Mittwoch, 30. März 2011
Sick Humor


Heute erschien der von Christian Hoffstadt und Stefan Höltgen herausgegebene Sammelband Sick Humor, der sich dem Phänomen des Tabubrechenden Humors widmet. Enthalten ist ein kurzer, auf englisch verfasster Essay von mir zum Thema "Sick Humor in Punkrock", in dem dargestellt wird, wie Vertreter der Subkultur vor allem in Songtexten und auf Plattencovern Witze machten, über die viele Leute nicht lachen konnten. Erwähnt werden u.a. die DEAD KENNEDYS, GG ALLIN, die FEEDERZ sowie auch einige Beispiele aus deutschen Landen.

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Freitag, 18. März 2011
Michael Gough R.I.P.
Heute ist wieder eine Legende des klassischen Horrorfilms von uns gegangen. Aus unverständlichen Gründen bekam Michael Gough in größeren Produktionen immer nur Nebenrollen zugeschustert, Hauptrollen hatte er meist nur in Filmen, deren Budget das schon relativ preisgünstige z.B. der Hammerfilme (für die er u.a. in Dracula und Phantom of the Opera aktiv war) noch unterschritt, wie z.B. Horrors of the Black Museum, Konga oder dem zu Unrecht häufig übersehenem Black Zoo. Aber in all diesen Filmen war Gough erste Klasse. Seine Figuren waren stets eindringlich, bemerkenswert und hinterließen einen bleibenden Eindruck. Dabei hatten seine Villains, ob nun Mad Scientist oder perverser Aristokrat immer eine ganz eigene Aura, die nur von ihm als Darsteller transportiert werden konnte und dem Schauspieler eigentlich einen Platz in der Ahnenreihe von Karloff, Lugosi, Lorre, Price, Cushing und Lee hätte sichern müssen. Doch dafür wurde er leider zu wenig wahrgenommen, da half auch spätes Intervenieren von Tim Burton nicht mehr viel. Und, wie bei den erwähnten Kollegen, war auch in ihm Potenzial für noch viel mehr vorhanden, das aber aufgrund von Vorurteilen und Schubladendenken nicht ausgeschöpft werden konnte. Ich werde ihn vermissen.

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Mittwoch, 16. Februar 2011
Hard Sensations


Man könnte ja meinen, ich hätte genug zu tun, aber als vom geschätzten Kollegen Marco die Anfrage kam, sein Blog Hard Sensations mit mir im Boot als Multi-User-Blog wieder auferstehen zu lassen, konnte ich nicht nein sagen. Derweil kamen auch noch ein paar Kollegen der Moviebeta hinzu und besonders freue ich mich, auf diesem Wege auch zwei langjährige Weggefährten wieder zum Filmtext-Veröffentlichen überredet haben zu können. Das Ganze ist noch ein wenig im Aufbau und wird hier und dort noch etwas modifiziert werden. Ansonsten: Keine Sorge, an diesem Blog und meinen sonstigen Netzaktivitäten ändert sich nichts. Daß es hier in den letzten Tagen etwas ruhig war, lag an einer leckeren Grippe...

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Samstag, 29. Januar 2011
Bruno Köster @ Raststätte Aachen, 28.01.2011


Zwei Gitarristen und zwei Bassisten sorgen für einen wabernden Soundteppich, an zwei Wände wird Vittorio de Sicas Schuhputzer projiziert, an eine dritte Wand schreibt Bruno Köster einen Brief an Carl Hulverscheidt, der seit seinem Selbstmord 2007 eine schmerzhafte Lücke in der Aachener Szene hinterlassen hat. Mitten im Raum kriecht Papst Pest über den Boden, an Vogelfedern und Scheren lutschend, sich mit Klebeband einhüllend. Als der Brief zu Ende geschrieben ist, liest Bruno den Rundfunkaufsatz "Das kriminelle Kind" von Jean Genet vor, einzelne Passagen davon passen hundertprozentig zu den Jugendgefängnis-Szenen de Sicas.



Der Besuch von Performances gehört ja normalerweise nicht zu meinem bevorzugten Zeitvertreib, diese stimmige Kombination aus Bildern, Text und Musik konnte aber durchaus faszinieren und wirkte durch die oft scheinbar zufällig zustande kommenden Parallelen und Schnittstellen auch äußerst anregend. Schöner Abend!

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Donnerstag, 27. Januar 2011
TV-Trip
Heute um 23:50 zeigt arte The Awakening of the Beast, ein Werk des exzentrischen brasilianischen Filmemachers José Mojica Marins, auch bekannt als "Coffin Joe". Wer noch keinen seiner Filme gesehen hat, aber Interesse an außergewöhnlichem Kino hat, sollte hier dringend einschalten. Der Film wird noch mal am 29.1. um 3:10 wiederholt und ist möglicherweise auch auf der arte-Website die nächsten 7 Tage als Stream verfügbar. Hier noch ein kleines Interview zum Film mit dem Mann höchstselbst:

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Mittwoch, 19. Januar 2011
Happy Wormday
Edgar Allan Poe wäre heute 202 Jahre alt geworden. Das schreit nach einer Rezitation meines Lieblingsgedichts.

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Samstag, 1. Januar 2011
Neujahrspost
Ich bin ja sowohl Gewohnheitstier als auch Zahlenfetischist, und da ich am 1.1.2009 die URL für dieses Blog gesichert habe und am 1.1.2010 die ersten Beiträge schrieb, will ich heute mal ein erstes Resumé ziehen (und hab dabei das Layout noch ein bißchen angepaßt.)

Den ganzen Statistikschwall durchzugehen habe ich jetzt keine Lust, aber ich finde es schon interessant, daß es keineswegs, wie ich ursprünglich vermutet hatte, die aktuellen Filme sind, die die meisten Klicks generieren, in den Top Ten sind gerade mal drei vertreten, Left Bank, Tony und Backyard, wobei die letzten beiden wohl auch deshalb Popularität genossen, da meine Einträge erschienen sind, bevor sie auf dem Fantasy Filmfest gezeigt wurden. Spitzenreiter ist der jugoslawische Leptirica, was mich sehr freut, denn das ist ein toller Film, der unbedingt eine bessere Verfügbarkeit verdient hätte. Ähnliches gilt für Das Sanatorium zur Todesanzeige, Krakatit und Der Dämon der Insel, allesamt eher vergessene Filme, die aber scheinbar bei den Aficionados auf großes Interesse stoßen.

Wenn auch die Klickzahlen insgesamt eher bescheiden sind, bestätigt dieses Ergebnis, daß ich mich scheinbar auf einem ganz brauchbaren Weg befinde und möchte mich hiermit bei allen Lesern bedanken und wünsche ein feines neues Jahr.

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Freitag, 17. Dezember 2010
Au revoir, Jean!
Der große Poet des französischen Horrorfilms, Jean Rollin, ist diese Woche verstorben. Mit ihm verliert die Filmwelt einen der letzten großen Individualisten und Stilisten des Genrekinos. Selbst seine schwächeren Filme haben meist eine ganz eigenwiliige Stimmung und Atmosphäre erzeugt, die ihresgleichen suchte. Ich hatte das Glück, einmal LES DEUX ORPHELINES VAMPIRES auf der großen Leinwand zu sehen, sogar in Anwesenheit des Regisseurs, der einer Einladung des Deutsch-Französischen Kulturinstituts Aachen gefolgt war, was eine hervorragende Idee war. Können die Filme bereits auf dem Fernsehschirm faszinieren, so hauen sie einen auf der großen Leinwand total um. Von dem Stoff gibt es jetzt leider keinen Nachschub mehr.

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Mittwoch, 8. Dezember 2010
Lange Lesenacht im L__rzeichen
Am 18.12. findet unter dem Motto "Mund um die Uhr" von vier Uhr nachmittags bis vier Uhr nachts eine lange Lesenacht im L__rzeichen statt, bei der neben geschätzten Kollegen wie Silvia Szymanski auch ich mit von der Partie sein werde. Insgesamt 24 Autoren mit jeweils einer halben Stunde Lesezeit dürften für eine Menge Abwechslung sorgen. Ich bin gespannt! Für die Nicht-Aachener Leser dieses Blogs vielleicht interessant: Das Hochschulradio Aachen sendet den Event live und die Übertragung kann auch auf ihrer Homepage im Stream verfolgt werden. Ich bin voraussichtlich kurz vor Mitternacht um ca. 23:30 an der Reihe...

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Mittwoch, 24. November 2010
Bye bye, Ingrid!
Gestern verstarb Ingrid Pitt, eine der wenigen weiblichen Horrorfilmstars. Das Konzentrationslager und eine schwere Krebserkrankung hat sie überlebt, nun führte scheinbar ein Herzanfall zu ihrem Tod im Alter von 73 Jahren. Ich traf Frau Pitt vor einigen Jahren auf einer Filmbörse in Heerlen und sah mich einer freundlichen, sympathischen, vor allem aber äußerst humorvollen Dame gegenüber. Die Fähigkeit, auch über sich selbst und die eigenen Fehler Witze machen zu können, läßt sich auch deutlich in ihrer lesenswerten Autobiographie nachlesen. Möge sie in Frieden ruhen! Ich hätte allerdings auch nichts dagegen, wenn sie, wie in ihrer bekanntesten Rolle, noch einmal wiederkommt...

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