Freitag, 1. Januar 2010
Das erste Rätsel im neuen Jahr
Schaute um 4 Uhr aus dem Fenster und beobachtete auf der Straße gegenüber ein sichtbar angetrunkenes junges Pärchen, das verzweifelt versuchte, die Haustür zu öffnen, was ihnen aber nicht gelang. Der Schnee fiel in leichten Flocken in dieser Sylvesternacht und 20 Minuten später waren sie immer noch nicht drin. Der Mann ging nach einigen willkürlichen Spaziergängen zum Kofferraum seines Autos, ich ging urinieren. Als ich zurückkam, waren die beiden verschwunden, aber das Flurlicht im Haus gegenüber erleuchtet. Scheinbar sind sie irgendwie reingekommen, die Tür sah aber noch heil aus. Möchte gerne wissen, was der im Kofferraum gehabt hat. Assoziationen zu Kiss Me Deadly stiegen in mir auf.

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Flipper: Gone Fishin'
Der Musikbereich dieses Blogs ist noch nicht klar definiert, hier kann alles passieren, von Rezensionen aktueller Scheiben über Konzertberichte bis zu weinerlich sentimentalen Lobeshymnen an irgendwelche alten Platten. Mit so einer fang ich jetzt direkt an:



Die Gazetten sind mittlerweile zurecht voll mit Lobeshymnen auf das erste Flipper-Album, der Nachfolger verweilte aber weiterhin in der Obskurität, bis er erst kürzlich eine Wiedergeburt als CD feiern konnte. Ich weiß nicht mehr, wo mein Bruder die Platte damals her hatte, war aber äußerst froh, sie einige Jahre nach Erscheinen in einem Laden in der Portobello Road in London noch recht günstig abgreifen zu können. Die freundlichen Junkies aus San Francisco klingen nicht mehr ganz so brachial wie auf ihrem Debüt, experimentieren aber statt dessen mit leiseren Tönen herum, die bei mir nicht nur damals, sondern auch heute noch Gänsehaut verursachen. Exemplarisch sei hier mal der fulminante Opener "The Lights, The Sound, The Rhythm, The Noise" erwähnt, dessen hypnotische Basslinie man so schnell nicht vergisst, der aber durch den Einsatz eines Glockenspiels plötzlich in ganz andere Sphären abhebt. Auch die anderen Songs der Platte bieten die vom Erstling gewohnte und liebgewonnene Monotonie, die aber noch durch zahlreiche Details verfeinert wird. Wenn's drauf ankäm, würde ich dieses Album lieber auf eine einsame Insel mitnehmen als den Erstling.

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Vorsicht Eigenwerbung
Meine Dissertation, die von der RWTH Aachen als nicht so doktorwürdig befunden wurde, ist mittlerweile beim freundlichen edfc in Passau erschienen, und diejenigen, die sich für narrative Strukturen der phantastischen Literatur und ihre Umsetzung im Horrorfilm interessieren, können sie dort für äußerst faire 9,25 Euro erwerben.

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Left Bank
Linkeroever, Belgien 2008 Regie: Pieter van Hees



Marie ist eine erfolgreiche Leichtathletin und hat gerade die Qualifikation zur Europameisterschaft geschafft, als eine merkwürdige Krankheit, die die Ärzte nicht näher bestimmen können, mit heftigen Blutungen und Übelkeit weiteren Leistungssport erst einmal unmöglich macht. Zu Erholung und Ruhe verdonnert, entschließt sich Marie nun all die Sachen zu machen, zu der sie durch ihre Sportlerkarriere nicht kam - die Bekanntschaft mit dem durchtrainierten Bogenschützen Bobby kommt ihr da gerade recht. Bald entschließt sie sich, auch um ihrer dominanten Mutter zu entkommen, zu ihm zu ziehen, obwohl er am linken Ufer der Schelde, der wohl unpopulärsten Wohngegend Antwerpens wohnt. Immerhin hat man in den Wohnsilos voller Sozialfälle einen hübschen Ausblick. Als Marie durch Zufall erfährt, daß die Vormieterin von Bobbys Wohnung auf rätselhafte Art und Weise verschwunden ist, wird sie neugierig und stellt fest, daß diese merkwürdige Fakten in der Vergangenheit des Gebäudes recherchierte...



Linkeroever nimmt sich viel Zeit, und das ist gut so. Dank der überzeugenden Hauptdarstellerin und exzellenter Kameraarbeit, die in Einheit mit dem zurückhaltenden Score und den trostlosen Locations eine fesselnde Stimmung zu erzeugen vermag, fällt es nicht ins Gewicht, daß die wesentlichen Handlungs- und Horror-Elemente erst sehr spät im Film auftauchen. Es stellt sich überhaupt die Frage, ob das ein Horrorfilm sein soll oder nicht eher ein düsteres Drama mit übernatürlichen Elementen. So oder so einer der beeindruckendsten Filme, die ich 2009 gesehen habe, der auch nach mehreren Sichtungen nichts von seiner Faszination verliert. In Belgien und den USA mittlerweile als DVD erhältlich, wäre es freilich sehr zu begrüßen, wenn dieser originelle Film auch hierzulande erscheinen würde, steckt er doch so einige der mediokren Genre-Produktionen der letzten Zeit locker in die Tasche.

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Willkommen.
Hier wird es in den nächsten Tagen, Wochen und Monaten Texte über hauptsächlich Filme geben, aber auch über Musik und Literatur und was mir sonst noch so einfällt. Mein Filmgeschmack ist ein wenig merkwürdig, ich bervorzuge besonders Literaturverfilmungen aus dem Bereich der minimalistisch definierten Phantastik, sowie obskure Schätze des Horrorfilms aus exotischen Ländern. An der generellen Struktur des Blogs sowie dem Layout wird noch gearbeitet, wenn's schon mal etwas Scheiße aussieht, bitte ich darum, dies zu entschuldigen.

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