Mittwoch, 2. Februar 2011
AGENT OUTRAGE am 18.2. im Wild Rover, Aachen


Hurra, wir machen wieder Geräusch! Diesmal im altehrwürdigen Irish Pub Wild Rover. Da dort wegen der Nachbarn immer früh Schluß mit Lärm sein muß, empfiehlt sich ein pünktliches Erscheinen. Am selben Tag erblickt auch unsere neue CD "The Funny Things Beyond Reality" das Licht der Welt, deren Cover dem Flyer recht ähnlich sieht. Zwei Songs davon gibt es bereits auf unserer Myspace-Seite zu hören. Bitte kommen, lauschen und leckeres Bier trinken!

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Donnerstag, 27. Januar 2011
Monsula
Lange Zeit kein "einfach mal ein Videoclip von einer alten Lieblingsband"-Posting mehr hier. Dem kann abgeholfen werden, stieß ich im Plattenschrank vor ein paar Tagen doch noch mal auf die beiden Alben von MONSULA. Entgegen anderer Bands aus dem Gilman Street/Lookout Records-Umfeld der frühen 90er wie RANCID oder GREEN DAY wurden die nie besonders bekannt, haben sich für meinen Geschmack auch viel zu früh aufgelöst. Bassist Bill Schneider ist wohl mittlerweile Roadie bei letztgenannten Großverdienern, und das finde ich irgendwie gar nicht so dufte.

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Dienstag, 21. Dezember 2010
Peter and the Test Tube Babies @ Musikbunker Aachen, 20.12.2010
Hurra, endlich mal brauchbares Timing meinerseits - kaum komme ich im Bunker an, begibt sich auch schon die erste Band auf die Bühne. Allerdings hat die Borderland-Partymaschine BOVVER BOYS - heute zum ersten Mal mit Orgel - sichtbare Schwierigkeiten, das spärliche Publikum aus der Lethargie zu reißen. Ist halt ein Montag. Die Jungs rocken trotzdem souverän wie gewohnt, leider ist der Sound etwas matschig und die Orgel geht größtenteils unter. Schade. Es folgen die RUCKERS aus Berlin, allesamt in Ben Sherman gekleidet und mit einem Sound, der trotz dem ein oder anderen Oi-Basslauf eher an 77er Punk erinnert, ich meinte auch, hier und dort einen gewissen Billy Bragg-Einfluß herauszuhören. Sehr fein! Vor der Bühne aber immer noch ein Loch und nur gelegentliches Mitwippen.

Als dann der Hauptact die Bühne betrat - gemäß dem Tourmotto "Dead Rockstars" als Keith Moon, Sid Vicious, Joe Strummer und Elvis verkleidet, direkt mit Hits wie "Moped Lads", "Run like hell" und "The Jinx" loslegte und immer noch keiner tanzte, machte ich mir ein wenig Sorgen. Zu Unrecht: Die freundlichen, mittlerweile mit prächtigen Bierwampen versehenen Proletarier aus Brighton haben genügend Bühnenerfahrung, um zu wissen, wie man mit solchen Situationen umgeht: Zwischen den Songs wurden die Deutschen lustig beleidigt, der Sänger versuchte mehrmals, der hübschen Holländerin, die vor mir stand, die weiße Lederhandtasche zu entwenden, und es wurden zur Verkleidung passende Coverversionen ("Bodies", "White Riot") eingestreut. Irgendwann packte Peter dann auch sein Geschlechtsteil aus und legte es einem ahnungslos auf dem Bühnenrand sitzenden Skinhead auf den Kopf. Spätestens bei "Banned from the Pubs" war dann der ganze Saal am Toben. Daß dieser Abend so großartig werden würde, hatte ich nun wirklich nicht erwartet. Und so möchte ich diesen Eintrag auch mit einem Zitat des Frontmannes abschließen: Frohliche Weihnachten, you cunts.

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Samstag, 4. Dezember 2010
The Fuzztones @ Outbaix Übach-Palenberg, 3.12.2010
Zum 30jährigen Bühnenjubiläum verschlug es das Flaggschiff des 60s-Retro-Garagerocks noch einmal in unsere Breitengrade und nein, ich werde diesmal nicht erwähnen, wann ich die das letzte Mal gesehen habe, sonst wird das langsam langweilig. Es war jedenfalls auch in Übach-Palenberg, damals noch in der Rockfabrik, die zu dieser Zeit ein Liveprogramm bot, über das man auch heute noch nur staunen kann. Das war alles dem Fritz seine Schuld, und der hatte auch hier wieder seine Finger im Spiel und wurde von der Band zu Recht zum Mitsingen von "She's Wicked" auf der Bühne verdonnert. Ach, es bringt ja alles nichts, ganz ohne Nostalgie komme ich ewig Gestriger wohl nicht aus...

Bis auf Sänger Rudi Protrudi war die Band runderneuert, aber mit Leuten, die 100% paßten und fast schon beängstigend präzise spielten, ohne die zu dem Sound gehörende Wildheit vermissen zu lassen. Das war von vorne bis hinten verdammt großartig und Alterserscheinungen waren bei Rudi, der zwischen den Songs gewohnt amüsant aus dem Nähkästchen plauderte, keinerlei auszumachen. Die Stimmung im leider nicht allzu sehr gefüllten Saal war zunächst ein wenig respektvoll und verhalten, kam bei den Hits aber dann doch so langsam zum Kochen. Am besten gefiel mir dabei das nicht ganz so bekannte "Ward 81", auf dessen Titel ich gestern dann peinlicherweise auch nicht kam. Um so schöner, heute herauszufinden, daß es dazu sogar einen mir noch nicht bekannten, tollen Videoclip gibt, der offensichtlich von Sam Fullers großartigem Shock Corridor inspiriert wurde. Wo war nochmal mein Paisleyhemd?

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Samstag, 20. November 2010
Spermbirds @ AZ Aachen, 18.11.2010
Ei ei ei, Konzert unter der Woche, aber hey: Spermbirds! Im AZ! Da kann man selbst als arbeitender Teil der Gesellschaft nicht widerstehen. Wie erwartet, traf man dann einige Leute, die man schon seit den 80ern kennt, und sie hatten alle so ein eigentümliches Leuchten in den Augen. Offiziell war keine Vorgruppe angekündigt, aber es spielten trotzdem BE A GENIUS aus Köln und nach anfänglichem "Och nö, nich noch ne Vorband, muß morgen arbeiten gehen"-Genöle stellte sich heraus, daß die richtig geil waren mit einem an DISCHORD-Bands des aktuellen Jahrtausends wie BLUETIP erinnernden Sound irgendwo zwischen Emocore und Noiserock. Zudem kam mir der Schlagzeuger extrem bekannt vor, denn er ist wohl auch der Sänger von TRAPSET, mit denen wir hier zusammen aufgetreten sind. Der freundliche Tommo schenkte mir dann auch noch eine CD, da er noch in zwei weiteren Bands außer den bereits erwähnten aktiv ist. Dankeschön!

Anschließend wartete man auf die Herren aus Kaiserslautern, für die man eigentlich gekommen war, und geriet in eine Art Zeitmaschine. Die sind immer noch (oder: wieder) so geil wie in den späten 80ern, als ich sie zuletzt live gesehen hatte. Ein eingängiger Hardcore-Hit jagt den nächsten, und technische Probleme werden von Lee und Beppo mit humorvollen Kommentaren überbrückt. Die Jungens haben sichtbar Spaß und nach dem Konzert trifft man sie an der Theke wieder, was ich direkt ausgenutzt habe und den freundlichen Beppo mit einem Wortschwall bezüglich 80er Jahre-Tapesampler vollgetextet habe. Die getrunkenen Biere dürften dann auch dafür verantwortlich sein, daß ich am nächsten Tag nicht pünktlich am Arbeitsplatz erscheinen konnte. Are you growing up or giving up? Weder noch. Dankeschön!

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Freitag, 12. November 2010
Happy Birthday, Neil!
Neil Young wird heute 65. Herzlichen Glückwunsch! Mal sehen, wie alt dieses Youtube-Video wird:

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Samstag, 30. Oktober 2010
Gute Besserung, Dave Vanian!
An dieser Stelle hätte jetzt ein Konzertbericht über THE DAMNED in Düsseldorf stehen können, leider mußte das Konzert wegen akuter Rückenschmerzen des Sängers abgesagt werden. Ja, man ist nicht mehr der Jüngste. Outfitmäßig scheint der gute vom anfänglichen Bela Lugosi-Look mittlerweile bei Vincent Price angekommen zu sein. Anbei noch mal einer meiner Allzeit-Favoriten:

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Donnerstag, 21. Oktober 2010
Remembering Lance


Heute vor drei Jahren verstarb Lance Hahn, Sänger, Gitarrist und Songwriter der Bands CRINGER und J CHURCH. Abgesehen vom Gespür für tolle Melodien wurden seine Songs noch durch die sympathischen, intelligenten, häufig selbstironischen Texte aufgewertet, zu denen ich zu jeder Zeit einen Bezug finden konnte und in denen ich mich oft selbst wiederfand. Zudem gab es kaum jemanden, der den DIY-Punkrock-Spirit so konsequent auslebte, nach dem GREEN DAY-Erfolg wurden sämtliche Majorlabel-Vertreter nach Hause geschickt, um weiterhin in kleinen alternativen Läden spielen zu können, auch wenn da manchmal der Sound Scheiße ist und keiner kommt.



Da das Leben aber bekanntlich eine Drecksau ist, konnte es so leider nicht weitergehen, Lance mußte sich einer Herzoperation unterziehen, die ihn hoch verschuldet hinterließ. Einige Jahre später brannte seine Wohnung ab und damit auch die kompletten Auflagen sämtlicher Platten, die er auf seinem Minilabel "Honey Bear Records" veröffentlicht hatte und die immerhin noch ein wenig Geld in die Kasse spülten. Bei einer wegen einem zusätzlichen Nierenleiden durchgeführten Dialyse fiel Lance im Jahr 2007 ins Koma und wachte nicht mehr auf.



Ich habe Lance zwei mal getroffen und er war genau der sympathische Mensch, den ich hinter seinen Texten vermutet hatte. 1996 führte ich für mein Fanzine ein Interview mit ihm bei ihrem Konzert im Kölner Tunnels, 2000 durften wir sogar Vorprogramm machen, als J CHURCH im Aachener AZ gastierten. Bei dieser Gelegenheit "schenkte" er uns seinen Song "Band you love to hate", den wir damals coverten und er selbst wohl nicht mehr spielen wollte. Ich vermisse den Mann. Und ihr geht jetzt hin, und kauft bitte irgendeine J CHURCH-Platte, da macht man mit keiner was verkehrt. Meine Favoriten sind "Arbor Vitae", "The Drama of Alienation" und "One Mississippi".

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Sonntag, 10. Oktober 2010
Pegboy
Schon zu den Zeiten, als er noch bei Naked Raygun (zu dieser Band gibt es später bestimmt auch noch einen Eintrag) spielte, war ich äußerst begeistert von John Haggertys Gitarrensound: Der klang irgendwie so breit und so fett, hatte so viel sustain und war absolut einzigartig und geil. Nach seinem Ausstieg bei Naked Raygun transponierte er den Sound zu seiner neuen Band, die zahlreiche großartige Songs fabrizierten. Ich beiße mir heute noch fast täglich in den Arsch, daß ich sie mir auf ihrer (einzigen?) Europatour damals in Köln nicht angesehen habe, weil ich tags darauf eine Anglistik-Klausur schreiben mußte, die ich aber trotzdem vergeigt habe. Bleibt das Warten auf eine Reunion, die auch außerhalb Chicagos stattfindet.

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Donnerstag, 23. September 2010
Diva Scarlet @ Vereinshoes Vaals, 22.9.2010
Spontane Aktion! Wird in meinem Alter auch immer seltener. Gerade unter der Woche liege ich meistens lieber auf der Couch und schau Filme, dabei nicht selten einschlafend. Nun begab es sich aber, daß ich bei Sonny Vincent im HQ ein Plakat hängen sah, auf dem recht steril von einem Studiofotografen abgelichtet vier hübsche junge Damen aus Italien abgebildet waren und ich dachte mir: "Dieses Poster sagt ja überhaupt nichts darüber aus, was die für Musik machen - das kann ja alles mögliche sein!" Auch wenn ich mich sonst an nicht mehr viel von diesem Abend erinnere, habe ich wohl am nächsten Tag via youtube weitere Nachforschungen angestellt und stieß auf den Ohrwurm "Souvenir". Aha, Indie-Rock mit Punk-Einschlag also, und gar nicht mal schlecht. Da ich schon lange nicht mehr auf einem Konzert in Holland war, von der dortigen Kneipenkultur außer der Sache mit dem Bierschaum-Spachtel aber sehr angetan bin, setzte ich mich also in den Bus Richtung Nachbarstädtchen.

Im Vereinshoes angekommen, suchte ich erstmal die Bühne, nein, hier in der Kneipe ist sie nicht, vielleicht die Tür links? Nein, das ist das Klo. Dann also die Treppe hoch - geht die Tür auf? Ja, und da stehen Schlagzeug und Verstärker, aber kein Mensch weit und breit, außer der Sängerin, die plötzlich aus der Backstage kommt und sich ein wenig erschrickt. Dann doch erstmal zur Theke, wegen Bier. Zwei Brand später geht es dann los, im Konzertraum mit Sitzgelegenheiten, Tischen und Barhockern sammeln sich so ca. 15 Leute, die sich fast alle aus der Stammkundschaft der Kneipe zu frequentieren scheinen und den Eindruck machen, sonst hauptsächlich auf Konzerte von Stones-Coverbands oder erdigen Bluesrockern zu gehen. Fast alle sitzen, kaum einer steht. Wäre da nicht ein junger Typ mit Punkrockshirt und Brille, wäre ich bei diesem Konzert wohl ausnahmsweise mal der Jüngste gewesen statt einer der Ältesten. Es sind aber alle freundlich und gut gelaunt und es hat schon einen gewissen Charme.

Den haben die Italienerinnen erst recht: Statt von der Situation irgendwie irritiert oder angepisst zu sein, grinsen sie ständig einander an und spielen präzise und energisch ein recht langes Set. Einige der härteren Nummern sind absolut großartig, die zahlreichen ruhigeren Songs erinnern allerdings an den Alternative-Rock-Sound Mitte der 90er, der mir damals reichlich fade wurde, weil einfach zuviele Bands gleich klangen. Mit den italienischen Texten bekam das Ganze allerdings eine durchaus eigene Note und gerade diese dürften wohl auch ausschlaggebend dafür sein, daß die Band international nicht wirklich bekannt ist und wohl auch Schwierigkeiten haben wird, es je zu werden, obwohl das musikalische Potential auf jeden Fall vorhanden ist. Das scheint den jungen Damen aber sowohl bewußt als auch scheißegal zu sein: Sie machen halt das, was ihnen gefällt und haben Spaß daran, auch wenn nur 15 Frührentner kommen. Grazie, ragazze! Und den Ohrwurm gebe ich gerne weiter:

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