollen, flüchtet sie in eine Fantasiewelt, die von Sex und Blut bestimmt ist, sowie von ihrem Wunsch, eine Chirurgin zu werden...
Dieses Indie-Erstlingswerk, das ursprünglich nur ein Kurzfilm gewesen ist, besitzt all die Tugenden, die man von einem solchen Film erwartet: Bitterböser Humor, Tabubrüche allenthalben und als Bonus auch noch Kultfiguren, die gegen den Strich besetzt wurden wie Traci Lords als spießige Mutter oder John Waters als Gemeindepfarrer. Das macht zunächst einmal Spaß, der Wechsel zwischen den Alltagsszenen und Paulines zuweilen an Jodorowsky gemahnenden Traumsequenzen wirkt auf Dauer allerdings doch etwas ermüdend und der Stimmungswechsel zum Ende hin fühlt sich auch nicht so wirklich gelungen an. Trotz dieser Defizite kann man aufgrund des Ideenreichtums hier aber durchaus mal einen Blick riskieren - auf dem richtigen Weg scheint der Regisseur bereits zu sein, es fehlt halt nur noch ein wenig am Feinschliff.
Sonst noch am Montag auf dem Fantasy Filmfest gesehen: Killer Joe und Les Lyonnais.
Pauline ist ein "troubled teen" und wird nicht nur wegen ihres unhübschen Hautausschlags von ihren Mitschülern als Freak gesehen - da auch ihre Eltern für sie kein Verständnis aufbringen und ihr auf Teufel komm raus eine konventionelle Lebensweise aufzwängen wollen, flüchtet sie in eine Fantasiewelt, die von Sex und Blut bestimmt ist, sowie von ihrem Wunsch, eine Chirurgin zu werden...
Dieses Indie-Erstlingswerk, das ursprünglich nur ein Kurzfilm gewesen ist, besitzt all die Tugenden, die man von einem solchen Film erwartet: Bitterböser Humor, Tabubrüche allenthalben und als Bonus auch noch Kultfiguren, die gegen den Strich besetzt wurden wie Traci Lords als spießige Mutter oder John Waters als Gemeindepfarrer. Das macht zunächst einmal Spaß, der Wechsel zwischen den Alltagsszenen und Paulines zuweilen an Jodorowsky gemahnenden Traumsequenzen wirkt auf Dauer allerdings doch etwas ermüdend und der Stimmungswechsel zum Ende hin fühlt sich auch nicht so wirklich gelungen an. Trotz dieser Defizite kann man aufgrund des Ideenreichtums hier aber durchaus mal einen Blick riskieren - auf dem richtigen Weg scheint der Regisseur bereits zu sein, es fehlt halt nur noch ein wenig am Feinschliff.
Sonst noch am Montag auf dem Fantasy Filmfest gesehen: Killer Joe und Les Lyonnais.
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Dienstag, 11. September 2012
Chained
hypnosemaschinen, 03:32h
USA 2012, Regie: Jennifer Lynch
Der kleine Tim wird nach einem Kinobesuch mit seiner Mutter von einem Taxifahrer entführt - die Mutter wird direkt ermordet, der Junge wird von dem Serienmörder gefangen gehalten, um ihm den Haushalt zu machen und die Leichen zu beseitigen...
Eine reichlich ungemütliche Angelegenheit - zusammen mit dem Protagonisten wird der Zuschauer in die schmutzige kleine Welt eines Frauenhassers und Psychopathen geworfen, der von Vincent D'Onofrio mit leichter Sprachbehinderung gegeben wird, der die Darstellung aber sonst recht zurückhaltend anlegt, was das Ganze umso beängstigender macht - Parallelen zu John McNaughtons HENRY - PORTRAIT OF A SERIAL KILLER (der Dank dem Label Bildstörung demnächst auch hierzulande in einer vernünftigen DVD-Version erscheint) sind durchaus auszumachen. Das Ende fand ich jetzt nicht 100% gelungen, aber wem der Sinn nach einem düsteren und verstörenden Ritt steht, der kommt hier auf seine Kosten.
Sonst noch am Sonntag auf dem Fantasy Filmfest gesehen: The Tall Man und Replicas.
Der kleine Tim wird nach einem Kinobesuch mit seiner Mutter von einem Taxifahrer entführt - die Mutter wird direkt ermordet, der Junge wird von dem Serienmörder gefangen gehalten, um ihm den Haushalt zu machen und die Leichen zu beseitigen...
Eine reichlich ungemütliche Angelegenheit - zusammen mit dem Protagonisten wird der Zuschauer in die schmutzige kleine Welt eines Frauenhassers und Psychopathen geworfen, der von Vincent D'Onofrio mit leichter Sprachbehinderung gegeben wird, der die Darstellung aber sonst recht zurückhaltend anlegt, was das Ganze umso beängstigender macht - Parallelen zu John McNaughtons HENRY - PORTRAIT OF A SERIAL KILLER (der Dank dem Label Bildstörung demnächst auch hierzulande in einer vernünftigen DVD-Version erscheint) sind durchaus auszumachen. Das Ende fand ich jetzt nicht 100% gelungen, aber wem der Sinn nach einem düsteren und verstörenden Ritt steht, der kommt hier auf seine Kosten.
Sonst noch am Sonntag auf dem Fantasy Filmfest gesehen: The Tall Man und Replicas.
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Freitag, 7. September 2012
V/H/S
hypnosemaschinen, 20:44h
USA 2012, Regie: David Bruckner, Glenn McQuaid, Ti West, Joe Swanberg, Adam Wingard, Radio Silence
Eine Gruppe von Kleinkriminellen soll in ein Haus einbrechen, um ein bestimmtes Videotape zu stehlen. Im besagten Haus finden sie aber nicht nur eine Leiche vor, sondern eine ganze Menge VHS-Kassetten mit unterschiedlichem, aber grausigem Inhalt...
Die Amis scheinen in letzter Zeit wieder Geschmack am Horror-Episodenfilm gefunden zu haben, nach Chillerama und The Theatre Bizarre nun die nächste Installation. Der formale Rahmen scheint diesmal durch die Ausgangssituation vorgegeben zu sein, es hält sich aber nicht jede Episode daran, verwackelte grobkörnige Bilder zu bieten, so treten bei der schwächsten dritten Episode Störungen auf, die eher auf digitalen Medien zu finden sind, während die gelungenere vierte sogar komplett aus einem Webcam-Chat besteht, den ja mal kein Mensch auf VHS überspielen würde. Aber das ist Episodenfilmen ja immer eigen, daß nicht unbedingt alles auf dem selben Niveau gehalten ist. Unbedingt sehenswert sind hier auf jeden Fall das erste Segment, das eine charmant altmodische Geschichte erzählt, sowie die letzte Episode, die trotz des grobem Looks einige verblüffende Spezialeffekte auffährt. Man muß freilich das Kameragewackel vertragen können.
Sonst noch am Donnerstag auf dem Fantasy Filmfest gesehen: Sightseers.
Eine Gruppe von Kleinkriminellen soll in ein Haus einbrechen, um ein bestimmtes Videotape zu stehlen. Im besagten Haus finden sie aber nicht nur eine Leiche vor, sondern eine ganze Menge VHS-Kassetten mit unterschiedlichem, aber grausigem Inhalt...
Die Amis scheinen in letzter Zeit wieder Geschmack am Horror-Episodenfilm gefunden zu haben, nach Chillerama und The Theatre Bizarre nun die nächste Installation. Der formale Rahmen scheint diesmal durch die Ausgangssituation vorgegeben zu sein, es hält sich aber nicht jede Episode daran, verwackelte grobkörnige Bilder zu bieten, so treten bei der schwächsten dritten Episode Störungen auf, die eher auf digitalen Medien zu finden sind, während die gelungenere vierte sogar komplett aus einem Webcam-Chat besteht, den ja mal kein Mensch auf VHS überspielen würde. Aber das ist Episodenfilmen ja immer eigen, daß nicht unbedingt alles auf dem selben Niveau gehalten ist. Unbedingt sehenswert sind hier auf jeden Fall das erste Segment, das eine charmant altmodische Geschichte erzählt, sowie die letzte Episode, die trotz des grobem Looks einige verblüffende Spezialeffekte auffährt. Man muß freilich das Kameragewackel vertragen können.
Sonst noch am Donnerstag auf dem Fantasy Filmfest gesehen: Sightseers.
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